„Wir scheuen keinen Wettbewerb!“

von Sandra Eisner

Jetzt ist es offiziell: Joachim Maier ist seit 1. Jänner 2015 für die Vertriebsleitung bei der Legrand Austria GmbH verantwortlich. Die überraschende Nachricht, die Position in Österreich übernehmen zu dürfen, erreichte den 51-jährigen Familienvater im Urlaub. Der aufgeschlossene »Vollblutverkäufer« – wie er sich selbst bezeichnet – stammt aus dem deutschen Ulm an der Donau. Als gelernter Elektrotechniker absolvierte Maier nach seiner Ausbildung ein kaufmännisches Studium und nutzte auch neben seinem Vollzeitjob jede sich bietende Gelegenheit zur Weiterbildung. Nach seiner aufstrebenden Karriere in Deutschland stellt er sich nun ganz neuen Herausforderungen in Österreich. Maier kann allerdings nun einen kleinen Vorsprung nutzen – denn der neue Vertriebschef hatte bereits seit November die Gelegenheit, sein neues Team kennenzulernen.
Sein Vorgänger, Christiaan Van Terheijden, übernimmt die Geschäftsführung der Firma Minkels in den Niederlanden, um das Unternehmen erfolgreich in den Legrand-Konzern einzugliedern. Mit der Unterstützung von Reinhard Kaindl, der weiterhin für das operative Großhandelsgeschäft zuständig sein wird, und dem Legrand-Österreich-Team hat Maier zweifellos kompetente Mitarbeiter und eine eingeschworene Mannschaft an seiner Seite. Im Gespräch mit dem i-Magazin verriet er, womit man 2015 rechnen kann.

Hemdsärmelig präsentiert sich Joachim Maier nicht nur der i-Magazin-Redaktion. Als gelernter Elektrotechniker weiß der »Vollblutverkäufer« auch, wovon er spricht.Herr Maier, wie lange sind Sie schon bei Legrand beschäftigt?
Joachim Maier: Ich bin seit fast 15 Jahren beim Unternehmen tätig und habe in Deutschland bereits alle Vertriebsposten durchlaufen. Durch meine technische Ausbildung kenne ich die Basis sehr gut und ich habe schnell festgestellt, dass meine Wurzeln im Vertrieb liegen. Meine Karriere begann als ganz normaler Außendienstmitarbeiter und bereits nach zwei Jahren wurde ich zum Gebietsverkaufsleiter befördert. Nach weiteren fünf Jahren war ich für die Regionalleitung für Bayern und Baden-Württemberg zuständig und im nächsten Schritt übernahm ich die Verkaufsleitung für Süddeutschland.

Wie viel Zeit werden Sie voraussichtlich in Österreich verbringen?
Maier: Ich werde die ganze Woche, bis auf einige Wochenenden, in Österreich sein. Meine Familie lebt in Ulm an der Donau, das, von der geografischen Lage zu Österreich gesehen, sehr günstig liegt.

Was werden Ihre ersten Aufgaben als neuer Vertriebsleiter sein?
Maier: An oberster Stelle steht für mich, die österreichischen Mitarbeiter und die internen Organisationsabläufe kennenzulernen.

Was haben Sie für einen Eindruck von Ihrem Team in Österreich?
Maier: Ich bin restlos begeistert. Ich wurde von der ganzen Mannschaft sehr herzlich empfangen und auch das österreichische Team ist sehr gespannt auf die neuen Ideen, die ich mitgebracht habe.

Wer werden Ihre wichtigsten Partner auf dem heimischen Markt sein?
Maier: Einer der wesentlichen Partner von Legrand wird auch weiterhin der Elektrogroßhandel bleiben. Ich erachte den dreistufigen Vertrieb als sehr wichtig und bin ein sehr verbindlicher Mensch.

Wie verhält es sich mit den Baumärkten?
Maier: Das ist ein Geschäft, das von Haus aus der Strategie des Konzerns entspricht. Bisher habe ich noch keine Erfahrung in diesem Bereich, aber es wird mit Sicherheit ein wichtiges Thema sein.

Wie sehen Sie die Position von Legrand hier in Österreich im Vergleich zu Deutschland?
Maier: In Deutschland haben wir den kompletten Vertrieb in Richtung Projektgeschäft umstrukturiert. Der Umbau war absolut erfolgreich und das Unternehmen hat dadurch in Deutschland endgültig Fuß gefasst. In Österreich hat Legrand eine sehr starke Position und mit ausgewählten Produktlinien spielen wir durchaus in der obersten Liga.

Welche Zielgruppen haben Sie im Sinn, wenn Sie von Projektgeschäft sprechen?
Maier: Wir sprechen damit vor allem Planer und Architekten an. Außerdem beziehen wir Ausschreibungen jeder Art mit ein, und die notwendigen Strategien hierfür bringe ich mit.

Haben Sie ein konkretes Ziel für das neue Jahr?
Maier: Einer der Schwerpunkte für das Jahr 2015 wird auf Reiheneinbaugeräten liegen. In diesem Bereich werden wir neue Akzente setzen, um unsere Elektroinstallateure dafür zu begeistern.

Was sind die Beweggründe dafür, dass Sie gerade dieses Segment intensivieren werden?
Maier: Es gibt einige Spezialtypen, die nur in Österreich benötigt werden und bei unseren aktuellen Reiheneinbauprogrammen sind eben diese Typen derzeit noch nicht wettbewerbsfähig. Im Juni 2015 wird das neue Programm auf den Markt kommen und mit diesem werden wir uns auf dem österreichischen Markt grandios positionieren.

Was sind die besonderen Merkmale, die man für den österreichischen Markt benötigt?
Maier: Die sogenannten »Rennertypen« sind nur auf dem heimischen Markt gängig. Bisher konnten wir diesen Typ nicht in dem erforderlichen Preissegment anbieten, aber nun freuen wir uns schon auf die anstehenden Veränderungen.

Wird nun auch vermehrt auf Bticino gesetzt?
Maier: Mit der Unterstützung von Bticino sind die letzten Jahre sehr gut gelaufen und wir werden nun im April 2015 neue Video-Monitore erhalten, die hervorragend arbeiten und weiterhin eine extrem hohe Qualität gewährleisten.

Worum handelt es sich bei den Video-Monitoren im Detail?
Maier: Die Technologie von Bticino ist nach wie vor unübertroffen, denn kein anderes Unternehmen kann eine echte Zwei-Draht-Technologie bis hin zum Türöffner bereitstellen. In der Praxis bedeutet das für unsere Kunden, dass mithilfe dieser Technologie eine herkömmliche Klingelanlage zu einer Videosprechanlage umfunktioniert werden kann. In diesem Segment sind wir qualitativ bis in den High-End-Bereich wettbewerbsfähig.

Gibt es eigentlich innerhalb des Unternehmens eine Entwicklung hin zu KNX?
Maier: Ja, diese Entwicklung gibt es tatsächlich. Wir haben erstmalig auf der Light+Building 2014 unsere neuen KNX-Geräteserien vorgeführt. Legrand wird seinen Kunden mit künftigen Schalterentwicklungen auch wieder KNX-Versionen anbieten. Das bedeutet aber nicht, dass wir unsere My-Home-Schiene verlassen werden. My-Home ist eine wahre Erfolgsgeschichte und überzeugt immer mehr neue Kunden.

Herr Maier, wir bedanken uns für das Gespräch!

Van Terheijden wechselt zu Minkels
Der bisherige Vertriebsleiter von Legrand Österreich, Christiaan van Terheijden, übernahm nun die Position des CEO beim niederländischen Unternehmen Minkels. (Bildquelle: Legrand)Christiaan van Terheijden, bisheriger Vertriebsleiter von Legrand Österreich, übernahm die Position des CEO beim niederländischen Unternehmen Minkels mit dem klaren Ziel, die Aktivitäten des Legrand-Konzerns im Bereich Datacenter-Lösungen weiter auszubauen. Minkels ist seit 2012 eine Marke von Legrand und ein weltweit tätiger Anbieter von integrierten Gesamtlösungen für High-End-Datencenter-Infrastrukturen. Als erfahrener Manager im internationalen Geschäftsumfeld – unter anderem dreieinhalb Jahre als Vertriebsleiter für Legrand Österreich – hat Christiaan van Terheijden nun die Herausforderung angenommen, die weltweite Präsenz Minkels und die damit in Verbindung stehende Bereitstellung von Rechenzentren-Lösungen auf der ganzen Welt voranzutreiben. „Ich war nun bereits seit fast acht Jahren für Legrand in Positionen wie Export Manager und Vertriebsleiter tätig. Als Legrand mich gebeten hat, die globale Expansion von Minkels und seinen Rechenzentren in der Rolle des CEO voranzutreiben, bedeutete dies eine ganz neue Karrierechance für mich. Eine, in der ich meine langjährige internationale Sales&Marketing-Erfahrung mit allgemeinen Führungsqualitäten und globalen Ambitionen einbringen kann“, freut sich Christiaan van Terheijden auf seine künftigen Herausforderungen.

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