Bei Gira starten neue Auszubildende ins Berufsleben

„Ausbildung sichert Zukunftsfähigkeit“

von David Lodahl

Die Corona-Pandemie hat nichts daran geändert, dass wir weiterhin der Ausbildung einen hohen Stellenwert zumessen“, sagt Annabelle Rothe, die beim Gebäudetechnikspezialisten Gira die Ausbildungsabteilung leitet. „Denn eine fundierte und breit angelegte Ausbildung trägt zur Sicherung unserer Zukunftsfähigkeit bei und ist der beste Hebel gegen den angesichts der demografischen Entwicklung unausweichlichen Mangel an Fachkräften. Schließlich ist ein Technologieunternehmen wie Gira, das technisch anspruchsvolle Produkte und digitale Lösungen entwickelt und fertigt, unbedingt auf hochqualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angewiesen.

Ausbildung über Bedarf

Diese Haltung ist in der momentanen Ausnahmesituation infolge der Corona-Krise und angesichts der durch sie ausgelösten Existenznöte mancher Branchen keineswegs eine allgemeingültige Selbstverständlichkeit. Nicht von ungefähr hat der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Martin Wansleben, den Start ins Ausbildungsjahr 2020 als »holprig« charakterisiert. Dementsprechend rechnet er damit, dass sich „die Zahl der neuen Ausbildungsverträge … deutlich unter dem Vorjahresniveau bewegen“ wird. Auf bundesweit rund neun Prozent wird zurzeit das Minus an angebotenen Ausbildungsstellen hierzulande taxiert.

Während vielerorts durch die Corona-Krise für junge Menschen der Weg zu ihrem Ausbildungsvertrag beschwerlicher geworden ist, hat der international tätige Mittelständler aus Radevormwald keine Abstriche an seinen Planungen gemacht: Alle Plätze des Ausbildungsjahrgangs 2020 hat das Familienunternehmen auch besetzt, das damit wie bereits in den Vorjahren über den eigenen Bedarf hinaus ausbildet. „Es war dieses Jahr eher für uns als Ausbildungsbetrieb mit mehr Aufwand als bisher verbunden, alle Plätze mit geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten zu besetzen“, berichtet Ausbildungsleiterin Rothe. Erst Ende Juni konnte das Markenunternehmen den letzten Ausbildungsvertrag unter Dach und Fach bringen.

Starterwoche außerhalb des Unternehmens

Rund 100 junge Frauen und Männer hatten sich in den letzten zwölf Monaten um einen Ausbildungsplatz bei Gira beworben. Fünf von ihnen verstärken seit Anfang dieser Woche die Belegschaft des »Smart Building«-Spezialisten aus dem Bergischen Land: Meltem Ertürk, Dinah Marie Henseler, Mabel Meinhardt und Carlo vom Stein haben am 3. August ihre Ausbildung zu Industriekaufleuten, Paul Stück zum Mechatroniker aufgenommen. Für Gira haben sich die frischgebackenen »Azubis« unter anderem deswegen entschieden, weil sie das Ausbildungskonzept überzeugt hat, sie das Unternehmen als sehr zukunftsorientiert wahrgenommen haben und von den Produkten begeistert sind, wie sie in einer Video-Botschaft ihren neuen Kolleginnen und Kollegen mitteilen.

Denn ein persönliches Kennenlernen ist derzeit nicht möglich, steht doch der Ausbildungsstart auch bei Gira ganz im Zeichen der Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus. So werden die Berufsstarterinnen und -starter erstmals in der mehr als 100-jährigen Ausbildungsgeschichte von Gira das Unternehmen nicht vor Ort erleben. Stattdessen findet die komplette Einführungswoche in der »Klosterschänke« in Remscheid-Lennep statt. „Hier haben wir einen großen Veranstaltungsraum zur Verfügung, der uns erlaubt, den gebotenen Abstand zueinander einzuhalten“, erklärt Annabelle Rothe.

Ausbildung im Homeoffice

Inhaltlich geht es in der Starterwoche vor allem darum, die Struktur und verschiedenen Bereiche des Unternehmens kennen zu lernen und Zusammenhänge zu entdecken und zu begreifen. „Wir wollen von Anfang an sicherstellen, dass wir neben ausbildungsspezifischen Inhalten immer auch den Blick für das große Ganze bei Gira vermitteln. Denn die Fähigkeit, über den Tellerrand hinauszuschauen, ist für die weitere berufliche wie auch persönliche Entwicklung von großer Bedeutung“, hebt Annabelle Rothe hervor.

Genauso sehr ist es fester Bestandteil des Gira Ausbildungskonzepts, Eigeninitiative und konzeptionelles Arbeiten zu fördern. Dazu gehört eigentlich auch die Zusammenarbeit in größeren Projekten, die die Auszubildenden in Eigenregie zu managen haben. „Hier müssen wir vorerst Abstriche machen, solange bis die Kontaktbeschränkungen infolge der Corona-Pandemie aufgehoben werden können“, so Ausbildungsleiterin Rothe. Tatsächlich werden diejenigen der neuen Auszubildenden, die nicht in Produktion oder Logistik tätig sind, erst einmal für unbestimmte Zeit ins Homeoffice gehen. „Hier haben wir in den letzten Wochen bereits viele Erfahrungen sammeln können. Dabei haben wir die Erkenntnis gewonnen, dass dank moderner Kommunikationsmittel Ausbildung vor allem im kaufmännischen Bereich auch am heimischen Schreibtisch funktioniert“, berichtet Annabelle Rothe. „Die relevanten Ausbildungsinhalte lassen sich gut vermitteln, zumal Gira bislang nicht von Kurzarbeit betroffen gewesen ist. Die Rückmeldungen unserer Auszubildenden dazu sind bisher durchweg positiv.

Weitere Informationen unter www.gira.de

Quelle: Gira Giersiepen GmbH & Co. KG

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