Top-3-Unfallursachen:

Mängel an der Anlage, Wechselstrom & Unvorsichtigkeit

von Jasmin Fuerbach
von Jasmin Fürbach BA. BA. Foto: © Pixabay

Die Elektrounfallstatistik erfasst jährlich, wie Elektrounfälle zustande kommen, welche Unfallstandorte besonders gefährlich sind und welche Personengruppen das höchste Risiko tragen, von Elektrounfällen betroffen zu sein.

Von Jasmin Fürbach BA. BA.

Wozu eine Elektrounfallstatistik? Die veröffentlichten Zahlen geben nicht nur Aufschluss über Unfallursachen, Verletzungsarten und Risikogruppen. Sie helfen außerdem dabei, künftig Unfälle zu vermeiden, indem Elektriker und Monteure noch besser ausgebildet und Gefahrenherde wie Mängel an der Anlage bereits im Vorfeld beseitigt werden. Wie die PV-Anlage in dieser Statistik davonkommt und was das für alternative Energiequellen im Sinne des Sicherheitsaspekts aussagt, erfahren Sie hier.

Elektrounfälle: Was sagt die Statistik?

Die Statistik illustriert, wie häufig pro Jahr Elektrounfälle ohne Blitzeinschlag passieren. Die Zahlen zeigen zwischen 2010 und 2021 einen deutlichen Einbruch an Unfällen für die Jahre 2011, 2014 und 2015. 2021 lag mit 174 Unfällen und 5 Todesfällen im Mittelfeld. 2019 ist mit 9 Todesfällen und 191 Unfällen insgesamt das Jahr mit den höchsten Zahlen. 2020 markiert dagegen mit nur 2 Todesfällen und 168 Unfällen einen starken Einbruch, der auch 2021 nicht signifikant ansteigt.

Todesfälle ohne Blitz gehen vor allem auf Unvorsichtigkeit und Mängel an der Anlage zurück. Besonders gefährdet sind Monteure, die meisten Unfälle passieren in der Industrie und im Gewerbe. (Bild: Pixabay)

Erfasst wurde jedoch nicht nur die Anzahl der Unfälle, sondern auch die häufigsten Verletzungsarten für das Jahr 2021. Zu letzteren zählen vor allem Stromschläge, die mit 107 Unfällen und 4 Todesfällen die absolute Spitze bilden. Verbrennungen und Strommarken führten zu einem Todesfall und waren die Folge von 51 Unfällen. Wechselstrom ist mit 126 Fällen die gefährlichste Stromart, mit 21 Fällen ist Gleichstrom deutlich weniger gefährlich.

Die führende Unfallursache für 2021 waren mit 52 Fällen Mängel an der Anlage. Unvorsichtigkeit und Gedankenlosigkeit belegen Platz 2 mit 49 Fällen. Am dritthäufigsten ist mit 16 Fällen Körper- Masseschluss für Unfälle im Elektrobereich verantwortlich.

Demographisch betrachtet: Welche Gruppen sind gefährdet?

Aus der Statistik für das Jahr 2021 geht klar hervor, dass die Gruppe der Monteure, Elektrolaien und Gewerbe und Industrie mit jeweils 50, 48 und 44 Unfällen zu den gefährdetsten Gruppen zählen. Arbeitsunfälle sind mit 129 zu 46 Fällen häufiger als Privatunfälle. Ein ähnlich divergierendes Ergebnis zeigt die Statistik für Frauen und Männer. Letztere sind mit 140 Unfällen und 6 Todesfällen zu 35 Unfällen und 0 Todesfällen deutlich stärker gefährdet als Frauen. Überdies geschieht mit einer Anzahl von 78 der Großteil der Unfälle in der Industrie und im Gewerbe. Der Haushalt folgt mit 45 Unfällen. Beide Sektoren verzeichnen jeweils 2 Todesfälle und führen somit auch hier die Statistik an. Das Schlusslicht bilden die Sektoren: Bergbau, chemische Produktion und Handel. Diese Sektoren verzeichneten weder Unfälle noch Todesfälle im Jahr 2021.

Die Schlussfolgerung?

Besonders in Bezug auf die aktuelle Energiesituation stechen einige Werte der Statistik besonders hervor. Für Elektrofahrzeuge, Aufzüge und Kräne wurden insgesamt nur 9 Unfälle im Jahr 2021 verzeichnet. In Bezug auf die Unfallstelle scheint die PV-Anlage überhaupt nicht auf, es gab demnach keine Unfälle oder Todesfälle in Zusammenhang mit dieser Anlage für das gesamte Jahr 2021. Der höchste Wert von 27 Unfällen ist auf Elektrowerkzeuge zurückzuführen, dicht gefolgt von 26 Unfällen bei Steckvorrichtungen, Kabeltrommel und 24 bei sonstigen Installationen und Unterverteilern. Bei den Todesfällen sind folgende Unfallorte führend: Erdkabel, blanke Freileitung, im Freien ohne bes. Anziehungsobjekte, sonstige Verteileranlagen und sonstige blanke Leitungen.

Das Fazit? Die Statistik zeigt, dass PV-Anlagen und Elektrofahrzeuge weitaus sicherer in der Handhabung sind, als dies bei anderen Unfallstandorten der Fall ist. Das bedeutet im Umkehrschluss, der Bevölkerung alternative Energiequellen und Elektromobilität mit einem Hinweis auf den hohen Sicherheitsaspekt schmackhaft machen zu können.

Weitere Informationen auf www.i-magazin.com

Quelle: Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort

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