Die Überarbeitungen an der Norm DIN 46228-4 wurden letzten Herbst abgeschlossen. Vor kurzem ist die neue Norm für isolierte Aderendhülsen erschienen, DIN 46228-4: 2020-03. Diese Norm ersetzt die bisherige DIN 46228-4: 1990-09 und DIN 46228-4 Berechtigung 1: 2015-02. Mit der zunehmenden Verbreitung von Federkraftklemmen kommt der Abzugskraft verpresster Aderendhülsen eine wachsende Bedeutung zu.
Untersuchungen namhafter Klemmenhersteller haben ergeben, dass dabei die Härte der Hülse eine große Rolle spielt: Sind die Hülsen zu hart oder weich, können die gewünschten Werte der Abzugskraft oft nicht erreicht werden.
Es wurde vor allem beobachtet, dass Hülsen chinesischen Ursprungs sehr häufig problematisch hinsichtlich der Abzugskräfte sind. Weitergehende Prüfungen ergaben, dass die Ursache hierfür in der Werkstoffhärte liegt: chinesische Hülsen werden in der Regel aus hartem Kupferrohr, Hülsen europäischer Herkunft jedoch aus halbhartem Material hergestellt.
Dieser Tatsache wurde in der neuen Norm Rechnung getragen, um in der Vergangenheit schwerwiegende Probleme, wie zum Beispiel sich lösende Verbindungen in Schaltschränken zu vermeiden.
In der bisherigen Norm DIN 46228-4: 1990-09 wurde auf die Werkstoffhärte nicht eingegangen.
Man entschied sich daher, im Normenausschuss des VDE, dies bei der zuletzt anstehenden Überarbeitung der Norm zu ändern:
- Zunächst wurden bei der Angabe des Werkstoffes eine Zugfestigkeit Rm von min. 250 N/mm² für das Halbzeug spezifiziert (halbhartes Rohr). Damit ist sichergestellt, dass kein zu weiches Rohr eingesetzt wird.
- Um den zulässigen Härtebereich auch nach oben einzugrenzen, wurde zusätzlich eine maximale Härte der Kupferhülse fertiger Aderendhülsen von 105 HV angegeben. Damit können auch fertige Hülsen geprüft werden. Erforderlich ist lediglich, die Verzinnung vorher zu entfernen, da die weiche Zinnschicht die Messwerte für die Härte des Basismaterials verfälscht. Dies kann laut Norm z.B. mit verdünnter Salpetersäure erfolgen.
„Da die Aderendhülsen von Intercable seit jeher durchgängig gute Werte für die Abzugskräfte aufweisen, müssen wir auch in Zukunft unser Fertigungsverfahren nicht verändern“, erklärt Thomas Farthofer, Intercable-Vertriebsleiter für Österreich.
Und weiter: „Die Norm gestattet die Werkstoffe Cu-DHP und Cu-ETP. Die Rohre für unsere Aderendhülsen werden aus Cu-DHP hergestellt. Dieser Werkstoff eignet sich für die Herstellung von geschweißten Rohren, die gegenüber den nahtlosen Rohren den Vorteil einer geringeren Ungleichwandigkeit aufweisen. Bedingt durch exakt festgeschriebene Fertigungsverfahren bei der Herstellung der Kupferrohre wird sichergestellt, dass die Vorgabewerte für die Zugfestigkeit und die maximale Härte eingehalten werden können. Im Rahmen von Requalifikationsprüfungen wird dies regelmäßig verifiziert. Wir können Ihnen hiermit versichern, dass Sie mit Intercable auf der sicheren Seite sind. Alle Vorgaben der neuen DIN 46228-4: 2020-03 werden exakt eingehalten!“
Weiters weist Intercable darauf hin, dass eine Nichteinhaltung der Normvorgaben zu Ausfällen, Schäden, Gewährleistungen und Schadensersatz-Ansprüchen führen kann. Bei Fragen in dieser Angelegenheit steht das Intercable-Team gerne zur Verfügung.