Glasfaser-Infrastruktur:

Weitsicht statt Ausbaustopp

von Siawasch Aeenechi
Foto: © Franz Neumayr

Beim Austrian Fiber Summit am 7. November in Salzburg mit über 500 TeilnehmerInnen, darunter Florian Tursky, Staatssekretär für Digitalisierung und Telekommunikation, wurde klar, dass es vielen Menschen in Österreich ein echtes Anliegen ist, den Ausbau der Glasfaser-Infrastruktur voranzutreiben. Der Tenor: „Ohne schnelles Internet keine Zukunft“. Mit großem Applaus wurde Turskys Ankündigung eines dritten Fördercalls belohnt. Bereits in wenigen Wochen können Firmen um Förderungen ansuchen, und damit zum zukunftssichernden Ausbau der Glasfaser-Infrastruktur – flächendeckend und vor allem im ländlichen Bereich – beitragen.

Damit der flächendeckende Ausbau einer gigabitfähigen Glasfaser-Infrastruktur vorangetrieben werden kann, ist eine Weiterführung der geplanten Förderungen des Bundes für offene Glasfasernetze dringend notwendig, denn „wenn wir jetzt aufhören, stehen wir binnen Kürze auf der Verliererseite“, sagt Dr. Igor Brusic, Präsident der Open Fiber Austria. Das betrifft nicht nur Österreich in Bezug auf Europa, wo es vom Pionier zu den Schlusslichtern mutierte, sondern hat massive Auswirkungen auf das Leben jener Menschen in Österreich, die in ländlichen Gegenden leben. Dort gibt es noch immer große Bereiche, ohne zuverlässige Internetzugänge. „Es kann nicht sein, dass Menschen aufgrund fehlender Infrastruktur keinen funktionierenden digitalen Zugang zu relevanten Diensten oder Informationen haben – der Zugang zum Internet ist heutzutage ein Grundrecht für alle, und somit ist Sorge dafür zu tragen, dass dies erfüllt wird“, bringt Brusic die demokratischen Forderungen der OFAA klar auf den Punkt.

Die Internetoffensive Österreich, hinter der A1, T-Mobile und Drei – jedoch nicht die gesamte Internetbranche Österreichs – stehen, möchte die Fördermillionen lieber zur Bewerbung ihrer eigenen, für KonsumentInnen oftmals wenig attraktive Netze einsetzen. Im Gegensatz dazu fordert die Open Fiber Austria den flächendeckenden Ausbau einer gemeinsamen und offenen Infrastruktur, die von allen Anbietern gleichermaßen und fair genutzt werden kann. Die Vorteile für die KonsumentInnen sind ein zuverlässiges und schnelles Internet bis ins Wohnzimmer sowie die Freiheit, unter bis zu 25 Anbietern – je nach individuellen Bedürfnissen und Budget – selbst wählen zu können.

Die Meinung der drei führenden Anbieter der Telekombranche, dass der Ausbau der Netze aufgrund einer aktuell überhitzten Baubranche kontraproduktiv sei, teilt OFAA-Präsident Brusic nicht: „Wenn wir jetzt aufhören, dem Tiefbau eine langfristige Perspektive zu geben, wird es zum selben Effekt kommen, wie in der Gastronomie nach Corona – es werden uns die Bauarbeiter in Scharen abhandenkommen“.

Jeder Cent in die Glasfaserinfrastruktur ist eine Investition in die Zukunft

Die OFAA, die als Drehscheibe und Thinktank fungiert, und der über 140 Mitgliedsfirmen aus dem Glasfaserbereich angehören, ermutigt Staatssekretär Tursky weiterhin konsequent auf den kontinuierlichen Ausbau einer gemeinsamen Infrastruktur zu setzen. OpenNet Förderungen können nur Netzbesitzer in Anspruch nehmen, die offene Glasfasernetze bis zum Endkunden bauen und selbst kein Anbieter sind. Da die Fördermittel zudem an strenge Qualitätskriterien und Auflagen gekoppelt sind, kann eine hochwertige und nachhaltige Infrastruktur garantiert werden, von der auch noch viele Generationen nach uns profitieren werden.

Brusic appelliert auch an die großen Telekommunternehmen, langfristig, weitsichtig und im Schulterschluss mit der OFAA zu planen: „Die Digitalisierung lässt sich nicht aufhalten. Wir müssen uns von der alten „Kupferwelt“ verabschieden, das schnelle und zuverlässige Glasfaserinternet ist die Zukunft. Auch wenn wir heute nicht wissen, wofür es noch eingesetzt und benötigt wird, wissen wir, dass wir es in Zukunft mehr denn je brauchen und nutzen werden“.

Weitere Informationen: www.ofaa.at

Quelle: Open Fiber Austria

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