»Safety above standard« – mit »Sicherheit« haben Sie diesen Slogan schon Mal vernommen und wissen, welches Unternehmen seine Maßstäbe danach auslegt? Genau, Eaton ist gemeint und der Erfolg von mehr als einer Milliarde verkaufter Leitungsschutzschalter gibt dem Motto Recht. Welche Eaton-Produkte anlässlich der Power-Days präsentiert wurden und jetzt noch sicherer sind, erfahren Sie natürlich bei uns!
Interview: Thomas Buchbauer
Text: Mag. Sandra Eisner
Das Jahr 2018 stand für Eaton unter dem Stern der Jubiläen – das i-Magazin berichtete: 10 Jahre Eaton – 2008 wurde das Vorgängerunternehmen Moeller von der Eaton Industries GmbH übernommen – 15 Jahre Funksystem xComfort sowie der große Erfolg von einer Milliarde verkaufter Leitungsschutzschalter (MCB, engl. miniature circuit breaker). Damit das heurige Jahr mindestens genauso erfolgreich wird, zeigten Dr. Thomas Frank, Eaton-Geschäftsführer und Country Sales Manager, Alexander Ströbl, MAS, Channel Manager, sowie Erich Schuller, Segment Marketing Manager, Präsenz auf den Power-Days und stellten der Branche die Eaton-Neuigkeiten vor. Wir haben sie für Sie zusammengefasst.
Herr Frank, mit dem in Österreich produzierten Leitungsschutzschalter ist Eaton ein wahrer Export-Schlager gelungen. Mehr als eine Milliarde Mal wurde er bereits verkauft, wann kappen Sie die nächste Milliarden-Marke?
Dr. Thomas Frank: Wir gehen davon aus, dass der Erfolg weiterhin bestehen bleibt. Unser Werk im niederösterreichischen Schrems steht auf sicheren Beinen, dort ist auch ein Kompetenzzentrum im Bereich der Automatisierung angesiedelt. Es hat sich viel getan, vor zwei oder drei Jahrzehnten gab es noch unzählige fleißige Hände, die die Komponenten manuell zusammengebaut haben, heute herrscht gemeinsam mit dem wertvollen Know-how gleichzeitig ein hoher Automatisierungsgrad vor.
Erich Schuller: Diese fortlaufende Automatisierung ist schlichtweg unumgänglich, um die hohe Qualität beständig halten zu können. Gerade was die Feinmechanik betrifft, kann eine gleichbleibende Qualität nur automatisiert sichergestellt werden.
Ist auch der Brandschutzschalter AFDD+ »made in Austria«?
Alexander Ströbl: Es werden nicht nur die Kernkomponenten unseres AFDD+ in Schrems produziert, auch die Entwicklung erfolgte im Kompetenzzentrum in Wien: Ausgehend von einem Prototypen, dessen Nutzung bereits seit Jahrzehnten in Amerika vorgeschrieben war, erfolgte eine Anpassung des Geräts samt Design für den europäischen Markt und seine Anforderungen. Unser AFDD+ ist also durch und durch ein österreichisches Produkt.
Schuller: Der AFDD+ gewinnt mit der Norm OVE E 8101 nun stärker an Bedeutung in Österreich, da er seit 1.1.2019 zwingend in gewissen Bereichen im Haus vorgeschrieben ist. Neu gebaute Anlagen sind in ihren ersten Betriebsjahren sehr sicher, es gibt jedoch durchaus viele alte aus den 70er-/80er-Jahren, die seit Jahrzehnten in Betrieb sind und deshalb auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden sollten. Die Verbrauchsgeräte, die nun angeschlossen werden, haben sich verändert. So gibt es zum Beispiel keinen Röhrenfernseher mehr, stattdessen haben wir etwa Haushalts- und Heizgeräte mit diversen Steuerungen, auch die Lichttechnik hat sich stark verändert auf ihrem Weg von der Glühbirne zur LED.
Wie lauten die Anforderungen bzgl. eines AFDDs im landwirtschaftlichen Bereich?
Schuller: In landwirtschaftlichen Anlagen ist der Brandschutz längst zu realisieren, mit einem Wurzelschalter, einem FI-Schalter, der ab 300 mA Erdfehlerströmen auslöst. Im landwirtschaftlichen Bereich wurde also der Brandschutz bisher auch schon forciert, die Produktnorm für mehrphasige Fehlerlichtbogenschutzschalter ist allerdings noch nicht fertiggestellt. Erst wenn dies der Fall ist, können wir ein Produkt für dreiphasige, also für mehrphasige Systeme entwickeln. Das ist eine technische Herausforderung, denn es muss natürlich mehr Know-how sowie Rechenleistung einfließen.
Welche Themen stehen bei Eaton auf den Power-Days besonders im Mittelpunkt?
Ströbl: Die Elektromobilität, denn mit der »xChargeIn« stellen wir unsere neue Elektroladestation für E-Fahrzeuge am österreichischen Markt vor. Es gibt Einzelgeräte für den privaten Gebrauch (einphasig oder dreiphasig), die nach Wahl auch mit einem Schlüsselschalter oder mit einer RFID-Card absperrbar sind, um sie so vor unbefugtem Gebrauch zu schützen. An der Master/Slave-Station können wiederum 15 Stationen zusammengeführt werden – mit einem Abrechnungssystem, z. B. durch Smatrics, um nur ein Beispiel zu nennen. Unsere Ladestation ist eines von nur zwei Modellen am österreichischen Markt, die ein integriertes GSM-Modul besitzen, was Abrechnungen direkt über das Mobilnetz ermöglicht, der Betreiber muss also keine Telefonleitungen legen lassen.
Frank: Was wir außerdem auf der Messe propagieren wollen, sind unsere »xComfort«-Lösungen. Wir bieten nun Pakete an, die bereits fertig vorprogrammiert sind (etwa Jalousie-, Heizungssteuerung) und somit fast endkundentauglich. Diese Pakete werden von den Elektrikern sehr gut angenommen, da sie sich gut verkaufen lassen, weil das umständliche Programmieren entfällt. Sie sind jetzt auch beim Großhandel verfügbar.
Ströbl: Ebenfalls neu ist unsere Kleinsteuerung »easyE4«, die seit Februar am Markt ist. Da wir sie bereits jahrelang im Programm haben und sie nun doch in die Jahre gekommen ist, wurde sie nach dem Motto 2.0 digitalisiert. So gibt es nun mehr digitale und analoge Eingänge als bei unseren Mitbewerbern sowie mehrere Programmiersprachen dafür. Außerdem wurde die Anzahl der Geräte verringert, was einen geringeren Lageraufwand für den Elektrogroßhandel bedeutet. Es wird Starterpakete geben, die unter 100 Euro kosten und so für jede Hausinstallation bis hin zu kleinen Anwendungen in der Industrie ideal zu verwenden sind.
Frank: Neben diesem einfachen, günstigen und sehr flexibel erweiterbaren Steuerrelais bieten wir außerdem interessante Kleinverteilerpakete für den Elektriker, die auch vom Preis-/Leistungsverhältnis her eine sehr vernünftige Lösung darstellen.
Vielen Dank für das Gespräch!