Am Puls der Zeit

von Thomas Buchbauer

Der bewusste Umgang mit der Umwelt sowie unseren Ressourcen ist ein Thema, das uns alle angeht und betrifft – ein diesbezüglicher Umdenkprozess ist längst im Gange, auch wenn das Voranschreiten in ein neues Energiezeitalter nach dem Geschmack der Umweltexperten immer noch zu langsam vor sich geht. Nichtsdestotrotz erfährt man immer öfter von einzelnen Bauprojekten, die für besondere Energieeffizienz und Umweltfreundlichkeit ausgezeichnet wurden. Doch welchen Beitrag leisten die ganz Großen unter den Bauträgern zu Umweltschutz und Nachhaltigkeit? Das Team vom i-Magazin ging der Frage nach und bekam Antwort beim Österreichischen Siedlungswerk, Österreichs größtem privaten gemeinnützigen Bauträger, der hierzulande ca. 50.000 Einheiten verwaltet.

Strom tanken in der Garage

ÖSW setzt bereits Projekte um, in denen Möglichkeiten zur Aufladung von Elektrofahrzeugen in der Parkgarage gegeben sind. Aktuell ist ein Projekt in Planung, bei dem erstmals sogar 14 Steckdosen zur elektrischen Aufladung vorgesehen sind. Die dadurch entstehenden Kosten sind dabei überschaubar – die Herausforderung liegt eher in der Verrechnung des »getankten« Stromes an die Verbraucher. Dieses wird beim ÖSW durch die Vergabe von Schlüsseln gelöst, mit denen die Berechtigten Zugang zu den Steckdosen erhalten – mittels eines Subzählers wird der Verbrauch erfasst und die Kosten so entweder aufgeteilt oder den jeweiligen Nutzern direkt zugeteilt. Dazu ÖSW-Vorstandsmitglied Architekt Dipl.-Ing. Michael Pech: „Bei einem Wohnbau in der Dimension von etwa 100 Wohnungen fällt die Installation von ein paar mehr Steckdosen zur Stromladung finanziell kaum ins Gewicht.“ 

 

Ressourcen schonen

Auch, was die Stromgewinnung durch die Sonne betrifft, ist man beim ÖSW am Puls der Zeit und setzt seit einiger Zeit vorbereitende Maßnahmen für die Ausstattung der Wohnbauten mit Photovoltaikanlagen. Als ersten Schritt wurde bereits die Dachsituationen der Gebäude untersucht und die von der Ausrichtung her günstigsten Positionen ermittelt. Über ein energieökonomisches Vorzeigeprojekt verfügt ÖSW mit dem Studentenheim in der Kandlgasse im 7. Wiener Gemeindebezirk bereits seit dem Jahr 2009 – das Passivhaus, das mit dem Klimaschutzpreis des 7. Bezirkes ausgezeichnet wurde, ist unter anderem mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. Als Besonderheit dieses Projektes werden die durch die Anlage entstandenen Erträge auf einem Bildschirm direkt beim Gebäude angezeigt – Studenten, wie auch vorbeigehende Passanten können diese Werte jederzeit ablesen. 

 

Dass der schonende Umgang mit den Energieressourcen für die ÖSW-Gruppe ein Thema ist, zeigt auch ein Wohnprojekt in Kärnten: In Klagenfurt hat der Bauträger KSW – Kärntner Siedlungswerk erst kürzlich ein mehrgeschoßiges, großvolumiges Passivhaus mit 62 Wohnungen seinen Mietern übergeben – laut Dipl.-Ing. Michael Pech das erste mehrgeschossige Passivhaus in Kärnten überhaupt: „Wir sind schon stolz darauf, der Konkurrenz in diesem Bereich eine Nasenlänge voraus zu sein. Und auch, wenn es eines Mehraufwandes bedarf, »nicht ausgetretene Pfade« zu begehen – wir tun dies immer wieder aus Überzeugung.“

 

 

Europas größte Passivhaussiedllung

In Wien Landstraße entsteht derzeit Europas größte Passivhaussiedlung Eurogate, bei der die ÖSW AG mit insgesamt 110 Wohnungen beteiligt ist. „Mit der Umsetzung des Passivkomforthauses soll ein wesentlicher Beitrag zur Akzeptanz des Passivhausstandards im mehrgeschossigen Wohnbau geleistet werden. Das ÖSW stellt mit diesem Projekt einmal mehr seine ökologische Verantwortung unter Beweis“, so ÖSW-Vorstand Michael Pech.

 

 

Aufgeschlossen

Auch was die Elektroinstallationen der Wohneinheiten betrifft, geht man beim Österreichischen Siedlungswerk immer wieder neue Wege: Bei den aktuellen Wohnprojekten werden beispielsweise in allen Räumen Lehrverrohrungen für die Kommunikationsmittel vorgesehen – der Wohnungsnutzer kann sich dann jene Kabeln einziehen, die er wirklich benötigt. Auch mit dem Einsatz von Bus-Systemen beschäftigt man sich beim ÖSW bereits intensiv, auch wenn die Kostenfrage einen Einsatz derzeit laut Pech noch nicht zulässt.

 

www.oesw.at

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