Die Photovoltaik-Experten von my-PV tourten im März von Linz über Graz nach St. Pölten. Ing. Dieter Greger-Dutzi, Dr. Gerhard Rimpler und Ing. Markus Gundendorfer – alle drei mit viel Erfahrung in der PV-Szene und dementsprechendem Know-how – ließen dabei nicht nur die angereisten Experten ihrer Vertretungen Sungrow, tsmc solar und Schletter zu Wort kommen, sondern nutzten auch die Gelegenheit, ihren Gästen ELWA vorzustellen.
Vergleich zur Solarthermie
Rund eineinhalb Jahre ist es her, dass sich Dutzi, Rimpler und Gundendorfer Gedanken darüber machten, ob ein Elektrisches Warmwasser-System wirtschaftlich sinnvoll ist – Gundendorfer dazu: „Das Ergebnis dieses Prozesses lautet Ja!“ Am 27. 6. 2013 wurde schließlich das Patent »Anlage zur Warmwassererzeugung« beim Österreichischen Patentamt eingereicht. „Wir haben nun ein System für Haushalte mit zwei bis vier Personen entwickelt – also für Warmwassermengen zwischen 150 und 200 Liter. Das sind jene Mengen, die wir mit unserem System sehr gut abdecken können“, so Markus Gundendorfer zu Beginn seines Vortrages. ELWA kann somit in 200- bis 300-Liter-Boiler optimal eingesetzt werden – unter bestimmten Voraussetzungen sind auch 500-Liter-Boiler speisbar. Für die angesprochenen 200 bis 300 Liter/Tag sind rund 3.300 kWh Energie notwendig, um das Wasser auf die notwendige Temperatur zu bringen. Das kann in der Regel auf thermischen Weg aber auch elektrisch passieren. Damit liegt auch nahe, dass ELWA den Vergleich mit der Solarthermie antreten muss. Rund 430 MW Leistung kommen österreichweit aus thermischen Anlagen, die in der Regel auf den Dächern heimischer Gebäude zu finden sind. „Der realistische Wirkungsgrad einer thermischen Solaranlage liegt bei rund 30%, ganz zu schweigen von den thermischen Verlusten, die durch den Weg zwischen Kollektor und Speicher zustande kommen“, so Gundendorfer weiter. Der my-PV-Experte rechnete dem Publikum vor, dass man mit 4 bis 6 m2 thermischer Fläche in unseren Breiten rund 40–50% des Warmwasserbedarfs einer vierköpfigen Familie abdecken kann – der Rest muss vom Primärheizsystem stammen. Im Vergleich dazu: Eine 2 kWp ELWA-Anlage erzielt die gleiche solare Leistung wie eine 6 m2 große thermische Anlage. „Einer der großen Vorteile von ELWA ist allerdings, dass man im Sommer kein Primärheizsystem benötigt, um den Warmwasserbedarf abzudecken“, betont Gundendorfer.
Das System
Eine im my-PV-Entwicklungszentrum im oberösterreichischen Neuzeug entwickelte Leistungselektronik steuert und überwacht den gesamten Ablauf. Das System arbeitet völlig netzunabhängig und vollautomatisch – so erfolgt unter anderem eine MPP-Anpassung zwischen Heizelement und PV-Generator (ähnlich wie bei netzgekoppelten Wechselrichtern).
Eine ausgeklügelte Nachheizfunktion vom Stromnetz gewährleistet hohen solaren Deckungsgrad bei unterschiedlichsten Witterungsverhältnissen und stellt die erforderliche Warmwassertemperatur auch bei Schlechtwetter sicher. ELWA erlaubt auf sehr einfache Weise die Schichtladung des Warmwasserspeichers durch Installation eines zweiten Gerätes. Das System ist in der Lage, bis zu 2.100 kWh pro Jahr für Brauchwasser bereitzustellen und damit eine solare Deckung von über 50% zu erzielen (300 Liter Speicher, Berechnungen des ASIC). Durch den höheren Ertrag von PV-Modulen bei niedrigen Umgebungstemperaturen sowie den konstanten Wirkungsgrad-Verlauf bei unterschiedlichen Einstrahlungsbedingungen ist vor allem in der Übergangszeit eine hohe solare Deckung erzielbar.
ELWA hat einen Eigenverbrauch von weniger als 2 Watt und ist im Vergleich auch zu Hocheffizienzpumpen extrem energiesparend. Das System funktioniert auch ohne Netz, Warmwasser wird auch bei Stromausfall bereitgestellt. „Der Netzversorger betrachtet das System wie ein Inselsystem – damit braucht man keinen Netzanschluss und auch keine EVU-Zulassung. Somit kann ELWA auch in Regionen installiert werden, wo das EVU keine PV-Anlagen mehr zulässt“, betont der my-PV-Experte. Ist ELWA ans Netz angeschlossen, wird automatisch die Nachladung vom Netz übernommen. Damit entfällt die oftmals energetisch ineffiziente Inbetriebnahme des Heizungssystems zur Warmwasserbereitung.
ELWA ermöglicht eine technisch wesentlich einfachere Lösung gegenüber Solarthermie (elektrische Leitungen sind deutlich schneller zu verlegen als Rohrleitungen, keine Pumpengruppe, kein Ausdehnungsgefäß, keine zusätzliche Steuerung).
Im Gegensatz zu solarthermischen Systemen wurden PV-Anlagen in den letzten Jahren deutlich preiswerter. „ELWA ist eine echte wirtschaftliche Alternative im kleinen Leistungsbereich für Einfamilienhäuser“, unterstreichen die my-PV-Experten abschließend.
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Super!