Schon die Wassertechnik stellt Anforderungen an den Betreiber eines Bades, die über die Anforderungen eines »normalen« Gebäudes hinausgehen: Hygienevorschriften und Sicherheitsbestimmungen müssen eingehalten werden. Dort, wo es neben den Schwimmbecken Attraktionen wie zum Beispiel Rutschen oder Lichtszenarien gibt oder das Angebot durch Wellnessbereiche, Saunen oder ein Restaurant erweitert wird, müssen auch diese Bereiche integriert werden. Natürlich sind auch Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz wichtig. Moderne Bäder müssen effizient, energiesparend und mit geringen Lebenszykluskosten betrieben werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Überwachung und Bedienung der Anlagen. Diese soll mit wenig Personal einfach und effizient möglich sein. Die Integration unterschiedlichster Anlagen und Gewerke in eine gewerkeübergreifende Gebäudeautomation ist die Basis für einen effizienten Anlagenbetrieb, verbessert die Betriebssicherheit, erschließt Energieeinsparpotenziale und erleichtert zudem Wartung, Instandhaltung und die kontinuierliche Optimierung. Kieback&Peter hat in einer Vielzahl von Sport- und Freizeitbädern Gebäudeautomation und Gebäudemanagement-Systeme installiert. Die folgenden Projekte sind Beispiele für Lösungen, die auf Kompetenz und Erfahrung basieren.
Aquabasilea, Pratteln, Schweiz
Die »Wasserwelt« Aquabasilea in Pratteln bei Basel ist mit 13.000 Quadratmetern das größte Freizeitbad der Schweiz. Das Bad ist Teil eines Gebäudekomplexes, zu dem weiterhin ein Büroturm mit rund 400 Arbeitsplätzen, ein Hotel mit 175 Zimmern sowie 3.000 Quadratmeter Verkaufsfläche gehören. Zu den Anforderungen des Badbetreibers an die Gebäudeautomation zählte eine offene, gewerkeübergreifende BACnet-Kommunikation sowie die Möglichkeit, weitere Systeme und Komponenten via LON und Modbus anzubinden. Kieback&Peter erfüllte diese Anforderungen mit dem Gebäudeautomationssystem DDC4000 und dem Gebäudemanagement-System Neutrino-GLT. Drei Automationsstationen DDC4200 steuern und überwachen die Heizung und die Warmwassererzeugung und auch die Lüftungsanlagen sind über BACnet integriert. Die auf LON basierende Einzelraumregelung ist über eine Automationsstation DDC4200-L an das System angebunden. Die Daten aus über 60 Wärme-, Wasser- und Elektrozählern werden über M-Bus an das System übergeben und sind über das Gebäudemanagement-System Neutrino-GLT abrufbar. Die übersichtliche Visualisierung aller Daten auf dem Gebäudemanagement-System sorgt für hohe Transparenz, erleichtert die Bedienung der Anlagen und bietet Möglichkeiten, das System kontinuierlich zu optimieren.
süd.stadt.bad, Nürnberg
Das »süd.stadt.bad« ist Nürnbergs größtes Hallenbad. Nach einer umfassenden Sanierung ist das Bad heute eine Kombination aus Sportbad und modernem Freizeitbad mit 25-Meter-Becken, Nichtschwimmerbecken, Kleinkinderbereich, zwei Sprungtürmen und einer Außenrutsche. Zum Bad gehört zudem ein Wellnessbereich mit vier Saunen, einem Dampfbad, einem Entspannungsbecken, einem Saunagarten, Erlebnisduschen und einem Sauna-Bistro. Weitere Angebote sind ein Restaurant sowie eine Physiotherapiepraxis mit türkischem Hamam. Das Gebäudeautomationssystem DDC4000 von Kieback&Peter steuert und überwacht mit vier Automationsstationen DCC4200 Heizung, Lüftung und Klima und auch die Bädertechnik. Die Automationsstationen sind über Ethernet an das Gebäudemanagement-System Neutrino-GLT angebunden. Die Schwimmbad-Lüftungen von Menerga sind über BACnet integriert. Für die Bedienung vor Ort stehen drei Bedienplätze zur Verfügung. Darüber hinaus kann das Gebäudemanagement-System über Modem auch aus der Ferne bedient werden.
Erlebnisbad, Schwandorf
Das Erlebnisbad in Schwandorf gilt als das größte und schönste Bad in der Region Oberpfalz. Das Freibad mit einer Gesamtfläche von 42.000 Quadratmetern und einer Wasserfläche von 2.500 Quadratmetern lockt alljährlich bis zu 250.000 Gäste an. Das Automationssystem DDC4000 von Kieback&Peter steuert und überwacht die gesamte Anlagentechnik des Schwimmbades. Vier Automationsstationen DDC4200 regeln Heizung und Lüftung im Eingangsgebäude, die Beckenheizung und die Spülung der Filteranlagen. Auch die Steuerung der Technik in der Rutsche und im Strömungskanal ist in das Automationssystem integriert. Visualisiert und bedient wird das System über das Gebäudemanagement-System Neutrino-GLT. Bedienplätze gibt es im Eingangsgebäude des Bades, im Büro des Betriebsleiters sowie im vier Kilometer entfernten Hallenbad der Stadt, das ebenfalls über Gebäudeautomation von Kieback&Peter geregelt wird. Die energieeffiziente Anlagenregelung durch die Gebäudeautomation und die Möglichkeiten, den Anlagenbetrieb durch das Gebäudemanagement-System zu optimieren, sparen viel Geld ein. In nur vier Monaten Betriebszeit nach der Installation des Systems konnten rund 15.000 Euro Energiekosten eingespart werden.
Titus Thermen, Frankfurt
Die Titus Thermen in Frankfurt bieten auf einer Fläche von 5.000 Quadratmetern eine Badelandschaft mit verschiedenen Schwimmbecken, einer Rutsche, einen Wasserfall, Whirlpools, ein Fitnesszentrum und eine große Saunaanlage. Ein umfangreiches Gebäudeautomationssystem mit rund 13.000 physikalischen Datenpunkten steuert Heizung, Lüftung und Kühlung. Integriert sind außerdem die Sauna- und Lichtsteuerung, die Einzelraumregelung in den Verwaltungsbereichen, der Sauna- und Behindertennotruf sowie die Aufzugsteuerung. Frequenzumrichter von Danfoss sowie die Badewassertechnik von Wallace und Tiernan sind ebenfalls an das System angebunden. Per Ethernet werden die Daten aus dem Automationssystem an das Gebäudemanagement-System Neutrino-GLT übertragen. Der zentrale Bedienplatz befindet sich in der Werkstatt der Haustechnik. Weitere Bedienplätze gibt es an der Kasse, im Büro des Schwimmmeisters, in der Badewassertechnik und in der Hausmeisterloge des Titus-Forums. Besonders großen Wert legen die Betreiber des Schwimmbades auf Betriebssicherheit, Energieeffizienz und die Sicherheit der Besucher. Zur Begrenzung der Spitzen beim Stromverbrauch wurde im Gebäudemanagement-System eine E-Max-Software implementiert. Die Zählwertverarbeitung erlaubt eine nutzergerechte Abrechnung der Verbräuche. Die Rufbereitschaft per SMS-Benachrichtigung stellt die Betriebssicherheit rund um die Uhr sicher. Ein Wartungsvertrag mit Kieback&Peter sichert die Investition und sorgt dafür, dass das System stetig weiter optimiert wird.
Nautilust, Gladenbach
Nach einem Großbrand wurde das Freizeitbad Nautilust im hessischen Gladenbach komplett neu gebaut. Das neue Hallenbad bietet auf einer Nettogrundfläche von 1.371 Quadratmetern ein Schwimmer- und ein Nichtschwimmerbecken, ein Kinderplanschbecken und eine Wasserrutsche. Zum Nautliust gehören auch eine 440 Quadratmeter große Saunalandschaft, eine Physiotherapiepraxis mit 90 Quadratmetern und ein Fitnessstudio. Das Gebäudeautomationssystem DDC4000 steuert und überwacht mit zwei Automationsstationen DDC4200 fünf Teilklimaanlagen, die Warmwasserbereitung und die statische Heizung im Schwimmbad und im Fitnessbereich. Auch die Lüftungsanlagen von Menerga sind in das System integriert. Durch die bedarfsabhängige Steuerung der Anlagen arbeitet das System besonders effizient und spart Energie. Zur Bedienung des Systems stehen dem Bademeister auf den Touchscreens der DDC4200 16 selbsterklärende, einfach zu bedienende Anlagenbilder zur Verfügung. Über ein Netzwerkkabel ist das Automationssystem auch mit einem Windows-Rechner in der Bademeisterloge verbunden. Dort kann der Bademeister die Anlagenbilder über einen einfachen Webbrowser auf seinem PC aufrufen und komfortabel mit der Maus bedienen.