In der zweispurigen Pendelbahn im österreichischen Ischgl kommt ein integriertes Antriebssystem zum Einsatz. Die Siemens-SpezialistInnen des Kompetenzzentrums Alpine Technologies in Innsbruck haben diese mit Antriebs- und Automatisierungstechnik – bestehend aus optimal aufeinander abgestimmten Drehstromantrieben und Sinamics-Frequenzumrichtern – ausgestattet. Diese benötigen bis zu 40 Prozent weniger Energie als ihre Vorgängermodelle und tragen zu einem energieeffizienten Betrieb bei.
Ischgl in Tirol gehört weltweit zu den bekanntesten Skiregionen. Das Bergdorf im Paznauental ist berühmt für seine 238 bestens präparierten Pistenkilometer. Schnee ist garantiert, denn 90 Prozent des Skigebiets liegen über 2.000 Meter Höhe. In dieser Wintersaison wurde das Skigebiet das erste Mal seit 1989 wieder erweitert – um die Pendelbahn.
Mit der neuen Bahn werden die Skiurlauber auf den 2.800 Meter hohen Piz Val Gronda gebracht. Von hier oben führt die drei Kilometer lange Abfahrt durch bisher unerschlossenes Gebiet im Tiefschnee hinunter ins Tal. Es werden zwei Großraum-Gondeln eingesetzt, mit denen jeweils bis zu 150 Personen transportiert werden können.
„Bei der Planung des gesamten Projektes standen nicht nur die technischen Herausforderungen im Mittelpunkt. Wir haben von Anfang an auch die ökologischen Gesichtspunkte berücksichtigt. Dazu gehören eine geländeangepasste Planung und eine ressourcenschonende Nutzung der vorhandenen Infrastruktur“, betont Vorstand der Silvrettaseilbahn AG Markus Walser.
Die Errichtung der Pendelbahn war die schonendste Variante für die Landschaft. Durch die Nutzung von lediglich zwei Stützen, mit einer durchschnittlichen Höhe von 90 und 64 Metern, konnte auf die Errichtung eines Kabelgrabens im Bereich der Trasse verzichtet werden. Auf den Pisten und dem umliegenden Gelände waren keine zusätzlichen Erdarbeiten erforderlich.
Dank offener Bauweise fügen sich die Berg- und Talstation bestmöglich ins Landschaftsbild. Das Notantriebskonzept entspricht den neuesten Sicherheitsvorschriften für Seilbahnen. So kann bei einem Stillstand der Anlage – zum Beispiel bei einem Stromausfall oder technischem Defekt – mit zwei unabhängigen Notantrieben, ein Leerfahren der Bahn ermöglicht werden. Dadurch ist es nahezu ausgeschlossen, dass die Fahrgäste aus den Kabinen geborgen werden müssen.