Für eine geplante PV-Anlage am Flughafen Wien wurde ein Blendgutachten erstellt. Die Simulation zeigte unzumutbare Blendungen der Air Traffic Controller im Tower.
Der Blick vom Tower in Richtung der Landebahn ist für die Flugsicherung außerordentlich wichtig. Nur bei bestehendem Sichtkontakt zur freien Piste können die Zeiten für Start und Landefreigaben optimiert werden. Auch für die Beurteilung des rollenden Verkehrs ist der Sichtkontakt wichtig und nicht vollständig durch das Radar zu ersetzen.
Da die vielen Betriebsgebäude des Wiener Flughafen durch den täglichen Betrieb viel Strom verbrauchen, aber dennoch nachhaltig bewirtschaftet werden sollen, hat man sich für die Errichtung mehrerer Photovoltaikanlagen auf den sonst ungenützten Dächern der Hangar und Bürogebäude entschieden, die in den kommenden Jahren nach und nach installiert werden sollen.
Zehndorfer Engineering wurde mit der Aufgabe betraut, Blendgutachten für die geplanten PV-Anlagen zu erstellen. Die Simulation zeigte unzumutbare Blendungen für die Air Traffic Controller im Tower. Da die PV-Anlage in Richtung Landebahn liegen wird, wäre der kontrollierende Blick der Fluglotsen auf die landenden Flugzeuge zu bestimmten Zeiten nicht möglich gewesen. Da die Blendberechnung bereits in der Planungsphase stattfand, konnte durch eine einfache Änderung der Ausrichtung der PV-Module die Blendung vollständig vermieden werden.
Dipl.-Ing. Jakob Zehndorfer ist allgemein gerichtlich beeideter Sachverständiger für Photovoltaik und hat bereits mehrere Blendgutachten auf Flughäfen, Autobahnen, Bahntrassen und im Nachbarschaftsbereich in Deutschland und Österreich durchgeführt.
Bild: © 2017 DigitalGlobe, Landsat / Copernicus