Sichere digitale Identität:

Bei CO2-Minderungsnachweis und THG-Quote

von Jasmin Fuerbach
Foto: © Pixabay

Dank automatisierter Abtretung der THG-Quote könnten sich die Kosten für Ladestrom an öffentlichen Stationen nahezu halbieren – das war ein Ergebnis des Meilensteintreffens zum ID-Ideal-Projekt vergangene Woche in Dresden.

Ladekosten an öffentlichen Ladepunkten könnten sich halbieren

Anlässlich des zweiten Meilensteintreffens des Projektes ID-Ideal „Sichere Digitale Identitäten“ in der vergangenen Woche in Dresden stellte die Stromdao GmbH gemeinsam mit dem Institutsteil Wirtschaftsinformatik des Fraunhofer FIT (FIT-WI) ihre Lösung zur Geltendmachung von Treibhausgasminderungen beim öffentlichen Laden eines E-Fahrzeuges vor. Die angestrebte Lösung wird zusammen mit dem FIT-WI und der HS Mittweida im Schaufensterprojekt des BMWK noch bis 2024 entwickelt. Dank einer automatisierten Abtretung der sogenannten THG-Quote könnten sich so zukünftig so die Kosten für Ladestrom an öffentlichen Stationen nahezu halbieren – ein wichtiger Schritt bei der Dekarbonisierung und Verbesserung der Kosteneffizienz des PKW-Verkehrs.

Schnell und einfach installiert

Mit nur wenigen Konfigurationsschritten kann jeder Ladepunkt mit der neuen Softwarelösung ausgestattet werden. Sie arbeitet parallel zu bestehenden Ladeparkmanagement- und/oder Abrechnungssystemen – ohne zusätzlichen Integrationsaufwand. Mit Hilfe von Open Source Frameworks und offenen Standards, wie das Open-Charge-Point-Protocol (OCPP) werden die Regelungen des §37a-c Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) erfüllt und die Daten der relativen THG-Emissionsminderung für die Zertifizierung beim Umweltbundesamt zusammengetragen. Die so zertifizierten THG-Quoten können durch Ladepunkt-Betreiber veräußert werden. Das Angebot stellt für E-Mobilisten einen zusätzlichen Anreiz zum Laden bei Ladepunktbetreibern dar, die diese Lösung in ihrer Infrastruktur anbieten.

Basis sind dezentrale Identitäten – kurz DIDs

Die technische Realisierung basiert auf sogenannten dezentralen Identitäten (DIDs). Diese werden für jeden Ladevorgang erstellt und mithilfe von digitalen Zertifikaten an den Ladenden übergeben. Dieser erhält nicht nur die Strommenge des Ladevorgangs, sondern auch einen Nachweis der spezifischen CO₂-Emission für den bezogenen Strom in Form eines Zertifikates – sowie die THG-Minderung als sogenannten Utility-Token – als kryprografisch gesichertes Bezugsrecht.

„Mobilität der Mitarbeiter gehört bei Unternehmen zum Alltag. In den Scope-3 Emissionen eines systematischen Carbon Accountings ist die Erfassung der E-Mobilität bislang jedoch kaum möglich. Mit unserer Lösung ändert sich das grundlegend: Eine Nachweisführung basierend auf offenen Standards wird zukünftig die Grundlage jeden Nachhaltigkeitskonzepts sein.“ meint Thorsten Zoerner, Geschäftsführer Stromdao GmbH.

„Nachvollziehbarkeit über CO2-Emissionen in Lieferketten zu schaffen, ist eine elementare Aufgabe auf dem Weg zur Klimaneutralität. Insbesondere in der Stromlieferkette ist die Zuordenbarkeit von CO2-Emission ein großer Schritt in Richtung Dekarbonisierung, da diese Nachvollziehbarkeit erst ein CO2 bewusstes Handeln der Endverbraucher*innen sowie eine größtmögliche Lenkwirkung von Anreizsystemen für Emissionseinsparungen wie der THG-Quote ermöglicht.“ sagt Vincent Gramlich, wissenschaftlicher Mitarbeiter des FIT-WI.

Weitere Informationen auf www.stromdao.de

Quelle: Stromdao GmbH

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