Das Interview mit dem Verkaufsleiter Trade von Ledvance Österreich:

Neues Jahr – neue Kompetenzen

von Sandra Eisner

Bei Ledvance Österreich geht man das neue Jahr mit guten Vorsätzen an und setzt diese auch sogleich um: Durch die Bündelung von Expertise werden Kunden und Partner jetzt noch zielgerichteter unterstützt. Wie das konkret vonstattengehen soll und welche Neuerungen damit einhergehen, erfahren Sie bei uns!

Interview: Thomas Buchbauer

Text: Mag. Sandra Eisner

Mit der Schaffung eines Kompetenzzentrums in Wien setzt Ledvance einen neuen Fokus. Florian Gansterer, Verkaufsleitung Fachhandel der Ledvance GmbH, sieht diesen Schritt als entscheidende Notwendigkeit für das Unternehmen in der Leuchtenbranche. Im Interview mit dem i-Magazin rückt er nicht nur die Mitarbeiter und ihre Kompetenzen ins Licht, sondern spricht auch offen über die aktuellen Herausforderungen, wie etwa im Bereich der Officebeleuchtung.

 

„Da wir uns immer mehr auf Leuchten und Lichtsysteme mit Dali usw. fokussieren, braucht es die zusätzliche Lichtplanung eines Kompetenzteams – auch für technische Rückfragen“, weiß Florian Gansterer, Verkaufsleitung Fachhandel der Ledvance GmbH. (Bild: Ledvance)

Herr Gansterer, während viele Firmen ihre Kompetenz in Österreich verknappen, geht Ledvance – wie uns zu Ohren gekommen ist – einen anderen Weg. Welche Entscheidung hat man getroffen?

Florian Gansterer: Wir haben einerseits den Außendienstbereich in Niederösterreich und Wien durch Christian Kyrer verstärkt, andererseits haben wir es uns zum Ziel gesetzt, ein Lichtkompetenzzentrum für den gesamten DACH-Raum in Wien aufzubauen, um unseren Kunden ein noch besseres Service bieten zu können. Dazu zählen neben den Großhändlern, mit denen wir zusammenarbeiten, auch Elektriker sowie Lichtplaner und Endkunden. Zu den Endkunden zählen unter anderem Bauträger, Bauunternehmen sowie die Industrie.

 

Welche Services werden im Kompetenzzentrum geboten?

Gansterer: Kompetente Lichttechniker bieten Lichtplanung an, Planung im Bereich Steuerungstechnik und eine technische Abteilung informiert über technische Services. Das Prinzip ist zwar nicht neu, dennoch ist es für uns sehr wichtig, unseren Fokus darauf zu setzen und unsere Kompetenzen verstärkt auszubauen.

 

Wie hat sich der Mangel an Fachkräften in der Lichtbranche auf die Zusammenstellung der Mitarbeiter ausgewirkt? Für wen hat sich Ledvance personell entschieden?

Gansterer: Es war schwierig, gutes und erfahrenes Personal zu gewinnen. Somit sind wir zu dem Entschluss gekommen, neben den Neuanstellungen einem erfahrenen Mitarbeiter die Chance der Weiterbildung zu bieten. Vladimir Vodopivec ist seit 2009 bei uns tätig und kennt die Abläufe, Systeme und Produkte – er hat bis dato den Innendienst betreut und wird nun im technischen Bereich über Trainings und externe Schulungen fortgebildet. Die beiden neuen Mitarbeiter sind Werner Dörrer, der mit Dezember zu uns gestoßen ist und bereits mehrere Jahre in der Lichtbranche tätig war, und Niklas Fuchs, ein junger HTL-Absolvent, der mehrere Jahre Branchenerfahrung in der Bühnenbeleuchtung sammeln konnte und sich nun verstärkt der Lichttechnik widmet. Mit 1. Februar wird zudem Werner Knappe in unser Team aufgenommen, der große Erfahrung in der Lichtplanung und Steuerung mit sich bringt und zuletzt bei einem Elektrogroßhändler in Deutschland tätig war.

 

Wie sieht die künftige Aufgabenverteilung des Teams aus – welcher Mitarbeiter bildet welches Service/Know-how ab?

Gansterer: Im Moment widmen sich Werner Dörrer, Werner Knappe und Niklas Fuchs den Lichtplanungen. Vladimir Vodopivec unterstützt sie in der Angebotslegung etc. und wird nach entsprechender Weiterbildung arbeitstechnisch in die Gruppe integriert.

 

Wer leitet die Gruppe?

Gansterer: Zurzeit sind diese Mitarbeiter alle auf derselben Ebene und die Gruppe wird von mir geleitet. Für den Moment ist es vorrangig, dass die Kollegen sich optimal einarbeiten.

 

Werner Dörrer, Werner Knappe, Niklas Fuchs und Vladimir Vodopivec (v. l. n. r.) bieten Ledvance-Kunden im Rahmen des Lichtkompetenzzentrums einen optimierten Service. (Bild: Ledvance)

Was war der ausschlaggebende Grund für die Errichtung dieses Kompetenzzentrums? Gab es Erfordernisse von Seiten des Marktes?

Gansterer: Da wir uns immer mehr auf Leuchten und Lichtsysteme fokussieren, braucht es die zusätzliche Lichtplanung eines Kompetenzteams – auch für technische Rückfragen. Gleichzeitig bündeln wir diese Kompetenz in Österreich für die DACH-Region, um Synergien zu nutzen. Die Reaktionen darauf sind sehr positiv, vor allem von Seiten des Großhandels, der unsere Entwicklung in Richtung Projektgeschäft begrüßt.

 

Die Coronakrise hat dazu geführt, dass viele Unternehmen ihre Mitarbeiter auch über die Pandemie hinaus im Homeoffice arbeiten lassen werden. Das heißt, der Bedarf an Büros und damit auch die Beleuchtung dafür wird aller Voraussicht nach geringer werden. Wie schätzt Ledvance diese Herausforderung ein?

Gansterer: Der Bereich Office-Beleuchtung ist bei Ledvance essenziell und natürlich besteht hier eine Herausforderung angesichts der Veränderungen durch die Pandemie. Noch kann man nicht genau definieren, wie sich diese Thematik in Zukunft gestaltet. Wir haben ganz klar entschieden, dass wir wieder im Büro vor Ort sein werden, sobald es die Umstände zulassen, weil die Mitarbeiter in einer Intensität voneinander lernen können, die über Telefonate und digitale Meetings einfach nicht in diesem Umfang möglich ist. Wir widmen uns allerdings auch Projekten bezüglich der Beleuchtung im Homeoffice, so wird etwa eine eigens konzipierte Stehleuchte für diesen Bereich kommen. Es ist äußerst wichtig, unter welchen Beleuchtungsbedingungen man arbeitet – das HCL-System Biolux (Human Centric Lighting) gewinnt hier massiv an Bedeutung durch die Pandemie. Der gesundheitliche Aspekt muss hervorgehoben werden, sodass man rechtzeitig Maßnahmen treffen kann, um gesundheitlichen Problemen vorzubeugen. Die Menschen sollten dahingehend sensibilisiert werden, vielleicht bedarf es auch einer entsprechenden Norm für das Homeoffice.

 

Wie will Ledvance den in der Officebeleuchtung möglicherweise verloren gegangenen Umsatz kompensieren?

Gansterer: Ich würde uns nach wie vor als Newcomer im Bereich Leuchten und Lichtsysteme bezeichnen. Somit haben wir ein sehr großes Potenzial, zusammenhängend mit Projekten und auch neuen Produkten.

 

In welchen Projektbereichen will Ledvance ansetzen?

Gansterer: Der Fokus liegt im Moment auf dem Bereich Office, doch möchten wir verstärkt das Thema Außenleuchten angehen – was Fluter betrifft sind wir ganz vorne anzusiedeln im europäischen Markt. Es kommen neue und verbesserte Produkte hinzu – ab Juni etwa bieten wir einen Fluter mit bis zu 160.000 Lumen, der auch kleinere Sportplätze, wie Tennisplätze oder regionale Fußballplätze, abdecken kann.

 

Im Laufe der Pandemie hat sich herausgestellt, dass die österreichische Bevölkerung viele Veränderungen an ihren Eigenheimen vorgenommen hat – ist das etwas, worauf sich Ledvance auch konzentrieren möchte mit einem Produktspektrum, das man anbieten kann?

Gansterer: Natürlich haben wir auch hier ein Produktsortiment. Das Baumarktsegment bieten wir nun auch verstärkt über den Großhandel an.

 

Welches Geschäftsfeld wird nach dem Anspringen der Wirtschaft Ihrer Meinung nach ein besonderer Umsatzbringer sein?

Gansterer: Ich denke, dass im öffentlichen Bereich wie zum Beispiel Schulen sehr viel investiert werden wird. Ich gehe auch davon aus, dass das »Outcome« solch einer Pandemie eine massive Investition ins Gesundheitssystem nach sich zieht, um z. B. Krankenhäuser zu erweitern und zu sanieren. Viele Spitäler sind, vor allem was die Beleuchtung betrifft, sehr alt, es gäbe also genug Renovierungspotenzial in diesem Bereich. Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen weisen auf die Wirkung von Licht auf die Patienten und deren Genesung hin – dies sollte den Verantwortlichen bewusst gemacht werden.

 

Osram gliederte das Lampengeschäft 2016 als Ledvance aus und verkaufte es an ein chinesisches Konsortium. Das führte schließlich zu unterschiedlichen Wahrnehmungen von manchen Mitbewerbern in der Lichtbranche – wie sind Sie damit umgegangen und wie stellt sich die Situation heute dar?

Gansterer: Wir entwickeln uns immer mehr und mehr weg vom Komponentenanbieter hin zum Partner für nachhaltige Lichtlösungen. Natürlich werden die entsprechenden Sortimente nach wie vor erhalten bleiben, aber es erfolgen fortlaufend große Investitionen in den hochwertigeren Bereich und in die Richtung, Systeme zu verkaufen.

 

Wie kann der Kunde das hochwertige Angebot vom günstigen unterscheiden?

Gansterer: Einerseits gibt es natürlich technische Ansprüche, wie Lebensdauer, Lumen pro Watt usw., andererseits kommen auch optische Einflüsse zum Tragen – so haben wir für einige Leuchten unsere eigene Designsprache »Scale« entwickelt.

 

Welche Produktgruppen bietet Ledvance heute an? Welche Lichtlösungen stehen zur Verfügung?

Gansterer: Neben LED-Leuchten, LED-Strips und Komponenten, Dali-Systemen und HCL-Systemen bieten wir nach wie vor LED- und traditionelle Lampen an.. Das Produktsortiment an sich ist sehr gewachsen und tut es auch weiterhin – mit unserem innovativen HCL-System für Büros haben wir einen riesigen Schritt vorwärts gemacht, auch in der Wahrnehmung bei unseren Kunden. Im dritten Quartal folgt unser Wireless-System Vivares für den Bürobereich, mit Leuchten, außerdem haben wir nach wie vor das Dali-System von Osram im Programm, mit dem wir viele Bereiche und Systeme abbilden können.

 

Welche Ziele haben Sie sich für 2021 gesetzt?

Gansterer: Wir wollen, dass die Menschen den Wert von gutem Licht wieder mehr zu schätzen wissen. Davon müssen wir sie mit neuen Produkten überzeugen und in den direkten Austausch gehen. Deswegen werden wir in das Projektgeschäft intensivieren, Elektriker und Lichtplaner besser betreuen.

 

Herr Gansterer, vielen Dank für das Gespräch!

 

Weitere Informationen auf:

www.ledvance.at

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