Für die Neugestaltung des Konferenzraums »Wintergarten«, der zu den zentralen Punkten des Audi Forums Ingolstadt gehört und unter anderem für Aufsichtsratssitzungen genutzt wird, hat der angesehene Designer und Lichtplaner Michael Hammers in Zusammenarbeit mit Audi und Philips neuartige OLED-Leuchten entworfen. Die Leuchten sind durch die verwendeten OLEDs so dünn, dass sie in der Seitenansicht fast nicht zu erkennen sind. Das Licht scheint förmlich in der Luft zu schweben. Nur das notwendige Stromkabel zum Anschluss gibt einen dezenten Hinweis auf die Lichtquelle.
Jede der 15 Leuchten hat eine Rahmenkonstruktion aus Aluminium, deren Frontseite aus Edelstahl besteht. Jeder dieser Rahmen enthält jeweils 36 Exemplare des dimmbaren OLED-Hochleistungsmoduls Lumiblade GL350. Diese Module eröffnen der revolutionären OLED-Technologie, die bislang vorwiegend für dekorative Zwecke genutzt wurde, nun erstmals das weite Feld der Allgemeinbeleuchtung.
Die OLED-Technologie basiert auf dünnen organischen Halbleiterschichten und gilt als Lichttechnologie der Zukunft. Die extrem flachen und vielseitigen OLEDs sind die ersten Lichtquellen, die ihr Licht nicht punktuell, sondern diffus über die gesamte Oberfläche abgeben. Das Ergebnis ist ein weiches, gleichmäßiges Licht, das, weil es überdies nicht blendet, als sehr angenehm empfunden wird.
Wie effizient die von Philips entwickelten OLEDs inzwischen sind, ist daran abzulesen, dass den Verantwortlichen bei Audi die potenzielle volle Lichtleistung der neuen OLED-Leuchten von zusammengenommen 64.000 Lumen als zu hell erschien. Sie entschieden sich dafür, die Leistung auf 58.000 Lumen herunterregeln zu lassen, was den positiven Nebeneffekt mit sich bringt, dass die ohnehin lange Lebensdauer der OLEDs sich von 15.000 auf rund 17.000 Stunden verlängert. Zum Vergleich: Eine konventionelle Glühlampe, die pro Watt nur etwa 12 Lumen erreicht, kommt mit einer durchschnittlichen Nutzungsdauer von nur 1.000 Betriebsstunden nicht einmal in die Nähe der Langlebigkeit von OLEDs.
Die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten von organischen Leuchtdioden sind noch längst nicht ausgeschöpft. Als Material, das selbst Licht abgibt, heben sie die herkömmliche Trennung von Leuchte und Lampe auf und regen zum Umdenken in Sachen Licht an. Mit ihnen lassen sich Einrichtungsgegenstände, Wände oder selbst Fenster zu Beleuchtungssystemen umfunktionieren. Die neuartige Anwendung in Ingolstadt ist nur ein erster, wenn auch wegweisender Schritt, der mit Audi und Philips zudem zwei Größen ihrer jeweiligen Branchen zusammenbringt. Schon jetzt ist abzusehen, dass OLEDs in Zukunft auch in der Automobilausstattung eine wichtige Rolle spielen werden.