Die Diskussion zur Energiewende fokussiert in der breiten Öffentlichkeit sehr einseitig die Gewinnung von erneuerbaren Energien. Dies schließt kritische Faktoren wie Kosten, bspw. durch die Umlagen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, oder Stromtrassen mit ein. Dadurch findet ein entscheidender Aspekt häufig zu wenig Beachtung: Das Thema Energieeffizienz. Durch den Einsatz innovativer, marktreifer Technologien könnte der Energieverbrauch sehr schnell drastisch reduziert werden. Dabei sind diese ressourcenschonenden Technologien in Verbindung mit einem intelligent vernetzten Gebäudemanagement der Schlüssel für eine nachhaltige Stromversorgung.
2.458 Aussteller aus aller Welt – fast sieben Prozent mehr als 2012 – zeigen bis zum 4. April neue Produkte, mit denen in Gebäuden hohe Energieeinsparungen bei gleichzeitigem Komfortgewinn realisiert werden können. „Die Light+Building widmet sich dem zentralen Thema des zukunftsgerichteten Gebäude- und Energiemanagements – einem elementaren Baustein bei der Neuausrichtung der Energieversorgung. Sie ist damit die Weltleitmesse für Energieeffizienz“, so Wolfgang Marzin, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Frankfurt. So ließen sich mit LED-Beleuchtung bis zu 70 Prozent, durch intelligente Vernetzung, Smart Homes und Gebäudeautomation bis zu 30 Prozent an Energie einsparen.
Entsprechend der hohen Dynamik der Branche könnte die Bilanz für die Light+Building 2014 kaum besser aussehen. Aufgrund der stark gestiegenen Nachfrage sowohl auf Anbieter- als auch auf Besucherseite nach LED-Lösungen wird erstmals die Halle 6.2 als zusätzliche Fläche in Betrieb genommen. 245.000 Quadratmeter der verfügbaren Gesamtfläche – ein Plus von vier Prozent im Vergleich zur Vorveranstaltung – sind belegt. Alle Marktführer werden anwesend sein.
Intelligentes Gebäudemanagement und LED-Technik ermöglichen hohe Einsparpotenziale
Wie der Energiebedarf in Gebäuden durch innovative Technologien intelligent gesteuert werden kann, zeigt die Sonderschau »Smart Powered Building – Ihr Gebäude im Smart Grid«. Reale Installationen im Live-Betrieb verdeutlichen, wie vernetzte Gebäude dezentral Energie erzeugen, speichern, verteilen und nutzen.
Das E-Haus des ZVEH (Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke) nimmt diesen Faden auf und zeigt, wie sich intelligentes Energiemanagement beim Endverbraucher gestalten lässt: Das »Energiesparkraftwerk« zeigt realitätsnah und politisch höchst aktuell, wie die Energiewende in der Praxis funktioniert und wie schon heute Energieeffizienz mit einer Steigerung von Komfort und Sicherheit einhergehen kann.
Ressourcenschonung und Energieeffizienz treiben auch den Lichtmarkt. Die Umstellung der traditionellen Beleuchtungsquellen auf energieeffiziente Lösungen steht dabei im Fokus. Rund 20 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs werden für Beleuchtung eingesetzt. Moderne LED-Technik mit intelligentem Lichtmanagement ermöglichen eine Senkung der Stromrechung um bis zu 70 Prozent. Die Digitalisierung des Lichts bringt neben neuen Design- und Einrichtungsoptionen auch Komfort und Sicherheit.
Dementsprechend ist ein Schwerpunkt im Lichtbereich der Light+Building 2014 der Themenkomplex Mensch und Licht. Dabei geht es unter anderem um die Wirkung des Lichts auf den Menschen sowie die Auswirkungen des Lichts auf dessen Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden. So ist es möglich, die künstliche Lichtfarbe dem natürlichen Licht im Tagesverlauf und damit dem Biorythmus des Körpers anzupassen.
Starker Wirtschaftsimpuls aus Industrie und Handwerk
Der Bereich intelligentes Gebäudemanagement und neue Entwicklungen beim Licht setzen positive Impulse für die Wirtschaft. Das Wachstumspotenzial im Bereich Gebäudeautomation liegt in Europa bis 2020 jährlich bei durchschnittlich rund 12 Prozent. Der Umsatz mit LED-Lampen wird europaweit für das Jahr 2016 mit 9 Milliarden Euro prognostiziert, im Jahr 2020 sogar mit 14 Milliarden.
Der Branchenumsatz der zur Light+Building vertretenen deutschen Licht- und Gebäudetechnikindustrie liegt bei 10,8 Milliarden Euro pro Jahr. Das elektro- und informationstechnische Handwerk erzielt einen Jahresumsatz von 50,9 Milliarden Euro. Dahinter stehen insgesamt fast 575.000 Beschäftigte.