Das Interview mit der Geschäftsführung von Planlicht:

Optimierte Lösungen für optimales Licht

von Sandra Eisner
Foto: © Planlicht

Als Tiroler Familienunternehmen steht Planlicht seit mehr als 35 Jahren international für hochqualitative architektonische Lichtlösungen und erstklassige Servicestandards. Vom beständigen Erfolg zeugen nicht nur zahlreiche Auszeichnungen und Awards sondern u.a. auch das 2021 gegründete Tochterunternehmen »Planfactory«. Wie sich der Kreis für optimales Licht beim Lösungsanbieter schließt, erfahren Sie im Exklusiv-Interview.

Mit eigener Fertigung in der Zentrale im Tiroler Vomp und dem steirischen Murau bietet der Technologieexperte Planlicht das optimale Licht für unterschiedlichste Anwendungen – von Wohnen und Gastronomie über Shops und Ausstellungsräume bis hin zu Büros, Schulen und Kindergärten. Das Familienunternehmen entwickelt sich konsequent weiter, unter anderem durch die kontinuierlich wachsende Planlicht Group – sie wurde 2020 ins Leben gerufen wurde und beinhaltet mittlerweile fünf Unternehmen. Eines davon ist die »Planfactory«, deren Vollbetrieb Anfang 2023 im steirischen Murau anlief. Als Komplettanbieter bietet die Planfactory unterschiedlichste Technologien für den gesamten Dünnblechbereich, der Pulverbeschichtung bis hin zur Montage von komplexen mechanischen und elektrischen Baugruppen an. Wir sprachen mit Felicitas Kohler, CEO Planlicht Group & Planlicht, über Möglichkeiten und Vorteile des neuen Standorts in der Steiermark sowie über das Service- und Produktspektrum und die aktuellen Herausforderungen in der Lichtbranche.

 

Planlicht- & Planlicht Group-Geschäftsführerin Felicitas Kohler konnte sich im Juni über den Gewinn des »Unternehmerinnen Award 2023« in der Kategorie Gründung & Start-up für das Tochterunternehmen Planfactory freuen (im Bild: Übergabe durch Christine Dornaus, Vorstandsdirektorin Wiener Städtische). (Bild: Peroutka/DiePresse)

Gratulation an dieser Stelle! Sie haben vor Kurzem eine neue Fertigungsstätte im steirischen Murau errichtet. Warum sind Sie als Tiroler Unternehmen nicht in Ihrem Bundesland geblieben?

Felicitas Kohler: Wir haben viele Jahre nach einem passenden Grundstück für unser Bauvorhaben in Tirol gesucht, allerdings kam es nie zum perfekten Match. In Murau sind wir dann schlussendlich fündig geworden und haben einen optimalen Standort für die »Planfactory« erwerben können.

 

Welchen strategischen Grund gab es überhaupt, eine neue Fertigungsstätte zu errichten?

Kohler: Die neue Produktions- und Fertigungsstätte hat gleich doppelten Nutzen: Zum einen sind wir hinsichtlich des Planlicht-Produktsortiments noch schneller und flexibler und zum anderen können wir uns durch die Planfactory auch für andere Branchen öffnen.

 

Auf den ersten Blick ist Murau nicht unbedingt der Dreh- und Angelpunkt der heimischen Wirtschaft. Was war ausschlaggebend dafür, dass Sie sich für diesen Standort entschieden haben?

Kohler: Auf den zweiten Blick stellt man allerdings fest, dass Murau geographisch äußerst vorteilhaft liegt. Viele größere Städte sind in kurzer Zeit erreichbar und so treffen aktuell auch Bewerbungen von Interessierten außerhalb von Murau bei uns ein.

 

Der Facharbeitermangel ist zentrales Thema vieler Branchen. Wie hat Planlicht diese Herausforderung in Murau gemeistert und wie will man ihr in Zukunft begegnen?

Kohler: Wie bereits erwähnt, haben wir das Glück, uns nicht mit dieser Herausforderung auseinandersetzen zu müssen. Unsere Planfactory zieht beträchtliche Aufmerksamkeit auf sich, was zu einer Vielzahl von Bewerbungen aus der Region Murau und Umgebung führt. Wir sind äußerst dankbar dafür, da wir auf diese Weise unser Team vor Ort weiter ausbauen können.

 

Sie stellen laut unseren Informationen in Murau von der Klein- bis Großserie eine große Bandbreite an Produkten her. Was ist vom Aspekt des Fertigungsablaufs her das Besondere an diesem Produktionsstandort?

Kohler: Unsere Planfactory zeichnet sicherlich das umfassende Angebot für unsere Kundinnen und Kunden aus: Neben Klein- oder Großserien über den gesamten Dünnblechbereich können wir in der Planfactory auch Pulverbeschichtung und Kabelkonfektion anbieten.

 

Welchen Nutzen ziehen die Kunden durch die in Murau angebotenen Fertigungsleistungen?

Kohler: Unsere Planlicht-Kundinnen & -Kunden freuen sich über verkürzte Lieferzeiten und beschleunigte Produktentwicklungen im Bereich unserer architektonischen Lichtlösungen. Kundinnen und Kunden der Planfactory aus verschiedenen Branchen profitieren von umfassenden Leistungen aus einer Hand. Wir bezeichnen dies gerne als »viele Möglichkeiten vereint unter einem Dach«.

 

Ändert sich durch diesen neuen Fertigungsstandort auch etwas an Ihrer Lieferperformance?

Kohler: Ja, durch die Planfactory werden wir noch schneller und können so weiter bei unseren Kundinnen und Kunden punkten.

 

Welche Serviceleistungen bietet Planlicht für die Lichtbranche generell an?

Kohler: Bei Planlicht legen wir höchsten Wert auf erstklassige Beratung, detaillierte Planung und umfassende technische Unterstützung. Eine enge Zusammenarbeit mit unseren Kundinnen & Kunden ist für uns von großer Bedeutung, um gemeinsam maßgeschneiderte Produktlösungen zu entwickeln und die optimale Beleuchtung für jedes Projekt zu finden.

 

Gibt es Pläne, das Produktspektrum zu erweitern und in andere Bereiche als in den Büro-, Kommunal-, Tourismus- und Shopbereich vorzudringen? Eine Produktion dieser Größenordnung bietet sicherlich genügend Potenzial.

Kohler: Auch dies ist ein Ziel unserer Planfactory. Wobei es für uns vordergründig ist, Vorarbeiten in die eigene Wertschöpfung zu integrieren.

 

Familienunternehmen in der 2. Generation: Planlicht-Unternehmensgründer Johann Findl mit Gattin Ruth sowie Felicitas Kohler, CEO Planlicht Group & Planlicht, und Ehemann Gerald Kohler, CEO Planfactory, bei der feierlichen Eröffnung der Planfactory im Juni 2023. (Bild: Tom Lamm)

Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Welche Möglichkeiten haben Sie an Ihrem neuen Fertigungsstandort ausgeschöpft und welche Konsequenzen hat das für Sie als Unternehmen?

Kohler: Nachhaltigkeit ist für uns mehr als nur ein trendiges Schlagwort. Mit der Planfactory haben wir es erfolgreich geschafft, einen Produktionsstandort in Österreich zu errichten, der CO2-neutral arbeitet. Diese bedeutende Investition in Millionenhöhe unterstreicht unser tiefes Commitment zur nachhaltigen Herstellung von Qualitätsprodukten in Österreich. Unsere Produktions- und Fertigungsprozesse beziehen ihre elektrische Energie autark von einer Photovoltaikanlage, die auf unserem Gelände steht. Sollte die Sonneneinstrahlung einmal nicht ausreichen, greifen wir auf Ökostrom aus regionaler Wasserkraft zurück. Unsere gesamte Prozesswärme und Heizenergie gewinnen wir aus der hauseigenen Holz-Hackschnitzelanlage, die in Kombination mit einer äußerst energieeffizienten betonkernaktivierten Gebäudeheizung arbeitet. Zudem sind sämtliche relevanten Fertigungsmaschinen mit Wärmerückgewinnungssystemen ausgestattet. Selbstverständlich haben wir bei der Auswahl der Ausstattung aller Gebäudekomponenten stets auf maximale Energieeffizienz geachtet. Die logische Konsequenz muss sein, dass Unternehmen, die konsequent nachhaltig handeln und sämtliche Möglichkeiten zur Energieeinsparung nutzen, einen deutlichen Wettbewerbsvorteil erhalten.

 

Nachhaltigkeit ist aber nicht nur eine Frage des Produktionsstandortes. Inwieweit fließt dieser Gedanke mittlerweile in Ihre Produktpalette ein und in welcher Form findet man ihn wieder?

Kohler: Wie bereits erwähnt, legen wir auf das Thema Nachhaltigkeit ein großes Augenmerk und so durchzieht unser starkes Engagement für Nachhaltigkeit sämtliche Aspekte unseres Unternehmens. Bei Planlicht haben wir dieses Prinzip sogar in eine nachhaltige Profilserie umgesetzt – die pure 3.green. Bei dieser neuen Produktlinie setzen wir auf das umweltfreundliche »Hydro Reduxa«-Aluminium – sogenanntes »Low Carbon«-Aluminium, das einen erheblich geringeren Kohlendioxid-Fußabdruck hinterlässt. Die Herstellung von Hydro Reduxa beruht auf erneuerbaren Energiequellen wie Wasserkraft, Wind und Sonne. Kombiniert mit einer äußerst effizienten Elektrolysetechnologie, resultiert daraus die Freisetzung von maximal 4,0 kg CO2 pro kg Aluminium. Dies ist lediglich ein Viertel des weltweiten Durchschnitts und stellt somit einen bedeutenden Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft dar.

 

Welches Feedback bekommen Sie vom Markt in Sachen Nachhaltigkeit? Wird Derartiges mittlerweile auch in Ausschreibungen gefordert?

Kohler: Ja, wir erkennen definitiv diesen Trend in Richtung Nachhaltigkeit. Für die mittelfristige Zukunft wird jedoch ein deutliches Regelwerk erforderlich sein, um diese Entwicklung zu unterstützen und die Transparenz zu erhöhen.

 

Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Thema der Energieeffizienz – die Digitalisierung spielt dabei oft eine große Rolle. Welche Angebote kommen hier von Planlicht?

Kohler: Ich bin fest davon überzeugt, dass Planlicht schon seit vielen Jahren konsequent das Thema Energieeffizienz umsetzt. Unser Unternehmen bleibt stets auf dem neuesten Stand der Technik und integriert dies in jede Optimierung bestehender Produkte sowie bei der Entwicklung neuer Lösungen.

 

Es gibt Leuchtenhersteller, die bezeichnen den Stil ihrer Produkte als zeitlos. Andere wiederum setzen auf jeden erdenklichen Trend. Zu welcher Gruppe würden Sie Ihr Unternehmen zählen und wie zeigt sich das anhand von Beispielen?

Kohler: Wenn wir so wahrgenommen werden, dann ist unsere Strategie verständlich. Bei Planlicht betrachten wir uns als Experten im Bereich der LED-Technologie und legen größten Wert auf Licht, Lichtqualität und die Effizienz unserer Beleuchtungslösungen. Unsere Leuchten zeichnen sich zusätzlich durch ein zeitloses Design aus, während die hervorragende Verarbeitungsqualität die Hochwertigkeit unserer Produkte unterstreicht. Wir sind stolz darauf, Qualität »made in Austria« zu bieten.

 

Die Planlicht-Geschäftsführung – Felicitas Kohler (CEO) und Gerald Kohler (COO) – bei der Verleihung zu »Österreichs Bestem Familienunternehmen 2023 | Tirol«. (Bild: leadersnet.at/C. M. Stowasser)

Auf welche technologischen Trends setzen Sie im Speziellen und wo sehen Sie aktuell das größte Potenzial?

Kohler: Besonders in den kommenden Jahren werden wir uns verstärkt mit den Themen Effizienz und Nachhaltigkeit auseinandersetzen.

 

Das endgültige Leuchtstofflampenverbot beschäftigt die Lichttechniker und -händler aktuell landauf, landab. Welche Angebote setzen Sie für diese Herausforderung?

Kohler: Wir setzen auf ein einfaches und unkompliziertes Austauschen der Leuchtstofflampen und Umrüsten auf LED. So bieten wir zum Beispiel sogenannte »Sanierungskits« für unsere Profilleuchten pure und pure 2 – die bereits seit geraumer Zeit durch die neue Generation pure 3 abgelöst wurden – an. Durch den Austausch erhalten unsere Leuchten in jeder Hinsicht ein Upgrade: Die Lebensdauer wird erhöht, der Sehkomfort optimiert, die Energieeffizienz gesteigert und die Energiekosten gesenkt. Auch in diesem Zusammenhang verlieren wir den Aspekt der Nachhaltigkeit nicht aus den Augen. Bei Planlicht haben wir bereits vor einigen Jahren auf LED umgestellt: Sämtliche architektonische Lichtlösungen und Leuchten von Planlicht basieren auf dem neuesten Stand der LED-Technologien.

 

Wären Sie Kunde, warum würden Sie auf das Portfolio und die Möglichkeit von Planlicht setzen?

Kohler: Mich würde die Ehrlichkeit begeistern und überzeugen. Bei Planlicht machen wir keine Versprechen, die wir nicht einhalten können.

 

Vielen Dank für das Gespräch!

 

Weitere Informationen auf:
www.planlicht.com
www.planfactory.at

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