Otovo übernimmt Kundenkontakt für Elektriker:

Photovoltaik-Ausbau leicht gemacht

von Oliver Kube
von Oliver Kube Foto: © Otovo

Mehr Zeit, mehr Umsatz und weniger Stress für Elektriker, die Photovoltaik-Anlagen an Privatkunden verkaufen und auf deren Dächern installieren: Das verspricht Otovo seinen Partnerbetrieben. Derer gibt es europaweit über 700, in Österreich ist das Unternehmen erst vor Kurzem gestartet. Gleichzeitig bietet Otovo für Konsumenten die Möglichkeit, die PV-Anlage zu mieten statt zu kaufen – ohne dass der Elektriker dabei auf sein Geld warten muss. Doch wie genau funktioniert das? Wie profitieren Handwerksbetriebe von der Zusammenarbeit mit Otovo? Und was müssen sie dafür tun? Darüber hat das i-Magazin mit Maddalena Zocca gesprochen, Head of Account Management bei Otovo in Österreich.

Keine Zeit für Marketing, Vertrieb und Kundenkommunikation? Wenn es doch nur jemanden gäbe, der Elektrikern diesen lästigen, aber notwendigen Aufwand abnimmt. Gibt’s nicht? Gibt’s doch! Otovo übernimmt für den Verkauf und die Installation von Photovoltaik-Anlagen an Privatpersonen nahezu den gesamten Kundenkontakt: den Vertrieb, das Einholen notwendiger Informationen zu Haus und Dach, das Erstellen des individuellen Angebots bis hin zum Abschluss des Vertrags. Der Installateur muss dann nur noch den Termin vereinbaren und installieren. Durch die Zeitersparnis kann der Elektriker dann insgesamt mehr Installationen durchführen und somit mehr Umsatz erzielen. Auf seiner Online-Plattform führt Otovo Angebot und Nachfrage zusammen. Dem Elektriker soll damit die Arbeit und dem Konsumenten der Zugang zur Photovoltaik-Anlage erleichtert werden.

„Großes Netzwerk an Lieferanten“
Elektrotechniker installiert Photovoltaik-Anlage

Indem das ganze »Drumherum« des Kundenkontakts wegfällt, hat der Installateur mehr Zeit zum Installieren – und kann so einen höheren Umsatz erzielen. (Foto: Pixabay/Alex Csiki)

In Österreich ist das Unternehmen ganz frisch im September gestartet, gegründet wurde es bereits 2016 in Norwegen. Otovo ist inzwischen an der Börse gelistet und derzeit in elf europäischen Ländern vertreten, darunter Deutschland, die Schweiz, Italien, Frankreich und das Vereinigte Königreich. Zwei weitere Länder stehen bereits in den Startlöchern, erzählte Maddalena Zocca im Gespräch mit dem i-Magazin. Als Head of Account Management ist sie für die Betreuung der Partnerbetriebe in Österreich verantwortlich. Interessierte Betriebe können sich über ein Kontaktformular auf der Otovo-Webseite für einen Erstkontakt eintragen. Dieser erfolgt in der Regel telefonisch. Entscheidet sich der Elektrotechniker für eine Zusammenarbeit, macht er über das Online-Portal Angaben über seine Preise, darüber welche Regionen er abdeckt, wie weit er bereit ist zu fahren und insbesondere auch, welche PV-Module von welchen Herstellern er anbietet. Hierbei kann er aus einer – sehr umfangreichen – Whitelist auswählen. „Wir nehmen natürlich nur geprüfte und zertifizierte Hardware in unser Portfolio auf“, sagte Zocca. Beschaffen muss der Installateur die Module nach wie vor selbst, jedoch kann Otovo hierbei mit seinem europaweiten Netzwerk helfen. „Wir haben international gute Kontakte zu Großhändlern und Herstellern“, so Maddalena Zocca. Das sei insbesondere für Elektroinstallateure interessant, die ganz frisch auf dem Markt sind und es noch schwerer haben, lieferfähige Großhändler bzw. Hersteller zu finden. Und wie steht es mit der Lieferzeit? „Wir versprechen den Konsumenten eine Lieferzeit von maximal sechs Monaten.“ Da Otovo erst vor drei Monaten in Österreich gestartet ist, lässt sich noch nicht überprüfen, ob das Unternehmen dieses Ziel in der Praxis einhalten kann. Obwohl erst im September gestartet, „haben wir in Österreich bereits Photovoltaik-Anlagen verkauft“, erzählte Zocca.

Mietkauf: keine hohe Investition für Konsumenten
Maddalena Zocca

„Unsere Vision ist, dass langfristig jedes Dach in Europa – oder zumindest so viele wie möglich – mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet sind“, sagte Maddalena Zocca, Head of Account Management bei Otovo Österreich. (Foto: Isabella Joech)

Otovo will nicht nur Elektrikern die Arbeit, sondern auch Konsumenten den Zugang zum selbst produzierten Sonnenstrom leichter machen: Photovoltaik-Interessierte geben online ihre Adresse und ihre derzeitigen Stromkosten an und erhalten eine automatisierte Schätzung der Kosten für eine PV-Anlage, der Menge des künftig möglicherweise selbst produzierten Stroms und der darauf basierenden Einsparpotenziale an Stromkosten und CO2. Dass es sich dabei nur um grobe Schätzwerte handelt, liegt in der Natur der Sache – kein Mensch kann seriös vorhersagen, wie der Strompreis sich in den nächsten Jahren entwickeln wird (oder wie oft die Sonne scheint). Ein konkretes, individuelles Angebot kann per Mausklick angefragt werden. In Österreich bietet Otovo die Photovoltaik-Anlagen derzeit nicht zum Kauf, sondern nur zur Miete an. Geplant ist, dass die PV-Anlagen in Zukunft auch gekauft werden können – ein genaues Datum dafür steht jedoch noch nicht fest. In anderen Ländern wie Deutschland kann der Konsument bereits zwischen Kauf und Miete wählen. „Wir wollen für Privatkunden den Zugang zur PV-Anlage so einfach und günstig wie möglich gestalten“, erklärte Maddalena Zocca. Durch das Mietmodell entstünden dem Kunden keine hohen Investitionskosten, sondern lediglich eine monatliche Miete ab 69 Euro, je nach Modell und Anzahl der Module. Darin inkludiert sind Instandhaltung und etwaige Reparaturen. Die Laufzeit des Mietvertrages beträgt 20 Jahre, nach deren Ablauf die Anlage ins Eigentum des Kunden übergeht – es handelt sich also um einen sogenannten Mietkauf. Der individuelle Mietpreis für den Kunden errechnet sich aus den Konditionen des Elektrikers zuzüglich einer Marge zwischen 8 und 10 Prozent, die Otovo auf den vom Elektriker vorgegebenen Preis aufschlägt. Der Handwerksbetrieb wird nicht vom Konsumenten bezahlt, sondern von Otovo. Vereinfacht ausgedrückt: Otovo kauft dem Elektrotechniker die PV-Anlage ab und vermietet sie an den Konsumenten weiter.

Blackout-Schutz nicht inklusive – Fokus auf PV-Anlagen

Nicht inbegriffen sind zusätzliche Kosten für die Installation eines Smart Meter oder etwaige bauliche Maßnahmen. Auch die Vorkehrungen für eine Notstromversorgung – Stichwort Blackout-Schutz – hat Otovo noch nicht im Portfolio. „Das müsste sich der Kunde dann direkt mit dem Elektriker ausmachen“, so Zocca. Der Fokus von Otovo in Österreich liege momentan ganz auf Photovoltaik-Anlagen für Ein- und Zweifamilienhäuser. „Damit haben wir für den Anfang schon genug zu tun“, erklärte Zocca. Auch Wallboxen oder „super neue Technologien wie Photovoltaik-Module für Jalousien und Fenster“ seien für Otovo noch Zukunftsmusik.

Derzeit ist das Unternehmen in Österreich dabei, sein Partnernetzwerk aufzubauen. Deshalb möchte Otovo noch keine Zahl nennen, wie viele Betriebe schon Teil des Netzwerks sind. Es decke jedoch bereits alle Regionen Österreichs ab, versicherte Zocca. In Europa arbeite Otovo aktuell mit über 700 Partnerbetrieben zusammen. Elektriker aus Österreich, die Interesse an einer Kooperation haben, können telefonisch, per E-Mail oder über die Webseite mit Otovo in Kontakt treten.

Mehr Informationen auf: www.otovo.at

Ihre Ansprechpartnerin:
Maddalena Zocca
Head of Account Management
Tel.: +43 670 3084155
E-Mail: maddalenazo@otovo.com

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