Neuer europäischer Hafen Antwerpen-Brügge wird Stiftungsmitglied bei H2Global:

Wichtiges Drehkreuz der Energiewende

von Jasmin Fuerbach
Foto: © Pixabay

Der im April 2022 offiziell fusionierte Port of Antwerp-Bruges sieht sich in einer Schlüsselrolle für die Produktion, den Vertrieb und die Nutzung von grünem Wasserstoff. Jetzt beteiligt sich Europas größter Exporthafen mit einer Stiftungssumme von 100.000 EUR an der deutschen H2Global-Stiftung. Die Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, grünen Wasserstoff als Energiesubstitut in Europa salonfähig zu machen – und so die Energiewende und Unabhängigkeit von russischem Gas voranzutreiben. Der flämische Minister Jo Brouns (CD&V): „Flandern wird den Import von nachhaltigem Wasserstoff brauchen.“

Dem Port of Antwerp-Bruges kommt als größtem Exporthafen Europas bei der Energiewende eine Schlüsselfunktion zu. Seine Position in der internationalen Logistikkette und als Chemie-Cluster ist entscheidend, um den Markthochlauf von grünem Wasserstoff und seinen Derivaten zu beschleunigen. Die H2Global-Stiftung hat einen wettbewerbsbasierten Doppelauktionsmechanismus entwickelt, über den das Tochterunternehmen Hint.Co als Intermediär weltweit Wasserstoff und dessen Derivate einkauft. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) fördert die künftige Bereitstellung von grünem Wasserstoff durch die Initiative mit 900 Mio. Euro.

„Die Idee hinter H2Global ist keine deutsche, sondern eine europäische Idee vor dem erklärten Ziel, den wirtschaftlichen Übergang zur Kohlenstoffneutralität ebenso zu beschleunigen wie die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen, beispielsweise aus Russland“, erklärt Markus Exenberger zum Beitritt des neuen Stiftungs-Schwergewichts. „Der Hafen Port of Antwerp-Bruges ist als Energie- und Rohstoffdrehscheibe und wachsender Produzent von grünem Wasserstoff ein entscheidender Faktor für die Logistik, die die Energiewende ermöglicht. Seine Entscheidung, der Stiftung beizutreten, ist ein Zeichen, dass H2Global eine gemeinsame europäische und globale Kraftanstrengung ist.“

Der flämische Minister Jo Brouns (CD&V) ist erfreut, dass der Hafen diese Unterstützung mittragen kann: „Wir brauchen nachhaltigen Wasserstoff für die Nachhaltigkeit unserer Industrie und im Bereich Schwertransport. Aber Flandern und Belgien sind zu klein, um unseren eigenen Wasserstoff zu produzieren, also müssen wir immer auf Importe zurückgreifen. Deshalb ist es für den Hafen als flämisches Industriecluster wichtig, eine Rolle in H2Global zu spielen, um mit Flandern an dieser nachhaltigen Geschichte teilzunehmen.“

Als größter Wirtschaftsmotor Belgiens sieht sich die Hafenbehörde in Klimaschutzfragen in einer Führungsrolle, die sie mit massiven Investitionen in die Energiewende und als Standort eines Wasserstoffdrehkreuzes verstärkt wahrnehmen will. Europas größter Exporthafen und Europas größter integrierter Chemie-Cluster ist eines von einer Reihe namhafter Unternehmen, die als Teil der H2Global-Stiftung für eine Energiewende und die größere Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen eintreten.

Bereits vor dem Beitritt des Port of Antwerp-Bruges haben sich Unternehmen wie u. a. die Siemens Energy Global GmbH, die Thyssenkrupp AG, die Deutsche Bank AG oder Uniper zu den gemeinsamen Zielen der H2Global-Stiftung bekannt. Die klare Botschaft des Port of Antwerp-Bruges als Europas größter Hafen für Fahrzeugumschlag, als Heimat des größten integrierten Chemie-Clusters Europas und als führender Containerhäfen zielt auf den europäischen und gesellschaftlichen Kern der H2Global-Idee. „Als Energiedrehscheibe ist der Hafen einer der Orte, an denen sich die Energiewende in einer Vielzahl von Aktivitäten manifestiert, vom Terminalumschlag und der Lagerung bis hin zu den Übertragungs- und Verteilungsnetzen und der Abnahme“, kommentierte CEO Jacques Vandermeiren das finanzielle, politische und praktische Engagement seines Unternehmens an der H2Global-Stiftung. „Wir streben mit massiven Investitionen die Klimaneutralität bis 2050 an. Gemeinsam mit unseren Partnern, der Wasserstoff-Koalition und den wichtigsten Akteuren auf unserer Hafenplattform unterstützen wir schon jetzt Projekte, die die Produktion, den Transport und die Speicherung von Wasserstoff verfolgen. Unser Engagement in der H2Global soll den dafür nötigen Markthochlauf zusätzlich ankurbeln.“

Die aktuelle Versorgungslage vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine und die damit einhergehenden Energieengpässe unterstreichen die Dringlichkeit: „Für Nordwest-Europa ist es aktuell unmöglich, sämtliche benötigte Energie aus erneuerbaren Energiequellen zu beziehen“, erläutert Vandermeiren die geopolitischen und wirtschaftlichen Hintergründe. „Die Pläne für den Import von grünem Wasserstoff aus Ländern mit sehr viel mehr Sonnenenergie werden immer konkreter.“ Ankommen soll der grüne Wasserstoff – oder seine Derivate – unter anderem an großen Häfen wie Antwerpen-Brügge. Hier setzt die Stiftungsidee hinter dem Förderprogramm von H2Global an: Ein Intermediär auktioniert grünen Wasserstoff und Derivate zu einem möglichst günstigen Preis und verkauft diese anschließend in Deutschland und Europa an den Höchstbietenden. Der voraussichtlich anfallende negative Differenzbetrag kann durch den 900 Mio. Euro umfassenden Förderzuschuss des BMWK ausgeglichen werden.

Schon heute führt der Port of Antwerp-Bruges alternative Energiequellen wie Wasserstoff ein und verwandelt sie in nachhaltige Rohstoffe und Treibstoff für den Chemiesektor des Hafens. Der Hafen soll darüber hinaus eine Schlüsselposition bei der Einfuhr und der lokalen Produktion von grünem Wasserstoff spielen. Die anfängliche Produktion von grünem Wasserstoff wird 2023 beginnen und bis 2025-2027 für große Mengen grüner Moleküle aus Übersee hochgefahren werden. Exenberger: „Der Port of Antwerp-Bruges spielt eine Vorreiterrolle, was Fragen der Logistik und Produktion von grünem Wasserstoff in Europa betrifft. Dass er sich so in unserer Stiftung und für die schnelle Entstehung eines Wasserstoffmarktes in Europa engagiert, zeigt, wie wichtig Instrumente wie dieses für den europäischen Wirtschaftsraum und eine gemeinsame Sicherheitsarchitektur sind.“

Weitere Informationen auf www.h2-global.de

Quelle: Scrivo Public Relations

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