ComForEn Symposium 2019:

Berechnungstool für die digitale Netzplanung

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Zukünftig können Stromnetze mit hochgenauen Netzanalysen in Stunden geplant werden.

  • AIT präsentierte Berechnungstool für Skalierbarkeitsanalysen in Nieder- und Mittelspannungsnetzen
  • Das ComForEn Symposium feierte seine erste Dekade: zehn Jahre Fachaustausch zur Entwicklung von intelligenten Stromnetzen

Am 14. und 15.Oktober 2019 fand das zehnte Symposium für Communication For Energy (ComForEn) in Wien statt. Im Rahmen der Fachtagung für ExpertInnen aus den Bereichen der Energietechnik und Informatik präsentierte das Center for Energy des AIT Austrian Institute of Technolgy laut eigenen Angaben das erste Berechnungstool Österreichs für die digitale Netzplanung in Nieder- und Mittelspannungsnetzen. Die Anwendung stellt für die Netzplanung eine massive Verbesserung dar, indem der Planungszeitraum von einigen Wochen auf wenige Stunden mithilfe von Skalierbarkeitsanalysen verkürzt werden kann.

AIT präsentierte das erste Berechnungstool Österreichs für Skalierbarkeitsanalysen in Nieder- und Mittelspannungsnetzen

Die Planung und Analyse von Mittel- und Niederspannungsnetzen wurde in den letzten Jahren durch die verstärkte Integration der erneuerbaren Energien stets herausfordernder für die PlanerInnen der Netzbetreiber. Das Center for Energy des AIT Austrian Institute of Technolgy entwickelte aus diesem Anspruch heraus ein Berechnungstool, das umfassende Netzplanungsszenarien innerhalb kurzer Zeit errechnen kann. Die Basis für die Berechnung sind Netztopologiedaten gekoppelt mit Rollout-Szenarien verschiedener Technologien und den spezifischen Anforderungen an den Netzausbau.

Friederich Kupzog und Helfried Brunner veranstalteten das zehnte Symposium zur ComForEN. (Bild: AIT/Bernhard Wolf)

„Es ist uns im letzten Jahr gelungen, die Netzplanung für die Mittel- und Niederspannungsnetze sichtbar weiterzuentwickeln und automatisierte, großflächige Berechnungen durchzuführen. Die Planungssoftware kann innerhalb kurzer Zeit mehrere tausend Netze analysieren und Maßnahmen für die Integration von Systemen wie PV-Anlagen und Elektroautos errechnen und den Bedarf für einen dafür benötigten Netzausbau quantifizieren. Durch die somit stark beschleunigte Analyse kann innerhalb kürzester Zeit eine große Anzahl an verschiedenen Zukunftsszenarien berechnet und bewertet werden“, erklärt Helfried Brunner, Thematic Coordinator Power System Planning and Operation am AIT Center for Energy.

Diese sogenannte Skalierbarkeitsanalyse stellt die technisch, ökonomische Tragweite von Planungsentscheidungen dar und ermöglicht es komplexe Sachverhalte bewertbar zu machen.

Das ComForEn Symposium feiert seine erste Dekade: zehn Jahre Fachaustausch zur Entwicklung von intelligenten Stromnetzen

Der Fachaustausch für die ExpertInnen aus den Bereichen der Energietechnik und Informatik entstand aus dem Bedürfnis heraus die beiden Fachbereiche zu verbinden. „Der Bedarf hat sich in den letzten zehn Jahren nicht geändert, nur die Forschungsfragen haben sich stets an die Entwicklung der intelligenten Stromnetze angepasst“, erklärt Friederich Kupzog, Intitiator der ComForEn und Leiter Electric Energy Systems (EES) am AIT Center for Energy. „Vor zehn Jahren war es noch unvorstellbar, dass die Netzanalyse für eine Vielzahl von neuen Netzteilnehmern automatisch hochskaliert wird. Dieses Jahr präsentieren wir im Rahmen der ComForEn dazu ein erstes Berechnungstool. Für die Stromnetze haben sich die Anforderungen insofern geändert, dass die Planung dynamischer, multidimensionaler und flexibler werden muss“, erklärt Kupzog. Besondere Highlights des diesjährigen ComForEn Symposiums war die Projektwanderung vom Kahlenberg nach Nußdorf sowie der Besuch der TeilnehmerInnen der AIT Labore SmartEST und City Intelligence Lab am Standort in Wien.

Quelle: AIT

Weitere Informationen auf:

www.comforen.org

www.ait.ac.at/energy

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