Kompetenzzentrum für Schaltanlagen-und Metallverarbeitung

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SAM verfügt nicht nur über elektrotechnische Kompetenz – auch in der mechanischen Fertigung sind das Wissen und die Erfahrung der Mitarbeiter sehr hoch.Schon die nackten Zahlen deuten an, wie wertvoll die Wiener Linien für die Bundeshauptstadt sind. So befördert das Unternehmen pro Jahr rund 930 Millionen Passagiere und setzt dabei an die 500 Millionen Euro um, wie es offiziell heißt. Für den Fahrgast nahezu unsichtbar arbeiten komplexe Systeme im Hintergrund, die dafür sorgen, dass die Wienerinnen und Wiener jeden Tag rechtzeitig in den Schulen und an ihren Arbeitsplätzen ankommen und dass die Gäste der Stadt einfach und rasch zu den touristischen Schauplätzen gelangen. Die Technik spielt dabei eine tragende Rolle – insbesondere die elektrische Energie und ihre Verteilung. Alleine 430 Millionen Fahrgäste kommen tagtäglich mit den ­U-Bahnzügen der Stadt ans Ziel – das haben sie letztlich auch dem Know-how von SAM zu verdanken. Beim Schaltanlagen- und Metallverarbeitungsunternehmen, das in Neutal in der Nähe von Mattersburg angesiedelt ist, arbeiten rund 80 Techniker daran, dass in der Bundeshauptstadt alles in Bewegung bleibt. „Ein großer Teil der Verteiler, die in den U-Bahnen für einen reibungslosen Betrieb sorgen, stammen aus unserem Haus“, erzählt uns Adalbert Gager, Projektleiter bei SAM im Rahmen unseres Besuches. Mit seiner Firmenzugehörigkeit von rund 40 Jahren zählt er zu den »lebenden Beweisen«, wie tief das Wissen in der Belegschaft des Unternehmens verwurzelt ist.

Ziel von SAM ist es, sich breiter als bisher aufzustellen – das Potenzial im Schaltanlagen- und Metallverarbeitungs-Bereich ist definitiv vorhanden.Von damals bis heute
Das über viele Jahrzehnte angehäufte Wissen der SAM Schaltanlagen- und Metallverarbeitungs GmbH lässt aber nicht nur die Fahrgäste der Wiener Linien Tag für Tag ans Ziel kommen. Denn die Burgenländer haben definitiv mehr am Kasten – das zeigt schon alleine die Historie des Unternehmens. Als wir auf den Geschäftsführer von SAM treffen, bekommen wir eine Ahnung, woher der Wind weht. Denn mit Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) Andreas Gut ist ein ehemaliger ABB-Manager seit Oktober letzten Jahres Geschäftsführer von SAM. Er bestätigt unsere Vermutung auch gleich zu Beginn unseres Besuches – so erfahren wir von ihm, dass SAM ursprünglich aus dem Schaltanlagenwerk der Brown Boveri – also dem Vorgänger der heutigen ABB – hervorging. Der Standort in Neutal wurde 1972 von Brown Boveri gegründet und 1998 von Komm.-Rat. Willibald Schmid übernommen und firmiert seitdem unter dem Firmennamen SAM Schaltanlagen- und Metallverarbeitungs GmbH. Schon damals lagen die Stärken des Unternehmens darin, flexibel und kundenorientiert zu arbeiten und über ein Know-how zu verfügen, das seinesgleichen in der Schaltanlagenbranche sucht. Da ABB schon damals die Wiener Linien belieferte, änderte sich auch nach dem Managementbuyout nichts. SAM fertigt seither im Auftrag von ABB die Schaltanlagen für die U-Bahnen Wiens. „Wir bekommen in der Regel die Schaltpläne und Gerätelisten von ABB, schneiden, biegen, stanzen, schweißen Blech, füllen das Schrankgehäuse mit Kupferschienen, Reiheneinbaugeräten, Leistungsschaltern und verdrahten die Anlage. Danach wird sie im Haus unter der Aufsicht des Kunden geprüft und im Anschluss darauf auf die Baustelle geliefert und von ABB eingebaut“, schildert uns Andreas Gut .

Die Kernkompetenzen
Das Produktportfolio gliedert sich in zwei Bereiche auf. So verfügen die Neutaler sowohl über elektrische als auch über mechanische Kompetenz. „Wir können damit eine Palette an Lösungen abdecken, die ein Schaltanlagenbauer in der Regel nicht bieten kann“, unterstreicht Gut die Bandbreite an möglichen Angeboten von SAM. Die Stärken in der Metallverarbeitung liegen in der Blech- bzw. in der Profilbearbeitung: „Mit unseren Trumpf-Metallbearbeitungsmaschinen und der angeschlossenen Lackieranlage schaffen wir in unserem Werk eine extrem hohe Fertigungstiefe“, so Gut weiter. SAM kann dabei Blechstärken von 0,5 bis 8 mm und Längen bis 6 m aus den Werkstoffen Stahl, Alu, Kupfer und Nirosta abdecken und verarbeiten.

Auch in Sachen Elektrotechnik scheint SAM keine Grenzen zu kennen. Die Burgenländer liefern ihre Schaltanlagen und Sonderlösungen überall dorthin, wo es um Energieverteilung geht – neben der Verkehrstechnik unter anderem auch an Spitäler, Hersteller von Druckmaschinen, Industrieöfen sowie an Kraftwerksbetreiber, Windkraftanlagen, in Tunnelprojekten und an die Schienenfahrzeug-Industrie.

Viel Kupfer, viel Know-how im Hintergrund – die beiden Verantwortlichen SAM-Geschäftsführer Andreas Gut (links) und Projektleiter Adalbert Gager.»Typgeprüft« made by SAM
SAM fertigt für ABB typgeprüfte Schaltanlagen: „Wir sind das einzige Unternehmen in Österreich, das auf Basis des modular aufgebauten MNS-Systems – einem weltweiten ABB-Standard – Niederspannungs-Schaltanlagensysteme im Leistungsbereich von 1.000 Volt und 6.300 Ampere fertigen kann. Das dazu notwendige Know-how ist definitiv bei uns im Haus zu finden. In Sachen MNS sind wir klarerweise auf ABB-Geräte beschränkt. Unsere Flexibilität lässt sich aber auch daran erkennen, dass wir unseren Kunden Systeme anbieten, die mit Geräten anderer Hersteller bestückt sind. So arbeiten wir unter anderem mit Rittal-Schaltschränken, Siemens-Einbaugeräten und Produkten zahlreicher anderer Anbieter“, unterstreicht Gut die Leistungsvielfalt.

Großen Stellenwert will Gut künftig dem »Leistungsschalter-Service« einräumen: „Die begrenzte Lebensdauer von mechanischen Teilen eines Leistungsschalters kann nach Jahren des reibungslosen elektrischen Betriebs dazu beitragen, dass das gesamte System und manchmal auch Produktionsanlagen zum Erliegen kommen. Deswegen sollte ein Leistungsschalter regelmäßig gewartet werden – dieses Service können und wollen wir auf Grund des hohen Know-hows unserer Mitarbeiter verstärkt anbieten“, freut sich Andreas Gut über den ersten Ausbauschritt des Produktportfolios. Apropos Ausbau – der soll nun Schritt für Schritt erfolgen. Der ehemalige Sonepar-Mitarbeiter Gerhard Reichmann soll nun dafür sorgen, dass der Vertrieb von SAM in Schwung kommt – Gut dazu: „Er wird als erster Ansprechpartner fungieren und unseren Kunden und jenen, die es noch werden wollen, unsere Leistungsvielfalt schmackhaft machen. Wir werden unsere Leistungen sowohl den Elektrounternehmen als auch den Maschinen- und Anlagenbauern dieses Landes anbieten.“

Bei SAM in Neutal sind 85 Mitarbeiter beschäftigt – das Team verfügt über ein hohes Maß an Kompetenz.Die Mitarbeiter als Trumpf
Mit dem Schwesterunternehmen in Ungarn, der SCM, hat man bei der SBM, der Mutter der beiden Unternehmen, ein weiteres Ass im Ärmel: „Sie trägt vorrangig dazu bei, dass die Verdrahtungen rasch und kosteneffizient realisiert werden. Um die Bandbreite an Lösungen auch in Zukunft anbieten zu können, sollen auch weitere Leistungen von Ungarn aus bedient werden“, erläutert Gut, der uns im selben Atemzug bestätigt, dass Neutal weiterhin das Kompetenzzentrum bleibt. Im Gegensatz zur Vergangenheit will der neue Geschäftsführer dafür sorgen, dass die Mitarbeiter ihre Ideen verstärkt mit einbringen sollen: „Wir wollen die Kompetenzen der Kollegen nutzen und gleichzeitig bündeln, sie verstärkt ins Boot holen und dadurch in Summe den Planungs- und Fertigungsaufwand reduzieren“, lässt Gut keinen Zweifel aufkommen, worauf bei SAM künftig der Fokus liegt.

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