Damit hat der SP:01 gute Karten, nicht nur in den USA bei Autofans ins Gespräch zu kommen – und auch, ein neues Zugpferd für Elektromobilität zu werden. „Im Automobilbereich haben wir schon immer davon profitiert, was im Highend-Segment gemacht wird“, sagt Kurt Sigl, Präsident des Bundesverbands eMobilität (BEM). Er sieht in dem Sportwagen eine wertvolle Demonstration dessen, was bei Elektroautos mittlerweile technisch machbar ist.
Elektro-Hochleistung
Die Spitzengeschwindigkeit des SP:01 ist knapp ein Viertel höher als beim Tesla Roadster, die Beschleunigung von null auf 100 km/h klappt wie beim Konkurrenten in 3,7 Sekunden. Mit knapp 1.070 Kilogramm ist der neue Herausforderer um etwa ein Siebentel leichter, Hersteller Detroit Electric zufolge trägt das zu einem besonders guten Handling bei. Möglich macht das geringe Gewicht nicht nur ein eigens entwickeltes Kohlefaser-Chassis, sondern auch ein speziell optimierter, relativ leichter Akku.
„In den USA ist man sehr gut aufgestellt, was Akkus betrifft“, betont Sigl. Der SP:01 unterstreicht das, indem er mit 37 lediglich Kilowattstunden Batterie-Kapazität eine Reichweite von knapp 306 Kilometer nach dem Industriestandard New European Driving Cycle erreicht. Eine komplette Akku-Ladung soll mit Detroit Electrics Heim-Ladegerät 4,3 Stunden dauern, während der Fahrt setzt der Sportwagen zudem auf Bremsenergie-Rückgewinnung zum Aufladen. Modern gibt sich der SP:01, der im August auf den Markt kommen soll, auch in Sachen Ausstattung. So ist das Infotainment-System auf ein Bedienen mittels Smartphone-App zugeschnitten.
Comeback in der »Motor City«
Mit dem SP:01 erlebt eine Marke ein Comeback, die zu Automobil-Pionierzeiten eine echte Größe war. Denn von 1906 bis 1939 wurden rund 13.000 Elektroautos unter dem Namen Detroit Electric gefertigt, weshalb der Name vielen Autokennern bis heute ein Begriff ist. Schon vor fünf Jahren stand ein Revival mit asiatischen Partnern im Raum, doch erst jetzt kommt das neue Detroit Electric in die Gänge – mit einem Fahrzeug, das auch wirklich in der »Motor City« gefertigt wird.
Genau davon könnten das Produkt und letztlich auch die Elektromobilität allgemein profitieren. Denn die einst boomende Automobil-Metropole befindet sich seit Jahrzehnten im Niedergang und wurde nach der Finanzkrise 2008 endgültig zum Symbol des Verfalls, nach weiteren Werksschließungen. Die Rückkehr von Detroit Electric als Vorreiter im neuen, elektrifizierten Mobilitätszeitalter könnte also Balsam für den schwer angeschlagenen Stolz der Motor City werden und so speziell in den USA Sympathiepunkte machen.
Quelle: Pressetext