Der Direktor des Österreichisches Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO), Karl Aiginger, ist sich sicher: „Wenn wir bis 2050 eine Dekarbonisierung schaffen wollen, dann darf jetzt nichts mehr gebaut werden, was Kohlenstoff emittiert. Es geht ja nicht anders. Sonst kann die Regierung den Klima-Vertrag von Paris, der eine Dekarbonisierung bis 2050 verlangt, nicht unterschreiben. Jetzt wissen wir, dass wir das machen müssen, also können wir gar nicht anders.“
Wie der Kurier berichtete, ruft Aiginger zur sofortigen Handlung seitens der Regierung auf: Ab nächstem Jahr solle beim Hausbau auf fossile Energiesysteme verzichtet werden. Hier rät der Direktor der WIFO zu Heizungssystemen, die sich erneuerbarer Energieformen bedienen. Die Dringlichkeit dieser Umstellung ergibt sich aus dem Beschluss, dass im Jahr 2050 kein CO2 mehr aus fossilen Brennstoffen ausgestoßen werden soll. Da Neubauten allerdings erst nach 40 Jahren saniert werden, müsse jetzt bereits die Umstellung erfolgen.
„Die bestehenden Energiestandards der Häuser müssen auch sofort verbessert werden. Die staatliche Förderung für thermische Sanierung muss massiv ausgebaut werden“, soder renommierte Wirtschaftsforscher weiter.
Auch im Bereich Mobilität verlangt Aiginger rasche Änderungen: „Neue Dienstwagen in öffentlicher Hand dürfen ab Jänner nicht mehr mit fossilen Treibstoffen wie Benzin oder Diesel angetrieben werden. Die Taxis müssen innerstädtisch mit Alternativ-Energie fahren, ebenso Zustelldienste wie jene der Post. Auch Postbusse dürfen nur mit erneuerbarem Antrieb fahren, die sind vor hundert Jahren ja auch elektrisch betrieben worden.“
In diesem Zusammenhang fordert Aiginger auch die Umstellung der steuerlichen Abschreibungen von Firmendienstwagen auf zumindest Hybrid-Fahrzeuge.