Die Energie Steiermark hat im Geschäftsjahr 2021 186,4 Mio. EUR in den Ausbau und die Instandhaltung von Projekten im Bereich erneuerbare Energie investiert. Über 120 Millionen flossen dabei in den Ausbau intelligenter Netz-Infrastruktur, um vor allem grünen Strom aus Photovoltaik-Anlagen einspeisen zu können. „Diese Rekord-Investition ist Teil unserer Strategie, die Abhängigkeit von internationalen Märkten zu verkleinern“, betonten Vorstandssprecher Christian Purrer (links im Bild) und Finanzvorstand Martin Graf anlässlich der Präsentation des Jahresergebnisses.
Die teilweise dramatisch gestiegenen Beschaffungskosten für Elektrizität und Erdgas auf den internationalen Energiebörsen haben das Ergebnis deutlich eingetrübt. So hat sich z. B. der Preis für Erdgas um ein Vielfaches erhöht. „Trotz eines überaus turbulenten Umfeldes ist es jedoch gelungen, durch frühzeitige Sicherung von Energiemengen in den vorangegangenen Jahren die historischen Entwicklungen an den Energiebörsen 2021 abzufedern und nur teilweise an die KundInnen weitergeben zu müssen“, so Vorstandssprecher Purrer, „die Verwerfungen der Märkte sind durch diese Maßnahmen also bis dato noch nicht voll bei den EndverbraucherInnen angekommen.“
Aufgrund der krisenhaften Situation ist das operative Ergebnis (EBIT) des Energiekonzerns von 73,5 Mio. EUR (2020) auf 30,6 Mio. EUR gesunken. Der Umsatz stieg jedoch von 1.584,9 Mio. EUR (2020) auf 1.807,2 Mio. EUR. Gleichzeitig zeigt die Qualifizierungs-Offensive im Unternehmen Wirkung: Der 2020 neu eröffnete »E-Campus« sorgte für eine deutliche Zunahme der jungen Fachkräfte: 2021 absolvierten bereits 100 Jugendliche ihre Lehre im modernsten Ausbildungszentrum Österreichs.
Die Erweiterung des Portfolios im Bereich Innovation und erneuerbare Energie führte auch zu einer Aufstockung des Gesamt-Personalstandes: Im Jahr 2021 wurde das Team auf 1.938 MitarbeiterInnen (2020:1.882) erweitert.
Die Dividende für das Land Steiermark und den australischen Infrastrukturfonds Macquarie fällt für das Geschäftsjahr 2021 mit insgesamt 48 Mio. EUR nur unwesentlich geringer aus als in den letzten Jahren (2020: 50 Mio. EUR). Seit 2016 konnte die Energie Steiermark in Summe rund 400 Mio. EUR ausschütten. Angesichts des krisenhaften Umfeldes wird die Dividende 2021 jedoch erst im Herbst des heurigen Jahres abgerufen werden.
Für die Zukunft erwartet Vorstandsdirektor und Finanzchef Martin Graf eine positive Entwicklung. „Bereits vor COVID-19 und der Energiepreiskrise hat die Energie Steiermark mit dem Projekt Fit4Future die Weichen in Richtung Wachstum, Steigerung der Effizienz sowie Aus- und Weiterbildung von Fachkräften gestellt, um der wesentliche Player in der Umsetzung der Energiewende zu sein.“ Das Programm wird ab 2025 einen Ergebnisbeitrag von jährlich 20 Mio. EUR leisten.
Die Energie Steiermark verfügt mit einer Bilanzsumme von 5.202,2 Mio. EUR über eine solide Basis für weitere Investitionen. Darüber hinaus konnte das hervorragende Rating von Standard & Poors („A“) gehalten und erstmalig ein 5-Sterne Rating beim internationalen Nachhaltigkeitsrating GRESB erzielt werden.
Bis 2030 wird die Energie Steiermark mehr als 1,5 Mrd. EUR in den Um- und Ausbau der Energienetze investieren, mehr als 600 Mio. EUR in die Erzeugung von Photovoltaik, Windenergie und Wasserkraft. Weitere 400 Mio. EUR gehen in die Digitalisierung sowie Innovationen wie grünen Wasserstoff und die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung.
Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer: „Die aktuelle Entwicklung auf den Energiemärkten führt uns einmal mehr vor Augen, dass wir in Österreich unabhängiger in der Energieversorgung werden müssen. Die Energie Steiermark setzt mit ihren Investitionen in Erneuerbare-Energie-Projekte deshalb die richtigen Schritte für eine krisenfeste Zukunft.“
Am Rande der Hauptversammlung wurde bekanntgegeben, dass der Aufsichtsrat in seiner kommenden Sitzung im Mai in Abstimmung mit den Eigentümern die Verträge der beiden Vorstände Christian Purrer und Martin Graf bis März 2025 verlängern wird.
Aufsichtsratspräsident Josef Mülner begründet dies vor allem mit der Notwendigkeit einer erfolgreichen und stabilen Weiterentwicklung des Unternehmens vor dem Hintergrund einer weltweit krisenhaften Gesamtsituation. Mülner wird sein Amt im Dezember heurigen Jahres anlässlich seines 75. Geburtstages zurückzulegen.
Quelle: APA
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