Weniger Energiekosten, mehr Jobs, starke Konjunktur und Klimaschutz:

Wärmewende jetzt

von Laura Peichl
Foto: © Pixabay

Ohne Wärmewende drohen Milliardenstrafen und Energiearmut: Runder Tisch der Wärmewirtschaft fordert rasche Umsetzung

Seit dem abrupten Förderstopp Ende 2024 steht Österreichs Wärmewende still. Haushalte erhalten keine Unterstützung, Betriebe keine Aufträge, während die Klimaziele außer Reichweite geraten. Es fehlt Klarheit über zukünftige Förderungen – Planungssicherheit gibt es damit nicht. Jeder verlorene Monat erhöht die Kosten für Haushalte, schwächt die Wirtschaft und rückt die Klimaneutralität in immer weitere Ferne. Zudem drohen Strafzahlungen von bis zu 5,9 Milliarden Euro aus Brüssel.

Die Wärmewende duldet keinen weiteren Aufschub – die Regierung muss rasch eine Strategie vorlegen, die langfristige Perspektiven schafft – für Bevölkerung, Betriebe und Wärmebranche. Denn Heizungstausch und thermische Sanierungen sind kein Zukunftsthema – sie entscheiden schon heute über leistbares Wohnen, Jobs und Klimaschutz.

Zentrale Forderungen des Runden Tischs der Wärmewirtschaft

1. Umfassendes Klimaschutzgesetz und verbindliche Sanierungsstrategie

  • Verbindliche Sektorziele und Ausstiegspfad für fossile Heizungen.
  • Einrichtung einer ressortübergreifenden Steuerungsgruppe und jährliche Evaluierung durch ein Expert:innengremium.
  • Zweckbindung der Einnahmen aus der CO₂-Bepreisung für die Energie- und Klimawende.

2. Schnellstmöglicher Neustart der Förderungen

  • Klare Starttermine und transparente Richtlinien für thermische Sanierungen und Heizungsmodernisierungen.
  • „Degressiver Klimabooster“-Modell mit höheren Fördersätzen für frühe Umsteiger:innen.
  • Soziale Wirksamkeit durch gezielte Unterstützung einkommensschwacher Haushalte.

3. Förderungen treffsicher, sozialgerecht und einfach gestalten

  • Vorrang für alte, besonders emissionsstarke Heizungen (ab 15 Jahren Betriebsalter).
  • One-Stop-Shop für Bundes- und Landesförderungen, um Bürokratie abzubauen und die Förderlandschaft zu vereinheitlichen.
  • Klare Aufgabenteilung zwischen Bund und Ländern, wer welche Förderaufgaben prioritär übernimmt (z. B. Heizungsmodernisierung durch Bund, thermische Sanierung durch Länder).

4. Reformpaket statt Einzelmaßnahmen

  • Miet- und Wohnrechtsreform, damit Sanierungen einfacher und rechtssicher umgesetzt werden können (z. B. Änderungen im Wohnungseigentumsrecht, damit nicht einzelne Eigentümer:innen blockieren).
  • Steuerliche Anreize, etwa steuerliche Absetzbarkeit von Sanierungen, verkürzte Abschreibungsfristen und reduzierte Umsatzsteuer.
  • Einheitliche technische Vorgaben in allen Bundesländern (z. B. für Wärmepumpen, Genehmigungen, Schallschutz), um Bürokratie abzubauen und Planungs- sowie Investitionssicherheit zu schaffen.

Die Wärmewende ist kein Zukunftsprojekt – sie entscheidet schon heute über Energiekosten, Arbeitsplätze, Wettbewerbsfähigkeit, soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz. Das aktuelle Regierungsprogramm enthält bereits wichtige Ansätze. Diese müssen nun konsequent umgesetzt werden.

Der Runde Tisch der Wärmewirtschaft steht bereit, Verantwortung zu übernehmen und seine Expertise einzubringen. Nun liegt es an der Politik, die notwendigen Weichen zu stellen – entschlossen, umfassend und ohne weiteren Aufschub.

Quelle: Runder Tisch der Wärmewirtschaft

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