Bei Standard-Multimode-Kabeln, bei denen die Dämpfungsbudgets mit steigenden Datenraten ohnehin immer knapper bemessen sind, können Nutzungsfehler oder mechanischer Stress die Dämpfung einer Glasfaserstrecke schnell so weit erhöhen, dass reduzierte Übertragungsraten oder sogar Ausfälle die Folgen sind. Auslöser sind häufig kleinere installationsbedingte Zusatzdämpfungen, die durch Mikro- und Makrobeding entstehen und die zunächst unauffällig sind.
Der für einen Link maximal zulässige Dämpfungswert wird dann überschritten, wenn auf der Strecke zusätzliche Dämpfungen entstehen. Beispiele dafür sind Verschmutzungen und Abnutzungserscheinungen der optischen Steckverbindungen oder auch Patchungen, bei denen der Biegeradius des LWL-Patchkabels unterschritten wird. Der Einsatz biegeunempfindlicher G50/125µm-Multimode-Fasern reduziert diese Risiken erheblich.
Selbst bei mehreren vollständigen 360-Grad-Windungen der Fasern bleibt die zusätzlich auftretende Dämpfung vergleichsweise gering. Aktuelle Untersuchungen zeigen zudem, dass Steckverbindungen zwischen biegeunempfindlichen und herkömmlichen Multimode-Fasern vollständig kompatibel sind und dass die neue Fasergeneration keinen Einfluss auf die Einfügedämpfung von Lichtwellenleiter (LWL) -Verbindungen oder auf die Bandbreite der Übertragungsstrecken hat.