Was das Herz begehrt

von Thomas Buchbauer


Anspruchsvolle Zeiten erfordern kreative Lösungen. Wie reagiert Schrack auf die derzeitig wirtschaftliche Lage?
Ing. Viktor Eßbüchl, Geschäftsführer Schrack Technik: In einer wirtschaftlich schwierigen Zeit ist es wichtig, sich auf die wesentlichen Dinge zu beschränken und diese gut zu meistern. Schrack ist auf seine Kunden ausgerichtet. Im B2B-Geschäft sind wir direkt mit den Elektrounternehmen, Schaltanlagenbau-Firmen und Industriekunden in Verbindung und betreuen diese permanent – pro Jahr haben wir mehr als 120.000 Kontakte. Selbstverständlich erwartet sich der Kunde von einem Unternehmen Zuverlässigkeit, Genauigkeit, Schnelligkeit, Lieferbereitschaft und vor allem ein Produkt, das den Markterfordernissen entspricht. Hält man sich auch in einer wirtschaftlich schwierigen Zeit an diese Werte, kann man diese »Krise« gut bewältigen.

Herr Eßbüchl, welche Vorteile bieten die Stores von Schrack?
Eßbüchl: Die Stores sind im Prinzip eine Weiterentwicklung der Idee, unseren Kunden die Warenverfügbarkeit auch regional in den Niederlassungen zu bieten. Das Grundprinzip der Stores ist es, den Kunden neben der Zugänglichkeit – ähnlich einem »begehbaren Katalog« – auch die tägliche Warenverfügbarkeit zu bieten. Dieses Konzept wurde sehr gut angenommen – die Kunden kommen gerne zu uns. So erwerben sie auch Waren, die bis dato nicht durch den Außendienst zum Kunden getragen und verkauft wurden.

Warum kaufen Elektrotechniker in Zeiten von Web-Shops, telefonischer Bestellung und Außendienstmitarbeitern gleichermaßen in den Schrack Stores ein?
Eßbüchl: Man muss hier zwischen Unternehmen, die sehr strukturiert und organisiert ausgerichtet sind, und Klein- oder Mittelbetrieben unterscheiden. Diese müssen rasche Anforderungen ihrer Kunden erfüllen, haben das Produkt aber mitunter nicht auf Lager. Sie erwarten sich von ihrem Lieferanten, eine Bevorratungsstrategie, die ihnen die Sicherheit gibt, das Produkt möglichst rasch zu den Baustellen zu bekommen oder im Bedarfsfall direkt abholen zu können. Jede Belagerung bedeutet einerseits Kapitalbindung, andererseits bietet es aber auch die Möglichkeit, mit dem Kunden permanent zu interagieren. Dieser Kundenkontakt, bietet die Chance, nicht allein über das Produkt, sondern ebenso über Projekte oder Möglichkeiten für die Zukunft und vieles andere zu sprechen.

Wie viele Stores werden österreichweit bzw. international betrieben?
Eßbüchl: In den sieben Niederlassungen in Österreich wurde je ein Store eingerichtet. Deren Produktprogramm ist vom Aufbau völlig ident. Dennoch wird regionalen Bedürfnissen entsprochen. Die gut organisierten Niederlassungen in Österreich haben bis zu 3.000 Produkte auf Lager, die täglich nachgeliefert werden. Insgesamt haben wir 22 Stores – im umliegenden Osteuropa befinden sich neben jenen in Österreich 15 weitere Stores, wie in Tschechien, Polen, Ungarn, Serbien, Slowenien oder Kroatien. In Summe wollen wir ungefähr 45 Stores international erbauen.

Wie wurden die Stores in Wien im Vergleich zu Innsbruck von Kunden angenommen?
Eßbüchl: Hier spielt die zeitliche Entwick­lung eine tragende Rolle: Der Store in Wien wurde sicher als einer der ersten integriert und dem Kunden zugänglich gemacht – hier haben wir auch bereits die besten und meisten Erfahrungswerte gewonnen. Mit dem Wachs­tum der Besucherzahlen von rund ­20% zeigt sich ein sehr positiver Trend in der Kundenannahme. Innsbruck dagegen wurde als einer der letzten Stores eröffnet. Die Daten sind daher noch nicht aussagekräftig.

Hat Paul Schweitzer das Bedürfnis der Kunden, die Ware auch selbst abholen zu wollen, schon vor langer Zeit erkannt?
Eßbüchl: In der Branche gab es genügend Beweise dafür – Paul Schweitzer hat die Kundennähe mit Sicherheit hochgehalten. Heute zählen gewiss die alten Werte: Direkter Kundenkontakt, Bevorratungsstrategie, ordentliches Benehmen dem Kunden gegenüber, Verlässlichkeit und eine Strategie, die auch langjährig Gültigkeit hat.

Welche Neuigkeiten können wir von Schrack erwarten?
Eßbüchl: Wir sind selbstverständlich immer auf der Suche, neue Produkte für den Kunden anbieten zu können. Wobei in der heutigen Zeit wahrscheinlich weniger das Produkt als die Dienstleistung ausschlaggebend ist. Dennoch stellen wir während der kommenden Infotage auch Produktneuheiten vor – im Herbst beginnend mit Priori, einem neuen Federstromschutzschalter, der eine Früherkennung von Fehlerströmen signalisiert. Dieser bietet sich für höhere technische Applikationen an, wie im Bereich der Umrichtertechnik, wo eine Ausfallsicherheit gegeben wird – so wird bereits vorher ersichtlich, wenn der Fi-Schutzschalter abschalten würde. Wir haben natürlich auch vor, in den nächsten Jahren gewissen Märkten und Marktbedürfnissen mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

Werden sich die Aktivitäten in Richtung alternative Energie bewegen?
Eßbüchl: Nachdem Sie das Thema angesprochen haben, kann ich bestätigen, dass es sich um diesen Bereich handeln wird. Wir werden dies aber erst am Markt bekannt geben, wenn wir unsere Hausaufgaben gemacht haben und auch in diesem Segment ein kompetenter Partner geworden sind, wie es der Kunde von uns gewohnt ist.

Wann und wo werden die Schrack-Infotage 2010 stattfinden?
Eßbüchl: Wir veranstalten heuer zum 23. Mal unsere Infotage beginnend mit Ende Jänner. Diese finden in den sieben Niederlassungen in sämtlichen Bundesländern an 16 Terminen statt. Die Einladungen werden Anfang Dezember direkt an die Kunden geschickt. Es wird auch wieder spannende Themen geben: Vorschriften, Applikationen und Begriffsbestimmungen, die heute mitunter in Vergessenheit geraten sind – diese wollen wir gerne auffrischen, gespickt mit Neuheiten aus dem Hause Schrack.

Herr Eßbüchl, herzlichen Dank für das Gespräch.

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