Österreichischer Strompreisindex steigt im Februar 2022 um 21 %:

Strom-Großhandelspreisindex klettert auf neues Allzeithoch

von Sandra Eisner
Foto: © pixabay

Der Österreichische Strompreisindex (ÖSPI) steigt im Februar 2022 gegenüber dem Vormonat um 20,9 %. Im Vergleich zum Februar des Vorjahres 2021 liegt der ÖSPI um 143,3 % höher. Bezogen auf das Basisjahr (2006 = 100) erreicht der von der Österreichischen Energieagentur errechnete Index im Februar 2022 einen Stand von 199,08 Punkten.

Der Grundlastpreis (208,55 Indexpunkte) steigt gegenüber dem Vormonat um 20,5 %. Im Jahresvergleich steigt er um 143,3 %. Der Spitzenlastpreis (178,93 Indexpunkte) weist im Monatsvergleich ein Plus von 22,1 % und im Jahresvergleich ebenfalls ein Plus von 143,3 % auf.

Der Februar 2022 ist auch insofern ein besonderer Monat, als dass die Veränderungen des Grund- und Spitzenlastpreises im Jahresvergleich fast dieselben Werte aufweisen.

Hier finden Sie die Entwicklung des Österreichischen Strompreisindex der letzten Jahre.

Der ÖSPI erfasst nur das Produkt Strom (Strom-Großhandelspreise) und berücksichtigt keine Netzgebühren, Steuern oder Abgaben. Der Gesamtpreis für Strom teilt sich beim Endkonsumenten zu knapp 40 % auf die Energiekomponente und zu 60 % auf Netzgebühren, Steuern und Abgaben auf.

Die Zeitreihen zum ÖSPI, getrennt nach Grund- und Spitzenlast, sind auf der Webseite der Österreichischen Energieagentur als pdf zu finden.

Methodik

Der ÖSPI wird nach einer standardisierten Methode und auf Basis der Notierungen an der Energie-Börse EEX (European Energy Exchange) in Leipzig berechnet. Grundlage des ÖSPI sind die Marktpreise für Strompreis-Futures der kommenden vier Quartale. Sie sind gleichzeitig ein Indikator für die zu erwartende Entwicklung des Strompreises. Konkret werden neben den Werten für Grundlast, also der regelmäßigen, bandförmigen Stromlieferung, auch die Werte für Spitzenlast zur Berechnung herangezogen.

Der ÖSPI zeigt an, um wie viel Prozent sich der Einkaufspreis für Strom im kommenden Monat gegenüber der Basisperiode, dem Vormonat und dem Vorjahr auf Grundlage eines fiktiven Beschaffungsverhaltens verändert. Der Durchschnitt der Strompreise aus dem Jahr 2006 ist die Ausgangsbasis für den Strompreisindex.

Der ÖSPI bildet nur die reine Energiekomponente ab. Der Gesamtpreis für Strom teilt sich beim Endkonsumenten mit knapp 40 % auf die Energiekomponente und zu 60 % auf Netzgebühren, Steuern und Abgaben auf. Weitere Faktoren, die den Strompreis beeinflussen – wie beispielsweise die Beschaffungsstrategien der Energieversorger – werden im ÖSPI nicht berücksichtigt. Ein Steigen bzw. Fallen des ÖSPI lässt daher nur eine entsprechend geringere Erhöhung bzw. Senkung des gesamten Strompreises erwarten. Mit dem ÖSPI kann keine Aussage getroffen werden, wie die Energieanbieter ihre Preise gegenüber den Endkunden tatsächlich gestalten.

Über den Österreichischen Strompreisindex – ÖSPI

Die Österreichische Energieagentur – Austrian Energy Agency veröffentlicht neben dem Energiepreisindex (EPI) seit Oktober 2008 auch einen Österreichischen Strompreisindex (ÖSPI) als unabhängiges Informations-Service für Stromanbieter und Stromabnehmende. Der ÖSPI ist ein guter Indikator der Marktpreisentwicklung, der durch die standardisierte Berechnungsmethode die notwendige Stabilität erhält.

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