Auf wen sollen wir uns noch einlassen?

von Thomas Buchbauer

Dieser Tage erreichte uns die Nachricht, dass Samsung in Deutschland aus dem Kamerageschäft aussteigt. Diese Meldung reiht sich nahtlos ein in jenen Reigen an News, in denen bekannt gegeben wird, dass sich namhafte Konzerne aus Märkten wieder zurückziehen. Samsung verabschiedete sich erst kürzlich weltweit vom LED-Retrofitlampenmarkt, nachdem der Konzern seine Lampen mit Pauken und Trompeten ein paar Monate vorher am europäischen Markt eingeführt hatte. Toshiba lancierte vor nicht allzu langer Zeit eine breite Produktpalette an Leuchten und Lampen. Damit nicht genug, entwickelte die Lichtsparte des Konzerns für Leonardo Da Vincis Mona Lisa einen speziellen Strahler und lud zur Präsentation im pompösen Rahmen in den Pariser Louvre Kunden und Medienvertreter aus der gesamten Welt ein, ehe die Japaner ein paar Monate später die gesamte Lichtsparte abstießen. Sylvania mit seinem indischen Eigentümer entschloss sich vor Kurzem, das Vertriebsteam in Österreich aufzulösen, weil man davon ausgeht, dass man auch aus Deutschland agieren kann – Vertreter des Großhandels berichten uns Gegenteiliges. Nachrichten wie diese häufen sich. Die Folge daraus ist, dass Kunden und Partner einerseits im Regen stehen gelassen werden und diese als Konsequenz daraus immer skeptischer werden, wenn neue Unternehmen vorstellig werden und andererseits, dass Unternehmen, die im europäischen Raum seit Jahrzehnten einen Namen haben, wieder dazu gewinnen. Die Wirtschaft muss sich also nicht nur auf einen immer kürzeren Innovationszyklus einstellen, sondern auch auf immer häufiger wechselnde Geschäftspartner – wenn man dann überhaupt noch von Partnerschaft reden kann. Aber als Konsumenten haben wir alle die Macht, mit der Nachfrage nach den renommierten mitteleuropäischen Marken all jene zu stützen, die unser Wirtschaftssystem am Laufen halten – und vor allem auch unsere Arbeitsplätze garantieren.

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Der Lurchzuzler 2. Dezember 2015 - 17:08

Wen wundert’s? Haben doch auch die indischen CEO’s oder wie immer sie sich benahmen doch die gleichen Universitäten absolviert wie die Leader der grossen Konzerne. Schwer berechenbar, allerdings kommt auch dazu das offensichtlich bei jenen noch das „Kastendenken“ noch immer vorhanden ist. Das allseits als lustige Werbung interpretierte bekannte „Frag doch den Inder…“ endet nicht selten im firmeninternen Nirvana weil der Gefragte nicht einmal mehr auf eine Hierarchiestufe weiter unten reagiert.Nachdem ja alles und jeder dem „shareholder value“ geopfert wird ist diese Denkweise für den firmeninternen Erfolg und eine Listung in der Rangliste der 100 weltbesten CEO’s der Schlüssel zum Erfolg…Solange jenen Firmen hier auch noch Tür und Tor der heimischen Politik & Wirtschaft ohne wenn und aber geöffnet wird anstelle hier ganz klar ein Statement zu verabschieden. Habt ihr hier eine Niederlassung und Personal? – Wenn nein dann tut es uns leid – dort ist die Türe.Der Wegfall von Umsatz ist auch für die angeblichen Top Leader nicht einfach zu argumentieren, allerdings setzt das auch wirtschaftliches Denken und „Eier“ bei Verantwortlichen und Politik voraus.Letztere Dinge sucht man bei letzteren leider vergebens…

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