Showdown in der Mozartstadt: Die Steiermark, Oberösterreich und Kärnten räumen beim Finale der AustrianSkills 2023 ab – vor allem die weiblichen Fachkräfte schlagen in langjährigen Männerdomänen zu.
In 29 Berufen wurde gefeilt, genäht, gehämmert – und vor allem gekämpft: In den vergangenen drei Tagen avancierte Salzburg mit der Ausrichtung des Finales der AustrianSkills zur rot-weiß-roten Bühne der Berufsbildung. Nach den bereits erfolgten Bewerben in Wels, Altmünster und Baden haben sich die diesmal angetretenen über 300 Challenger einmal mehr nicht von der beeindruckenden Kulisse irritieren lassen: Mehrere Zehntausend Menschen schauten den Jungfachkräften – genauso wie die strengen Juroren – auf die Finger.
„Unsere ‚Young Professionals‘ haben in den vergangenen Tagen eindrucksvolle Performances abgeliefert! Die Staatsmeisterschaften 2023 waren aber nicht nur ein anspruchsvoller Wettkampf, sondern auch eine Gelegenheit, auf Vielfalt und Talent in der österreichischen Berufsbildung aufmerksam zu machen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben gezeigt, dass sie echte Profis in ihrem Gebiet sind und stolz auf ihre Fähigkeiten sein können. Die Veranstaltung hat nicht nur dazu beigetragen, die Wertschätzung und das Ansehen der verschiedenen Berufe in Österreich zu stärken, sondern verdeutlichte auch das immense Potenzial dieser jungen und hochmotivierten Generation.“, betont SkillsAustria-Präsident Josef Herk.
Für die siegreichen Teilnehmenden endet die Skills-Reise übrigens noch länger nicht: Die Bestplatzierten werden Österreich bei den Berufsweltmeisterschaften WorldSkills 2024 in Lyon (von 10. bis 15. September) bzw. bei EuroSkills 2025 in Herning, Dänemark, vertreten.
Steiermark und Oberösterreich liegen vorne
Am öftesten ließen bei diesen mehrteiligen Staatsmeisterschaften mit knapp 50 Bewerben steirische Teilnehmende das Publikum jubeln, wie die Medaillenwertung nach der feierlichen Zeremonie am Sonntagnachmittag in Salzburg offenbart: Mit 14 Staatsmeistertitel, neun Vize-Staatsmeistertitel und sieben Bronze-Medaillen steht die „Grüne Mark“ an der Spitze des Bundesländervergleichs. Toll: Gleich zehn junge Steirerinnen holen Edelmetall. In vermeintlichen Männerdomänen – wie Kfz-Technik, Digital Construction oder Speditionslogistik – trotzen die Spezialistinnen allen Klischees, lassen ihre männlichen Kollegen hinter sich und küren sich folglich zu Staatsmeisterinnen ihres Fachs.
Auf Platz zwei landet im Bundesländervergleich Oberösterreich: Das Bundesland belegt mit 13 Gold- sowie je acht Silber- und Bronzemedaillen Platz zwei. Stark vor allem die Leistungen der Anlagenelektriker, die für einen Medaillenhattrick – alle Teilnehmer sind Fachkräfte der voestalpine – sorgen.
Am drittmeisten Medaillen sichert sich das südlichste Bundesland: Kärnten erobert fünf Gold-, zwei Silber und vier Bronzemedaillen. Auf Platz vier folgt Wien – mit vier Staatsmeistertitel, sechs Vize-Staatsmeistertitel und sechs dritten Plätzen. Die starke Performance liegt vor allem an den IT-Berufen: In den Skills Webentwicklung, IT-Netzwerk- und Systemadministration bzw. dem Teambewerb Industrie 4.0 sorgt die Bundeshauptstadt für drei Triple-Siege.
Gleich 15 Mal darf Tirol bei den AustrianSkills 2023 jubeln: Für Titel sorgen in Salzburg die Teilnehmenden in den Berufen Chemielabortechnik und Gartengestaltung. Außerdem darf sich das Bundesland über den ersten Platz in der Speditionslogistik freuen. Sechs Mal geht der Vizestaatsmeistertitel nach Tirol, sechs Mal Bronze. Die niederösterreichischen Teilnehmenden sorgen für drei Staatsmeistertitel (in der Paradedisziplin Betonbau, bei den Floristinnen und Floristen sowie in der Tischlerei), vier Silber- und sieben Bronzemedaillen.
Das „Ländle“ freut sich über ein Gold-Triple: Die Vorarlberger dürfen über gleich drei Staatsmeistertitel jubeln – in den Berufen CNC-Fräsen, Maschinenbau CAD und Maschinenbautechnik. Mit sechs Silbermedaillen holt Vorarlberg am drittmeisten Vize-Staatsmeistertitel. Zwei Bronzene gehen ebenfalls ins Bundesland.
Insgesamt neun Mal schreiben die Salzburg Teilnehmenden an: Zwei Mal Gold, drei Mal Silber und vier Mal Bronze erobern die Lokalmatadore. Darüber hinaus präsentiert sich die Mozartstadt, nachdem man 2022 als WM-Gastgeber eingesprungen ist, einmal mehr als zuverlässiger Ausrichter von Skills-Bewerben. Das Burgenland holt einen Vizestaatsmeistertitel – im Beruf „Mobile Robotics“.
Auch aus der Elektrobranche durften mehrere Teilnehmer jubeln: aus der Steiermark der Elektrotechniker Fabian Winter, aus Oberösterreich die Anlagenelektriker Lukas Frühwirth Martin Riegler und Julian Feizlmayr, die Elektroniker Jakob Schaumberger und Laurin Lintner aus Oberösterreich, der Elektrotechniker Florian Demelbauer, aus Kärnten der Elektroniker Georg Kelih und der Elektrotechniker Daniel Peitler.
Mehr Informationen unter: www.skillsaustria.at
Quelle: SkillsAustria