Neues Prüfverfahren für Cat 6A-Komponenten

von Thomas Buchbauer

Die Re-Embedded-Methode ermöglicht eine präzisere und schnellere Prüfung der Signalübertragung in RJ45-Steckverbindungen als der bisher in der Branche verwendete De-embedded-Test. Das neue Prüfverfahren ist in der Norm IEC 60512-27-100 beschrieben. Hersteller wie R&M führen diese Tests regelmäßig durch – insbesondere bei Neuentwicklungen wie Cat. 6A –, um nachzuweisen, dass Stecker und Anschlussmodule die Signale einwandfrei übertragen. Unter anderem wird dabei geprüft, wie sich Störfaktoren wie das so genannte Nebensprechen auf die Signalübertragung auswirken.

Der Test soll außerdem zeigen, dass die Produkte eines Herstellers auch dann die erwartete Leistung bringen, wenn sie mit Produkten anderer Hersteller kombiniert werden. Bisher musste man dazu aufwendige Testreihen durchführen und jedes Anschlussmodul mit jeweils 12 einzelnen Teststeckern prüfen. Bei den Hochfrequenz-Anwendungen, um die es bei Cat. 6A geht, war der Testaufbau fehleranfällig. Beim neuen Re-embedded Test ermittelt man die Ergebnisse rein rechnerisch anhand von 14 simulierten Steckern. Messungen erfolgen nun unmittelbar am starren Testkopf eines Netzwerkanalysators, sodass Störungen ausgeschlossen werden können, die z. B. von beweglichen Kabeln herrühren. Insgesamt führt die Re-embedded Methode zu einer höheren Messqualität sowie zu präziseren Aussagen über das Schwankungs- und Grenzwertverhalten eines Steckers bzw. Anschlussmoduls.
R&M warnt jedoch davor, Ergebnisse aus einem Re-embedded-Test als alleinigen Qualitätsnachweis zu betrachten. „Das Re-embedded Modell ist eine hervorragende Testmethode. Aber entscheidend ist, dass die Komponenten strikt die Spezifikationen der einschlägigen Normen wie ISO 11801 und IEC 60603-7-41/51 erfüllen“, sagt Dominik Schweizer vom R&M Engineering Test Lab in Wetzikon (Schweiz).

R&M prüft seine eigenen Produkte nach weit strengeren Maßstäben als jenen, die von den Standardisierungsgremien empfohlen werden. Das Schweizer Netzwerktechnologie-Unternehmen bezieht sich jedoch auf das Re-Embedded-Modell. Außerdem prüft R&M auch ältere Komponentengenerationen wie Cat. 5e und Cat. 6 nach den neuen Verfahren, um sie bei Bedarf verbessern und die volle Rückwärtskompatibilität der Anschlusstechnik garantieren zu können. „Es ist unter dem Gesichtspunkt der Standardisierung und im Hinblick auf einheitliche, physikalisch korrekte Angaben sinnvoll, das Re-Embedded-Verfahren bei allen Komponentengenerationen anzuwenden“, so Dominik Schweizer.

 

Das White Paper kann unter diesem Link heruntergeladen werden.

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