Karsten Vierke im »emotionalen« Interview

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Im Zuge der Präsentation des neuen LED-Flutlichtes von Philips Lighting in der Volkswagen-Arena trafen wir exklusiv den neuen designierten CEO für den D/A/CH-Markt, Karsten Vierke, zum Gespräch. Er wird ab 1. März 2017 der Nachfolger von Roger Karner, der bis Ende Februar als Geschäftsführer der Philips Lighting GmbH Deutschland, der Philips Lighting GmbH Österreich und der Philips Lighting Switzerland AG tätig sein wird und sich dann neuen Herausforderungen bei Philips Lighting in den USA stellt.

Im Gespräch erzählt Karsten Vierke, wie besonders gerade für ihn als Fußballfan die Flutlicht-Präsentation in Wolfsburg ist, und dass durch die bisher enge Zusammenarbeit mit Roger Karner ein nahtloser Übergang in die Position als CEO erfolgen kann. Dabei wird man bei Philips Lighting auch in Zukunft auf die Transformationsstrategie setzen, die sich bis jetzt als sehr erfolgreich herausgestellt hat.

Herr Vierke, was ist das für ein Gefühl, dieses Stadion mit LED-Flutlicht zu eröffnen?
Karsten Vierke: Das was wir hier heute erleben, ist natürlich sensationell. Ich bin selbst ein Fußballfan und weiß, was es bedeutet, wenn Emotionen im Spiel sind. Für mich ist diese Beleuchtung ein Meilenstein in einem Bereich, der mir sehr am Herzen liegt, da ich selbst Sportler und Fan bin. Es hat mit meiner neuen Funktion zwar relativ wenig zu tun, ist aber natürlich ein schöner Einstand als designierter CEO.

Wir haben gerade eine Beleuchtungs-Premiere hier in Wolfsburg gesehen, die sehr emotional besetzt ist. Deshalb möchte ich schon kurz erwähnen, dass es schade ist, dass in Wien kein Stadion zustande gekommen ist, mit dem derartige Emotionen über die Beleuchtung ausgedrückt werden können.
Vierke: Der SK Rapid Wien hat sich für eine ganz andere Version und Philosophie entschieden. Wir stehen stark für die LED und glauben fest daran, dass die LED in dieser Art der Beleuchtung die Zukunft ist, und zwar nicht nur wegen der Kostenersparnis, sondern wegen des ganzen Pakets, das damit bespielt werden kann. Wenn Vereine mit ihrer Fangemeinschaft in Zukunft das volle Potenzial ausnutzen wollen, werden sie mittelfristig alle in diese Richtung laufen. Deshalb bedauere ich natürlich, dass sich Rapid anders entschieden hat – aber sie haben sich entschieden und das ist auch okay.

Wenn ich es richtig interpretiere, rechnet sich die LED-Beleuchtung langfristig, weil sie auch in Richtung Entertainment geht?
Vierke: Es geht um die Möglichkeiten, die durch die Beleuchtung geboten werden, nicht nur um die 30 % Energieersparnis – das ist sowieso normal, weil es bei jeder LED-Beleuchtung zur Zeit so ist. Natürlich steckt auch ein Business Case dahinter – wie viel investiere ich und wie viel bekomme ich raus – das ist die eine Seite der Medaille. Sieht man aber das Gesamtpaket »Event«, dann kann viel Geld damit verdient werden. Komplett neue Spielmöglichkeiten werden dadurch geschaffen und Zuschauer können viel länger im Stadion gehalten werden, die vielleicht das eine oder andere Bier mehr trinken, die eine oder andere Bratwurst mehr essen oder auch ein Trikot mehr kaufen, weil der Fan noch mehr angeregt wird durch die Stimmung, die im Stadion herrscht.

Wird sich Austria Wien im Zuge des Stadion- Umbaus für eine LED-Flutlicht-Technik samt Entertainment-Anbindung entscheiden?Im Gespräch erzählt Karsten Vierke, wie besonders gerade für ihn als Fußballfan die Flutlicht-Präsentation in Wolfsburg ist.
Vierke: Wir sind in Gesprächen. Da will ich sonst nicht viel dazu sagen. Wir sind zur Zeit mit diversen Vereinen in Gesprächen, nicht nur in Österreich, und freuen uns darüber. Wir haben die Hülle der Allianz Arena in München mit LED beleuchtet – ob es das nächste Stadion in dieser technischen Ausprägung werden wird, weiß ich noch nicht. Dass wir mit den Verantwortlichen beim FC Bayern München im Gespräch sind, ist daher klar. Es geht aber nicht um die »Kleinen« oder »Großen«, es geht um die, die ihre Arenen zum Beispiel mit Konzerten bespielen wollen. Reine Fußballstadien benutzen die Eventbeleuchtung gar nicht so sehr. All jene, die in den Sommer-, Winter- oder Spielpausen Konzerte abhalten wollen, bringen den Nutzen.

Ist Wolfsburg so ein »Event-Stadion«?
Vierke: Nein, Wolfsburg ist in vielen Bereichen ein Vorreiter – ein Innovationsträger. Sie haben sich dazu entschieden, das auch bleiben zu wollen. Damit meine ich nicht nur, dass in die Mannschaft investiert wird, sondern auch das Investieren in die Infrastruktur.

Also finden in Wolfsburg keine Konzerte statt?
Vierke: Soweit wir informiert sind nicht. Dieses Stadion verfügt über einen der besten Rasenplätze, die es gibt, als Kombination aus Rasen und Kunststofffaser. Darauf sollte kein Konzert veranstaltet werden.

Auf Schalke zum Beispiel gibt es einen mobilen Rasen, dort können auch Konzerte und Veranstaltungen stattfinden.
Vierke: Genau. Für so etwas ist diese Art von Beleuchtung ideal. Das Stadion von Schalke wäre darauf ausgerichtet, das zu nutzen, was wir anbieten.

Lassen Sie uns das Thema wechseln: Ist Roger Karner bereits in den USA?
Nina E. Stuttmann, Head of Brand Communication D/A/CH: Roger Karner ist noch bis Ende Februar voll in seiner Funktion als unser Geschäftsführer und CEO tätig. Er ist aktuell in den USA, um sich dort zu orientieren. Karsten und Roger machen jetzt eine solide und enge Übergabe. Sie haben in den letzten fünf Jahren auch sehr eng zusammengearbeitet, sodass die Übergabe nahtlos stattfinden wird. Per 1.3.2017 wird Karsten die Geschäftsführung übernehmen und unsere Transformationsstrategie mit uns weiter fortführen.

Wird es bestimmte Veränderungen geben?
Vierke: Wir haben einen sehr erfolgreichen Weg bis jetzt beschritten. Wir gehen weiter den Weg der Transformation, dabei haben wir schon sehr viel richtig gemacht. Natürlich wird es immer wieder Veränderungen und Anpassungen geben. Gerade gehen wir in Richtung Systeme und Services. Wir haben Wachstumsraten von 30 %, was das Thema »systems and service«-Beleuchtungsanlagen angeht. Die Strategie bleibt aufrecht.

Zu »system and service« gehört auch das Zurverfügungstellen von Software dazu?
Vierke: Absolut. Man erwartet von uns nicht nur, dass wir Produkte irgendwo hinhängen, sondern auch, dass wir eine Deinstallation machen und eine Installation, das ganze miteinander vernetzen und auch »maintainen«, damit der Kunde nichts mehr damit zu tun hat. Bei so einer Anlage braucht es mehr, als sie nur zu verkaufen und sich dann zu verabschieden.

Hatte Philips Lighting dafür die Kompetenz im Haus oder wurde das Know-how eingekauft?
Vierke: Uns ist es grundsätzlich wichtig, das richtige Know-How im Unternehmen zu haben. Wir nehmen dafür auch Kompetenzen an Bord, die wir vorher nicht hatten. Das eine ist das Dazukaufen, aber auch, dass wir Leute intern holen. Da denke ich nicht nur über Acquisitions nach, sondern welche Partnerschaften möglich sind.

Herr Vierke, wir bedanken uns herzlich für das Gespräch! Viel Erfolg in der neuen Funktion!

Das Interview führte Thomas Buchbauer.
Text: Lisa Trummer

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