Der Bundesverband Photovoltaic Austria gibt Tipps für den letzten Photovoltaik-Fördercall des Jahres 2023. Der Call ist mit 55 Millionen Euro dotiert. Noch offen sind die Förderbedingungen für 2024. Rasche Klarheit für mehr Planungssicherheit fordert daher Vera Immitzer, Geschäftsführerin des Bundesverbands Photovoltaic Austria.
Von 9. bis 23. Oktober haben Unternehmen und Privathaushalte erneut die Gelegenheit, Ihre PV-Projekte zur bundesweiten Investitionsförderung einzureichen. Hier sind drei entscheidende Empfehlungen, um die Erfolgschancen bei der Fördereinreichung zu maximieren:
- Genehmigungen/Anzeigen vorab einholen: Für eine erfolgreiche Antragstellung müssen bereits alle für Ihr Projekt notwendigen Genehmigungen sowie Anzeigen vorliegen.
- »First come, first served«- Prinzip für Anlagen bis 20 kW: Beim Fördercall werden kleinere Anlagen (bis zu 20 kW) nach dem Zeitpunkt der Ticketziehung gereiht. Für eine erfolgreiche Ticketziehung sollten der gültige Einspeisezählpunkt, eine gültige E-Mail-Adresse und die Leistung der Anlage zur Hand sein. Nach der Ticketziehung haben Anwärter dann 14 Tage Zeit, den Förderantrag zu vervollständigen und die fehlenden Daten in Ruhe hinzuzufügen.
- Kleingedrucktes gut durchlesen: Das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) sieht vor, dass Privatpersonen vor Einreichung eines gültigen Erstantrages Ihre Anlage bestellen und errichten dürfen, nicht aber in Betrieb nehmen.
Bei Unternehmen ist es noch strenger: diese dürfen vor Einreichung eines gültigen Erstantrag mit dem Projekt noch nicht begonnen haben. Das bedeutet, dass der Förderwerber die Anlage oder Anlagenteile auch nicht rechtsverbindlich bestellen darf.
Extratipp für die Zeit nach dem Antrag: Sich rechtzeitig um den Stromliefervertrag kümmern. Ohne gültigen Stromliefervertrag darf der Netzbetreiber die Anlage nicht ans Stromnetz anschließen und es kann zu Verzögerungen bei der Inbetriebnahme der Anlage kommen.
Für weitere Tipps gibt es die Wissensdatenbank der EAG-Förderabwicklungsstelle unter https://eag-abwicklungsstelle.at.
Unsichere Förderbedingungen für 2024: Branche fordert Planungssicherheit
Die genauen Förderbedingungen für das kommende Jahr sind derzeit noch unbekannt, da eine entsprechende Verordnung fehlt. „Ohne konkrete Verordnung gibt es keine Planungssicherheit. Die Branche und die Kunden benötigen dringend Informationen zu den Förderbedingungen für 2024 und Kontinuität“, betont Vera Immitzer, Geschäftsführerin des Bundesverbands Photovoltaic Austria. Sie plädiert für eine Fortführung des Budgets von 600 Millionen Euro. „Es ist schwierig, sich jedes Jahr neu auf die Situation einstellen zu müssen. Die Branche benötigt verlässliche Rahmenbedingungen, um Projekte effizient vorzubereiten“, so Immitzer.
Besonders die geringe Inanspruchnahme der Marktprämienförderung, bei der bisher nur dreißig Prozent der bereitgestellten Mittel abgerufen wurden, müsse verbessert werden, um die Realisierung von Großprojekten zu ermöglichen. „Hier ist die Politik gefordert, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass die Förderung wirtschaftlichen Sinn macht“, merkt Immitzer an und fügt hinzu: „Nur so kann die Energiewende erfolgreich umgesetzt werden!“
Dringender Handlungsbedarf: Netzausbau und modernes E-Wirtschaftsgesetz
Alle PV-Projekte erfordern einen Netzanschluss und die entsprechende Netzinfrastruktur. Die rasche Verabschiedung eines modernen E-Wirtschaftsgesetzes (ElWG) ist unerlässlich für die Photovoltaik-Branche. „Projekte, die nur auf dem Papier existieren, helfen uns nicht weiter! Mit der neuen Förderung muss die Politik auch den Ausbau des Stromnetzes berücksichtigen und alle erforderlichen Rahmenbedingungen zeitgleich umsetzen“, fordert Immitzer.
Quelle: Bundesverband Photovoltaic Austria