E-Control und Bundeswettbewerbsbehörde richten ein:

Taskforce zur Untersuchung der Situation auf den Strom- und Gasmärkten

von Oliver Kube
Foto: © Foto Wilke

Die Strom- und Gasmärkte kommen nicht zur Ruhe. Seit Ende 2021 sind die Preise massiv gestiegen und diese Preissteigerungen sind mittlerweile bei den Konsument:innen angekommen. Seit einigen Wochen sinken die Strom- und Gaspreise auf den Großhandelsmärkten wieder deutlich. Die Anzahl der Beschwerden und Anfragen sowohl bei der E-Control als auch bei der Bundeswettbewerbsbehörde nimmt indes immer weiter zu. Was zu besonders viel Unzufriedenheit in der Bevölkerung führt, sind die großen Preisunterschiede zwischen Alt- und Neukundenverträgen und das unterschiedliche Angebotsverhalten vieler Lieferanten.

Ein funktionierender und effektiver Wettbewerb ist am liberalisierten Energiemarkt das zentrale Instrument, um die beobachteten Preissenkungen schlussendlich für Konsument:innen sicherzustellen.

„Die Bundeswettbewerbsbehörde priorisiert derzeit die Märkte, die für Konsumenten und Volkswirtschaft von besonderer Bedeutung sind. Dazu gehören auch die Energiemärkte. Die aktuellen Herausforderungen in diesem Sektor können nur durch enge Kooperation zwischen BWB und E-Control bewältigt werden.“ erklärt die Generaldirektorin a.i. Natalie Harsdorf-Borsch.

„Die Konsument:innen haben am Strom- und Gasmarkt völlig den Überblick verloren: die Preise am Großhandelsmarkt sinken derzeit zwar wieder, naturgemäß kommen diese Preisrückgänge aber erst mit Verzögerung bei den Endkund:innen an. Die Frage ist, mit wieviel Verzögerung im Vergleich zu den vorhergehenden Steigerungen. Gleichzeitig werden aber Teilbetragsvorschreibungen zum Teil massiv erhöht, obwohl die Stromkostenbremse hier unbedingt mit einbezogen werden sollte. Nötig ist Transparenz, welche Preise wann weitergegeben werden, um das Vertrauen in den Markt wiederherzustellen. Wir haben uns deshalb gemeinsam mit der Bundeswettbewerbsbehörde dazu entschlossen, eine Taskforce ins Leben zu rufen, die die augenblickliche Situation auf den Energiemärkten untersucht und sich die Verhaltensweisen der Energieunternehmen genau anschaut. Ein engmaschiges Monitoring soll zu mehr Transparenz führen.“, betont der Vorstand der E-Control, Wolfgang Urbantschitsch (oben im Bild).

Die Inhalte der Taskforce

Die gemeinsame Taskforce der E-Control und der BWB wird ihre Tätigkeit insbesondere auf folgende Themen der Energiemärkte und Verhaltensweisen der Marktteilnehmer unter regulatorischen und wettbewerbsrechtlichen Aspekten fokussieren:

  • Plausibilisierung der Entwicklungen der Strom- und Gaspreise und Beobachtung des Zusammenwirkens der Großhandelspreise und Endkundenpreise
  • Vertragliche Differenzierungen der Anbieter betreffend verschiedene Kundengruppen (z.B. durch Vergleich der Alt- und Neukundenverträge)
  • Angebotsstrategien (insbesondere Konzentration auf traditionelle Versorgungsgebiete)
  • Auswirkung der „Stromkostenbremse“
  • Marktstruktur und -positionen (Energieversorgung Endkunden)
  • Untersuchung allfälliger Hinweise auf Kartellierung oder Marktmachtmissbrauch

Erste Erkenntnisse sollen im zweiten Quartal 2023 präsentiert werden. Das Monitoring der Taskforce soll bis Mitte 2024 (Anm.: Ende der Stromkostenbremse) dauern.

Mehr Informationen unter: www.e-control.at

Quelle: APA/OTS

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