Das Interview mit der Geschäftsführung von Hartl Österreich:

Bayrische Erfolgsformel kennt keine Grenzen

von Sandra Eisner
von Mag Sandra Eisner Foto: © www.i-magazin.com

»Mit Gottes Segen« fand die (pandemiebedingt verzögerte) offizielle Eröffnung der Wiener Niederlassung des bayrischen Elektrogroßhändlers Hartl im Juni statt (wir berichteten). Doch welches weltliche Zutun ist erforderlich, damit auch die österreichische Tochtergesellschaft mit Erfolg gesegnet ist? Das und weitere für Sie relevante Infos erfragten wir exklusiv bei der Geschäftsführung des familiär geführten Traditionsunternehmen.

Interview: Thomas Graf-Backhausen

Text: Mag Sandra Eisner

(Handschlag-)Qualität und Kundenservice sind Werte, mit denen man im digitalen Zeitalter vor allem auf persönlicher Ebene punkten kann – dessen ist sich das renommierte Familienunternehmen Hartl voll bewusst. Seit mehr als 70 Jahren im südbayrischen Raum erfolgreich, fiel schließlich die Entscheidung, die fünf deutschen Niederlassungen des Elektrogroßhändlers um eine österreichische zu erweitern. Nun bietet der Standort in 1230 Wien auf über 1.400 m² Lagerfläche ein umfangreiches Sortiment für Elektroinstallationen, Elektromobilität, Beleuchtungstechnik und vieles mehr. Otto Einzinger ist seit März als Geschäftsführer tätig und hat mittlerweile ein schlagkräftiges Team im Innen- und Außendienst zur Hand. Wir befragten ihn und Wolfgang Blaskovits, Key Account Manager, was die Niederlassung in Wien ihren Kunden zu bieten hat und welche Schritte in Folge notwendig sind, um den Erfolg in Bayern auch nach Österreich zu transferieren.

 

„Hartl ist ein eigentümergeführtes Unternehmen. Wir richten uns an Klein-, Mittel- und auch Großbetriebe, wobei unser Hauptaugenmerk auf dem Thema Funktionserhalt Brandschutz und Daten-/Netzwerktechnik liegt“, erklärt Geschäftsführer Otto Einzinger. (Bild: www.i-magazin.com)

Herr Einzinger, Hartl ist nun in Österreich angekommen. Doch welche Vorteile bieten Sie Ihren Kunden? Welchen Mehrwert verschaffen Ihre Kompetenzen und an wen richten sie sich konkret?

Otto Einzinger: Hartl ist ein eigentümergeführtes Unternehmen – kein Konzern. Dieser Umstand bringt mit sich, dass wir viele Entscheidungen selbst und vor allem rasch treffen können, was in der heutigen Zeit besonders wichtig ist. Unser umfangreiches Lager im 23. Bezirk umfasst 5.000 Artikel und wir liefern zweimal täglich in Wien und Umgebung aus. Wir richten uns an Klein-, Mittel- und auch Großbetriebe, wobei unser Hauptaugenmerk auf dem Thema Funktionserhalt Brandschutz und Daten-/Netzwerktechnik liegt. Mit der Kompetenz, die wir durch Wolfgang Blaskovits im Haus haben, bietet sich die Möglichkeit, auch Projekte – wenn notwendig, direkt auf der Baustelle – abzuwickeln.

Wolfgang Blaskovits: Funktionserhalt im Brandfall bedeutet die Gewährleistung, dass die für das Gebäude wichtige elektrische Infrastruktur – um einen Brand zu löschen oder damit Menschen das Gebäude verlassen können – noch 30 oder 90 Minuten funktioniert. Das betrifft die Notbeleuchtung genauso wie Feuerwehraufzüge oder Belüftung, damit gesichert ist, dass Personen nicht zu Schaden kommen. Hierbei gibt es strenge Richtlinien, die eingehalten werden müssen, die aber viele Kunden nicht zur Gänze kennen, und so kommen wir ins Spiel. Wir werden sowohl bei der Planung als auch auf der Baustelle unterstützen.

 

Woher beziehen Sie Ihr Wissen, Herr Blaskovits?

Blaskovits: Ich war knapp 12 Jahre lang bei der Firma Dätwyler Cables tätig, die auf das Thema Funktionserhalt spezialisiert ist. Zusätzlich war ich für den Bereich Glasfaser- und Kupfernetzwerktechnik zuständig.

 

Mit welchen und wie vielen Lieferanten wird Hartl zusammenarbeiten?

Blaskovits: Es wird Kooperationen mit führenden Herstellern geben – die Gespräche dazu laufen derzeit. Wir werden gut sortiert sein, es ist aber auch immer eine Frage der Verfügbarkeit.

 

Wir stecken mitten in der Energiewende: Um Strom optimal zu produzieren, zu speichern und zu verteilen, braucht es Intelligenz im Gebäude. Werden die Bereiche Photovoltaik, Speicher und Wechselrichter sowie Ladetechnik ein Schwerpunkt Ihres Sortiments sein?
Einzinger: Photovoltaik in Bayern ja, in Wien nach Bedarf. Wir sind hierzulande noch nicht so lange am Markt tätig, zudem weiß man nicht, wie sich die Entwicklung in den nächsten ein bis zwei Jahren gestalten wird. PV wird definitiv nicht unser Hauptschwerpunkt sein, allerdings beraten und organisieren wir bei Bedarf. Für die Ladetechnik haben wir in Bayern Spezialisten, die uns bei der Kundenberatung unterstützen. Energiemanagement wird in Zukunft sicherlich auch ein großes Thema bei uns sein. Doch für den Moment starten wir mit dem Funktionserhalt – wenn alles am Laufen ist, werden wir den nächsten Schritt setzen.

 

Aktuell wird weltweit mehr Kupfer benötigt, als tatsächlich abgebaut wird, was die Planbarkeit und in weiterer Folge die Kupfer- und Kabeleinlagerung immer schwieriger macht. Mit wem arbeiten Sie im Bereich Kabel und Leitungen zusammen?

Einzinger: Hier kooperieren wir mit den klassischen Händlern in Österreich.

Blaskovits: Die Verfügbarkeit ist aktuell ein großes Thema sowie die Möglichkeiten, überhaupt an Kabel zu kommen und die Lieferfähigkeiten abzudecken. Momentan herrschen Lieferzeiten von drei bis vier Wochen auf Standardmaterial. Es geht aber vor allem darum, dass die Kapazitäten beim Schneiden und beim Ausliefern der Kabel nicht vorhanden sind.

 

„Aktuell sind wir ein kleines, jedoch schlagkräftiges Team. Gemeinsam mit unserem neuen Kollegen ab September sind insgesamt neun Personen in Wien tätig, die die Ziele für Hartl verfolgen und umsetzen“, so Wolfgang Blaskovits, Key Account Manager. (Bild: www.i-magazin.com)

Kommen wir nun zum spannenden Bereich Licht: Das bevorstehende Lampenverbot ist in aller Munde. Wie stehen Sie zum Thema Licht und welches Service wird es dazu bei Hartl geben?

Einzinger: Für die Lichtplanung greifen wir auf unsere Kompetenzen in Bayern zurück. Der Bereich LED wurde in den letzten Jahren vernachlässigt, deshalb wird das Lagersortiment gestrafft und strukturiert, um mit einer definierten Auswahl dann auch in den Markt zu gehen.

 

Da die Tochtergesellschaft in Wien und somit im Osten Österreichs angesiedelt ist – wie weit reicht das Gebiet, das Sie betreuen?

Einzinger: In Richtung Westen bis St. Pölten, je nach Kunde kann es auch bis Linz sein. Wir liefern zweimal in der Woche. In den nächsten Jahren möchten wir das Gebiet erweitern und expandieren. Natürlich muss dann abgewogen werden, wie sich die Entwicklung darstellt und ob es Sinn macht, eine zusätzliche Niederlassung zu eröffnen.

 

Welche Umsatzziele möchten/sollen Sie erreichen?
Einzinger: Für das heurige Jahr gibt es noch keine Umsatzvorgaben, weil das Ziel im Vordergrund steht, den Vertrieb aufzubauen und die Strukturen dafür zu schaffen.

Blaskovits: Aktuell sind wir ein kleines, jedoch schlagkräftiges Team mit u.a. zwei Mitarbeitern im Lager und zwei eigenen Fahrern. Gemeinsam mit unserem neuen Kollegen ab September sind dann insgesamt neun Personen in Wien tätig, die die Ziele für Hartl verfolgen und umsetzen.

 

Gibt es persönliche Wünsche, die Sie mit Ihrem Team zu erreichen hoffen?

Einzinger: Mein persönlicher Wunsch mit diesem Team ist es, den Standort Wien weiter auszubauen und die Marke Hartl am österreichischen Markt zu etablieren.

Blaskovits: Ich wünsche mir, gemeinsam als Team mit Spaß an der Arbeit erfolgreich zu sein. Erfolg wiederum bedeutet für mich, dass die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens gewährleistet ist und alle miteinander Freude an ihrer Tätigkeit haben.

 

Vielen Dank für das Gespräch!

 

Weitere Informationen auf: www.hartl-online.at

Entgeltliche Einschaltung

Ähnliche Artikel

Hinterlassen Sie einen Kommentar

* Zur Speicherung Ihres Namens und Ihrer E-Mailadresse klicken Sie bitte oben. Durch Absenden Ihres Kommentars stimmen Sie der möglichen Veröffentlichung zu.

Unseren Newsletter abonnieren - jetzt!

Neueste Nachrichten aus der Licht- und Elektrotechnik bestellen.