Die Abwicklungsstelle für Ökostrom AG (OeMAG) fördert dieses Jahr PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 150 Megawattpeak. Weitere rund 63 Megawattpeak, der dieses Jahr errichteten PV-Anlagen, werden durch den Klima- und Energiefonds gefördert. Beachtlich ist auch eine zusätzliche Förderung vom Land Steiermark, die 2013 weitere 27 Megawattpeak ermöglicht. Aber auch der Anteil jener PV-Anlagen, die ohne Förderung errichtet werden, steigt zunehmend.
Mit der in diesem Jahr in Österreich installierten PV-Leistung können mehr als 0,95 Prozent des österreichischen Stromverbrauchs durch Sonnenstrom gedeckt werden. „Das Ziel im Jahr 2020 acht Prozent des österreichischen Strombedarfs aus Photovoltaik-Strom zu decken, ist daher mehr als in Reichweite“ zeigt sich Hans Kronberger überzeugt.
Trotz dieser positiven Entwicklung gilt es die Energiewende zu beschleunigen. Innerhalb der Energiediskussion ist besonderes Augenmerk auf die Verfügbarkeit der Primärenergie zu setzen. „Die Energiewende ist ein Jahrhundertprojekt und darf bei den Regierungsverhandlungen nicht als Nebensache behandelt werden“, sagt Hans Kronberger. Drei wichtige Punkte zwingen uns zum baldigen Handeln: Die Ressourcenverfügbarkeit der fossilen Rohstoffe ist beschränkt, ökologische Folgewirkungen sind bereits erkennbar und der Devisenabfluss ist langfristig ein gravierendes wirtschaftliches Problem.
Tarifförderung der OeMAG liefert wesentlichen Beitrag zum PV-Ausbau 2013
Das neue Ökostromgesetz hat den Ausbau der Photovoltaik in Österreich massiv vorangetrieben. Durch den Abbau von Wartelisten bzw. der Erweiterung der jährlichen Fördergelder von 2,1 Millionen Euro sowie Einführung des Resttopfes, konnten in den letzten zwei Jahren knapp 13.000 neue Förderverträge mit einer Leistung von ca. 350 Megawattpeak ausgestellt werden.
„Allein dieses Jahr gibt es bei der OeMAG fast 4.000 neue PV-Anlagen, die in die Öko-Bilanzgruppe einspeisen mit einer beachtlichen Engpassleistung von 150 Megawattpeak“, so Dr. Magnus Brunner, Vorstand der OeMAG. Insgesamt speisen derzeit bei der OeMAG ca. 14.700 Anlagen mit einer Engpassleistung von ca. 270 Megawattpeak ein.
2014 leicht abgeändert
Auf Grund des Förderchaos vom 1. Jänner 2013 (die vielen und vor allem gleichzeitigen Förderantragsteller verursachten eine Überlastung des OeMAGServers), wurde dieser Tag genauer analysiert. 2014 wird es daher zu einigen Änderungen bei der Einreichung für die Förderwerber kommen: Der erste mögliche Zeitpunkt, um die Förderung zu beantragen, wird auf den ersten Werktag und somit auf den 2. Jänner verlegt, um die Problematik der Antragsstellung in der Silvesternacht zu lösen. Die Antragstellung erfolgt ab 2014 grundsätzlich in zwei Schritten. Ein sogenanntes Ticketsystem wird eingeführt. Das bedeutet, dass ein Antragssteller für eine Reihung im Kontingent in einem ersten Schritt lediglich einige Basisdaten eingeben muss. In einem zweiten
Schritt hat man 48 Stunden Zeit, um den Förderantrag zu vervollständigen. Dieser kann jedoch frühestens vier Stunden nach Absolvierung des ersten Schritts erfolgen. Zusätzlich werden einige IT-technische Verbesserungen umgesetzt.
Klima- und Energiefonds: Wichtigste Förderung für Private
Neben der Tarifförderung steht Privaten die Investitionsförderung des Klima- und Energiefonds zur Verfügung. Mit 300 Euro pro installiertem Kilowattpeak wird die Investition in eine PV-Anlage gefördert. Beachtlich ist, dass sich der Unterstützungsbedarf pro geförderter Kilowattstunde innerhalb der letzten sechs Jahre von 2.800 Euro auf 300 Euro pro Kilowattpeak (für Anlagen auf dem Dach) bzw. für gebäudeintegrierte Lösungen auf 400 Euro reduziert hat.
„2013 war die erfolgreichste PV-Aktion der Klima- und Energiefonds, wir ziehen eine positive Bilanz: rund 10.000 neue PV-Anlagen entstehen dieses Jahr in Österreich. Das sind 4.000 Anlagen mehr als 2012 – eine Rekordzahl“, so Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds.
Die PV-Förderung des Klima- und Energiefonds für PV-Anlagen mit maximal 5 kWp läuft noch bis 30. November. Private Förderwerber haben an diesem Tag letztmalig die Chance, ihre bereits fertig installierte und abgerechnete PV-Anlage mit den entsprechenden Unterlagen zur Förderung einzureichen. Das Gesamtbudget der Aktion beträgt 36 Millionen Euro. Mehr als 9.500 Anlagen wurden bereits zur Förderung eingereicht. Das noch verfügbare Förderbudget ist auf www.pv2013.at rund um die Uhr abrufbar. „Das neue Einreichverfahren hat sich gut bewährt, die Aktion lief ruhig und entspannt ab. Photovoltaik ist im österreichischen Markt angekommen – nach nur sechs Jahren Förderung der innovativen Technologie für Private konnten wir insgesamt rund 29.200 PV-Anlagen realisieren“, so Ingmar Höbarth.
Das Gewerbe braucht planbare Bedingungen
Trotz der mehr als halbierten Fördersumme ist die Anzahl der errichteten Anlagen fast verdoppelt worden. Das gibt der Systemumstellung Recht: Eine gesicherte Förderzusage – erst dann, wenn auch ein konkreter Auftrag vorliegt – kommt beim Kunden besser an als die Förderhöhe an sich. „Bei rund 10.000 neu errichteten PV-Anlagen im Jahr 2013 und dem entsprechenden erwirtschafteten Umsatz, kann davon ausgegangen werden, dass damit allein in unserer Branche 2.500 Arbeitsplätze gesichert werden konnten“ so BIM Joe Witke. In wirtschaftlich turbulenten Zeiten wurde ein absolut richtiger Weg eingeschlagen. Das Zauberwort hier heißt Planbarkeit und dadurch Sicherheit. Durch die Aufnahme eines verpflichtenden Elektro-Prüfbefundes vor der Auszahlung der Förderung, ist ein großes Stück Betriebssicherheit gewonnen worden. „Der Klima- und Energiefonds hat wesentlich zur Qualitätssteigerung der in Betrieb genommenen PV-Anlagen beigetragen. Hier könnten sich andere
Förderstellen ein Beispiel nehmen. Gerade im und für den Gewerbebereich war die Änderung der Investitionsförderung des Klima- und Energiefonds ein voller Erfolg.“ so BIM Joe Witke. Diese Kontinuität und Planbarkeit ist aber für das Gewerbe auch 2014 extrem wichtig. „Es ist ganz entscheidend, dass ein etwaig nicht entleerter Fördertopf auch im folgenden Jahr noch zur Verfügung steht“, so BIM Joe Witke.
Probleme der Zukunft – Hürden und Bürokratie nehmen zu
In den letzten Jahren standen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Vordergrund. „Das Fördersystem tritt zunehmenden in den Hintergrund. Zukünftig müssen vor allem die bürokratischen Problemstellungen wie zum Beispiel der Netzanschluss gelöst werden.“ so Hans Kronberger. Bedenkt man die größer werdenden Hürden betreffend Netzanschlussproblematik und Bürokratie von Seiten der Energieversorger und einzelner Behörden, kann ein durch Speichermedien erhöhter Eigenverbrauch (und dadurch weniger Netzbelastung) nur im Sinne der Energieversorger sein. Damit wäre unter Einbeziehung der Speichermedien und einer Fortführung der Fördertöpfe eine win-win-win Situation gegeben.
Große Bedeutung kommt zunehmend auch der intelligenten Nutzung des Sonnenstromes zu, um die Belastung der Stromnetze zu reduzieren. Der Bundesverband Photovoltaic veranstaltet diesbezüglich Tagungen und Schulungen, um das Gewerbe entsprechend auszubilden. Allein durch Veranstaltungen in diesem Jahr konnten über 1.500 Personen im Themenbereich der Photovoltaik geschult werden. Zukünftig müssen aber auch die teilweise bereits vorhandenen Technologien ausgebaut werden – wie die Möglichkeiten der Stromspeicherung und der Einsatz intelligenter Smart Meter.