Viko bekommt einen neuen Frontman:

Pfundner übernimmt die Zügel

von Thomas Buchbauer

Jetzt ist es raus: Wie Gottfried Furtner dem i-Magazin exklusiv verriet, ist die Zeit des Rückzugs für ihn nun endgültig gekommen. Doch Furtner hat mit Rene Pfundner einen würdigen Nachfolger gefunden. Schließlich spricht Pfundner als gelernter Elektrotechniker die Sprache der Handwerker.

Gottfried Furtner zählt zu den Vertrieblern der alten Schule – die Großhandelsverantwortlichen wissen ihn seit jeher als Partner mit Handschlagqualität und die Elektrotechniker Österreichs seine jahrzehntelange Erfahrung zu schätzen. Furtner ist aber nicht nur dafür bekannt, die Handwerker seit jeher auf so ziemlich jeder Großhandelshausmesse landauf, landab mit seinem Wissen unterstützt, sondern vor allem auch dafür, die Schaltermarke Viko in Österreich salonfähig gemacht zu haben.

Mit seinem Handelsunternehmen der Furtner Trading gelang es Gottfried Furtner über die Jahre, Viko zu einem fixen Bestandteil vieler Großhandelssortimente zu machen. Furtner pflegte stets einen professionellen und gleichzeitig aber auch einen freundschaftlichen Kontakt zum i-Magazin. Er ist nicht nur Trauzeuge von i-Magazin Herausgeber Thomas Graf-Zoufal, sondern nutzte das i-Magazin stets als Plattform für seine Botschaften an die Elektrotechnikbranche.

Viko – die mittlerweile zum Panasonic-Konzern zählende Elektrotechnik- und Schalterschmiede aus der Industriemetropole Istanbul – entwickelte sich für Furtner Trading schließlich zum Zugpferd – eines, das Gottfried Furtner nun übergeben möchte.

Denn der »Grandseigneur« der Elektrotechnikszene hat sich entschlossen, seine berufliche Laufbahn mit 75 Jahren ausklingen zu lassen. Und mit Rene Pfundner scheint er den geeigneten Nachfolger gefunden zu haben.

Ein Mann der Branche

Der gelernte Elektroinstallationstechniker Rene Pfundner wechselte 2011 die Seiten und war seitdem im Großhandel tätig. Als ehemaliger GFI- und TEG-Außendienst-Mitarbeiter gilt er in der Szene keineswegs als klassischer Vertriebler – Rene Pfundner zählte vielmehr stets zu jenem Kreis von Großhandelsvertriebs-Mitarbeitern, die imstande sind, mit den Elektrotechnikern dieses Landes Fachthemen auf Augenhöhe zu diskutieren und bei Bedarf auch Probleme lösen zu können. „Er ist einer von ihnen“, bekamen wir häufig zu hören, wenn das Gespräch in Fachkreisen auf Pfundner fiel.

Pfundner will mehr

Das Timing hätte nicht besser sein können: Furtners Plan, mit 75 Jahren die Bühne der Elektrotechnik endgültig zu verlassen, und Rene Pfundners beruflicher Ausstieg bei der H.Gautzsch-Gruppe führten letztendlich dazu, dass aus Orientierungsgesprächen sehr bald Handfestes wurde. Pfundners Nähe zu den Handwerkern und seine fachliche Kompetenz waren mit einer der Gründe, weshalb er und Friedl Furtner rasch feststellten, dass man auf der gleichen Wellenlänge liege. Aus Gesprächen wurden Abmachungen und aus Abmachungen letztendlich ein unterschriebener Vertrag.

Nun ist es offiziell: Rene Pfundner übernimmt mit seinem Unternehmen, dem Elektrohandel Pfundner, ansässig in A-2153 Patzmannsdorf, ab 1.4.2021 die Vertretung von Viko in Österreich. „In unserem 2019 errichten Bürogebäude präsentieren wir hier jedes Schalterprogramm der Marke Viko – und zwar in einem »realen Umfeld«. Wer hier Schautafeln erwartet, ist weit gefehlt – sämtliche Schalter, Taster und Steckdosen sind in der Wand eingestemmt und vermitteln den Betrachtern damit das Gefühl der Realität“, lässt uns Pfundner in die Karten blicken. Es liegt auf der Hand, dass er auch dem Thema »Smart Home« den notwendigen Stellenwert einräumt: „Wir führen den Besuchern vor Augen, dass das Viko-Sortiment mit Gebäudeautomatisierungssystemen wie KNX und Loxone kompatibel ist“, unterstreicht der Elektrotechnikexperte vor dem i-Magazin-Mikro.

Ist der Baumarkt ein Thema?

„Mein Plan ist es, die Marke Viko aus dem Hause Panasonic in Österreich noch bekannter zu machen. Ich werde die Verantwortlichen der Elektrotechnikunternehmen dieses Landes – sobald es wieder möglich ist – besuchen, und ihnen das Sortiment präsentieren. Schließlich ist die Produktpalette derart gut aufgestellt, dass man mit den Schalterserien sowohl den Einfamilienhaus- als auch den Mehrfamilienhaus-Bereich bis hin zum Wohnbau und damit so gut wie alle Einsatzfälle abdecken kann. Aber letztendlich ist es auch das Preis-Leistungs-Angebot – speziell bei der Serie Karre – das unser Sortiment derart attraktiv macht. Das versetzt uns auch in die Lage, im Projektgeschäft künftig verstärkt tätig zu werden“, lässt uns Rene Pfundner wissen.

Er verrät uns abschließend, dass er die Strategie des dreistufigen Vertriebs – also über den Elektrogroßhandel zu verkaufen – strikt beibehält. Ein Liebäugeln mit dem Baumarkt kommt für Pfundner nicht in Frage. Selbst die Großhandelspartner – H. Gautzsch, Stara und Limmert – sollen aus der Ära Friedl Furtner beibehalten werden. Schließlich ist die Übernahme keineswegs ein völliger Neustart, sondern soll vielmehr eine gelungene Kombination aus bewährten Konzepten und innovativen Ideen sein. Rene Pfundner will der Garant dafür sein.

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