Die Änderung der Norm hat Auswirkungen auf die Verdrahtungsgewohnheiten der Elektriker. Haben diese bisher alle Stromkreise eines Raumes nacheinander auf die Klemmleiste aufgelegt, so ist das »raumorientierte« Verdrahten jetzt nur bedingt möglich. Um den einzelnen abgesicherten Stromkreis zu realisieren, gibt es zwei Möglichkeiten: Es wird eine extra Klemme für den geschützten Stromkreis in die Klemmleiste gesetzt oder der Stromkreis wird separat am Ende der Klemmleiste gelegt. Beide Ausführungen haben Nachteile: Bei der ersten Möglichkeit muss der Anwender eine zusätzliche, meist größere Klemme montieren und das »N-Potenzial« extra führen. Im zweiten Fall kommen zwar Klemmen mit gleicher Kontur zum Einsatz, die »raumorientierte« Verdrahtung ist aber hinfällig. Das separate Verdrahten des einzeln geschützten Stromkreises widerspricht dem »raumorientierten Konzept« – es ist nicht beliebt. Deshalb hat Weidmüller auf Grundlage zahlreicher Kundengespräche eine praxisgerechte Lösung mit seiner Reihenklemmenfamilie »PDL4/NT/L/PE« erarbeitet.
Bei ihr erfolgt die Einspeisung des Neutralleiters nicht über die sonst übliche 10 x 3 mm Sammelschiene, sondern über die steckbare Querverbindung der Reihenklemme. Durch Ausbrechen von einem Pol aus der Querverbindung wird der einzeln mit einem FI- oder FI/LS-Schalter geschützte Stromkreis übersprungen. Bei dieser Lösung kann der Elektriker seine Verdrahtungsgewohnheiten beibehalten, zudem bleibt die optisch ansprechende Konturengleichheit der Klemmleiste erhalten. Darüber hinaus ist eine Isolationsmessung gemäß VDE 0108 Teil 1 durch die Trennfunktion der PDL-Klemmen für den Neutralleiter gewährleistet. Eine komfortable und präzise Fehlersuche durch Auftrennen der einzelnen Stromkreise der PDL-Klemmen ist ebenfalls problemlos möglich. Weidmüller hat seine Lösung im akkreditierten Labor einer Erwärmungsprüfung unterzogen, die mit Bravour bestanden wurde.