Der einleitende Fachvortrag von Univ. Prof. DI Dr. Andreas Kropik von der Technischen Universität Wien stellte die Frage in den Mittelpunkt, wie unter Einbeziehung von Bestbietersystemen die Zukunft des Vergabewesens aussehen kann. Der Experte zeigte sich dabei optimistisch, dass das gesellschaftliche und politische Umfeld reif für derartige Veränderungen sei. So wird im Land Niederösterreich etwa bereits rege über die Durchführung von Testprojekten diskutiert.
Nachfolgend einige Statements der anschließenden Podiumsdiskussion:
Landtagsabgeordnete Michaela Hinterholzer:
„Für unsere klein- und mittelständischen Betriebe ist vor allem Transparenz bei der Ausschreibung und Vergabe von öffentlichen Aufträgen entscheidend. Darüber hinaus müssen bürokratische und administrative Belastungen bzw. Hürden abgebaut werden.“
DI Josef Bichler, NÖ Landeshochbau:
„Das Land Niederösterreich hat größtes Interesse daran, Bestbieterkriterien und –vergaben zu etablieren und hier auch eine österreichweite Vorreiterrolle einzunehmen. Wir sind in laufendem Kontakt mit der Wirtschaftskammer bzw. den Innungen, um hier praxisgerechte Lösungen zu erarbeiten und zu testen.“
Landesinnungsmeister BM Ing. Robert Jägersberger:
„Aus sozial- und wirtschaftspolitischer Sicht ist es unerlässlich, dass Wertschöpfung und Arbeitsplätze in der Region bleiben. Sorgfältig gewählte, praxistaugliche Bestbieterkriterien können ein wichtiger Schritt in diese Richtung sein.“
Bundesinnungsmeisterin Ing. Irene Wedl-Kogler:
„Für das Überleben der heimischen Betriebe ist es unbedingt erforderlich, faire Vergaben sicherzustellen. Auswüchse wie z.B. Sub-Subunternehmerketten sind dabei unbedingt zu vermeiden. Unsere Betriebe sorgen für Wohlstand in den Regionen und bilden unseren Nachwuchs aus.“
Direktor BM Ing. Alfred Graf, Landesgruppenobmann der NÖ Wohnbaugenossenschaften:
„Das Segment der Wohnbaugenossenschaften unterliegt zwar nicht dem Bundesvergabegesetz, doch wird man sich auch hier zukünftig vermehrt dem Thema faire Vergaben sowie der Subunternehmerproblematik widmen.“
Einig waren sich alle Diskussionsteilnehmer, dass Bestbietervergaben grundsätzlich begrüßenswert und wichtig sind, jedoch unbedingt praxiserprobt und –tauglich sein müssen.
Im Anschluss an die Podiumsdiskussion wurde unter anderem der Sieger des Landeslehrlingswettbewerbes, Christoph Riegler geehrt, der beim diesjährigen Bundesjungmaurerwettbewerb in Graz den hervorragenden 2. Platz errungen hat.
Langjährige Mitglieder der Bauinnung und des Bauhilfsgewerbes wurden ebenfalls geehrt, darunter ein 100- sowie ein 105-jähriges Firmenjubiläum.