»Whipping up a fury, dominating flurry. We create the Battery« heißt es im Song »Battery« der US-amerikanischen Heavy-Metal-Band Metallica. Letztere Zeile trifft auch auf das Familienunternehmen Miba zu. Die im oberösterreichischen Bad Leonfelden ansässige Firma möchte verstärkt Fuß fassen im Bereich der Batterietechnologien, die in den kommenden Jahren durch die Mobilitätswende eine immer bedeutendere Rolle spielen wird. Seit Mai dieses Jahres ist das Unternehmen Mehrheitseigentümer des ebenfalls aus Oberösterreich stammenden Batteriespezialisten Voltlabor. Nun eröffnete Miba am Unternehmensstandort ein modernes Batteriewerk.
Von Siawasch Aeenechi
Die Miba AG ist ein führendes österreichisches Technologieunternehmen mit mittlerweile über 30 Produktionsstandorten in Europa, Asien, Nord- und Südamerika. Das Unternehmen hat sich der Entwicklung von ressourcen-effizienten Produkten und Dienstleistungen verschrieben, darunter zählen Sinterteile, Gleitlager und in den letzten Jahren verstärkt Produkte der E-Mobilitybranche. So hat das Unternehmen seit 2019 über 80 Millionen im letzteren Bereich investiert. Die vollständige Übernahme von Voltlabor war ein logischer Schritt und sie ist Teil der langfristigen Unternehmensstrategie »Miba 100«. Damit möchte man mithilfe von zukunftsfähigen Technologien einen Beitrag für einen saubereren Planeten leisten und dabei nachhaltig wachsen. Das Unternehmensziel: Bis 2027 soll der Umsatz auf 1,5 Mrd. Euro gesteigert werden. Innovative Batterietechnologien werden für das Erreichen dieses Vorhabens eine wichtige Rolle spielen.
Weltneuheit aus dem Mühlviertel
Voltlabor, im Zuge der Unternehmensbeteiligung in Miba Battery Systems umbenannt, erforscht seit 2008 Batterietechnologien und ist das erste Unternehmen, das durch das Laserschweißen zylindrische Batteriezellen produziert. Dies geschieht mittels dem patentierten, vollautomatisierten Fertigungssystem Voltjet. Anwendung finden die modularen, an die Kundenbedürfnissen anpassbaren Batteriezellen in E-Autos, E-Bikes, aber auch E-Bussen, E-Booten oder elektrisch betriebenen Pistenfahrzeugen. Das Know – How in der Batterietechnologie soll nun in einem größeren Maßstab mithilfe des globalen Netzwerkes von Miba mehr Kundschaft finden.
Die beiden Unternehmen zählen zu lediglich sechs österreichischen Firmen, die in das IPCEI (Important Project of Common European Interest) Programm EUBatIn (European Battery Innovation) der Europäischen Kommission aufgenommen wurden. Mit dem Programm werden Unternehmen gefördert, die innovative Batterietechnologien entwickeln und produzieren. Das Ziel ist es, eine global wettbewerbsfähige, europäische Batterieproduktion aufzubauen. Zu den weiteren Firmen, die in das Programm aufgenommen wurden, zählen BMW, Varta oder die schwedische Northvolt.
Zukunftweisende Batterietechnologien
Die Beteiligung und das frische Kapital durch die Miba AG ließen Voltlabor, das bis vor fünf Jahren noch 10 Mitarbeiter zählte, stetig wachsen. Heute arbeiten über 70 Menschen in dem Unternehmen. Resultat dieses Wachstums war vor kurzem, in Anwesenheit von Landeshauptmann Thomas Stelzer, die Eröffnung der Voltfactory #01, ein Büro- und Produktionsstandort mit über 3.900 m² Nutzfläche und einer Produktionskapazität von 500 Megawattstunden. Hier wird neben der Produktion von Batteriezellen auch die Entwicklung von Batterietechnologien vorangetrieben. Es ist laut Miba der technologisch innovativste Batterieproduktionsstandort in Österreich, weitere sollen in den nächsten Jahren folgen. Falls sie auf Jobsuche sind und die nötige Expertise mitbringen: Für die Expansion werden derzeit allein in Oberösterreich mehr als 100 weitere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gesucht.
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