„Wer glaubt, auf einzelne Energieträger verzichten zu können, irrt gewaltig“, meint Thorsten Herdan, Geschäftsführer VDMA Power Systems. Neben regenerativen Energiequellen werde die Versorgung in 20 Jahren durch fossile und Kernkraftwerke zu Anteilen von 33 bzw. 19% sichergestellt. Für die Industrie eröffne ein Neubaubedarf von 800 Gigawatt an Kapazitäten starke Wachstumsmöglichkeiten. Schon in den vergangenen zehn Jahren sind Erneuerbare Energien dabei zu einem unverzichtbaren Wirtschaftsfaktor geworden, in denen sich ihr Anteil am Strommix auf 16% etwa in Deutschland mehr als verdoppelt hat.
Zuletzt hatte die Weltbank vor einer Energiekrise gewarnt und in der Region Osteuropa, der ehemaligen Sowjetunion und Zentralasien einen Investitionsbedarf von rund 3,3 Bio. Dollar bis 2030 errechnet. Die Summen sind realistisch, wie Experten gegenüber pressetext betonen. Dem VDMA nach wird der Ersatz ineffizienter und alter Anlagen aber einen wesentlichen Anteil der erforderlichen Investitionen verschlingen. Allein im Bereich Windkraft würden bis 2020 rund zwei Drittel der bestehenden Anlagen ersetzt.
Kraftwerke veraltet
Auf Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Kraftwerke habe der Austausch zwar positive Effekte, wie der VDMA unterstreicht. Gleichzeitig werde so aber auch der Nettozubau gedämpft. Besonders der veraltete fossile Kraftwerkspark gefährde die Wettbewerbsfähigkeit Europas und die Erreichung der ambitionierten Klimaschutzziele.
Schon in zehn Jahren soll der Anteil Erneuerbarer Energien am Strommix dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) http://www.bdew.de nach auf 30% erneut beinahe verdoppelt werden. Anhand von Investitionen in Stromnetze und Speichertechnologien könnten die CO²-Emissionen bis dahin um 15 und bis 2030 sogar um 45% gedrosselt werden. Mit regenerativen Energien allein könne die Stromversorgung aber nicht garantiert werden.
VDMA: Strommix in der EU27 (PDF-Download):
(quelle: pte)