Vor eineinhalb Jahren wurde die erste Photovoltaikanlage auf den Dächern einer Wiener U-Bahn-Station errichtet. Nun ziehen die »Greener Linien«, wie das Energiewendeprojekt genannt wird, eine Zwischenbilanz.
Fünfmal leichter als eine herkömmliche PV-Anlage
In den Mittagsstunden kommt bereits die Hälfte der benötigten Energie für die Station Ottakring aus Sonnenstrom. 14 Stunden Energie produziert die allererste Photovoltaik-Anlage am Dach einer U-Bahn-Station am Tag. Damit kann in den Mittagsstunden bis zu 50 Prozent des Energiebedarfs der gesamten Station Ottakring gedeckt werden. Der gewonnene Strom wird vor Ort eingesetzt, um Beleuchtungen, Rolltreppen und Aufzüge zu betreiben. Insgesamt konnten durch den Sonnenstrom rund 7 Tonnen CO2 eingespart werden. Das Besondere an der Anlage: Die eingesetzten Photovoltaik-Folien sind fünfmal leichter als herkömmliche Photovoltaik-Anlagen.
„Wir nutzen die Kraft der Sonne nicht nur am Tag der Sonne (3. Mai), sondern nutzen sie das ganze Jahr, um saubere Energie für unsere Stadt zu produzieren. In Zukunft werden wir noch stärker auf grüne Technologien setzen. Schon jetzt sind die Öffis nur noch für ein Prozent des ökologischen Fußabdruckes Wiens verantwortlich und tragen damit einen wesentlichen Beitrag am Weg zur Klimamusterstadt Wien bei“, so Öffi-Stadtrat Peter Hanke.
Mehr Photovoltaik für die Öffis
Künftig wollen die Wiener Linien verstärkt auf Photovoltaik auf U-Bahn-Stationen setzen. Das Pilotprojekt hatte im Herbst 2019 unter dem Titel »Greener Linien« begonnen, als Wien Energie spezielle Photovoltaikfolien auf dem Dach der U-Bahn-Station Ottakring installierte.
Das Thema Photovoltaik wird die Wiener Linien auch in Zukunft begleiten. „U-Bahnen und Straßenbahnen sind schon jetzt Energiesparmeister. Wir beziehen seit geraumer Zeit auch nur noch Grünstrom aus Österreich. Es freut mich sehr, dass dieses Pilotprojekt so tolle Zahlen liefert. Wir werden bei Neubauten und Sanierungen unsere Gebäude als Energieproduzenten auf jeden Fall mitdenken, da gibt es jede Menge Potential“, freut sich Günter Steinbauer, Geschäftsführer der Wiener Linien.