Siemens Schutzkonzept

Brandschutz und Ausfallsicherheit in Gewerbe und Handel

von David Lodahl

Der Hofladen Bauernspeis in Wagram an der Donau braucht für seine Kühllogistik Ausfallsicherheit. Wie die Verhältnisse im schmalen Schaltschrank mit Siemens-Produkten bestmöglich genutzt und dennoch Kurzschluss-, Überlast- und präventiver Brandschutz verwirklicht wurden, wissen Sentron-Produktmanager Thomas Reifetshammer und Elektroinstallateur Markus Unger von et.u.

Welche Elektroinstallationen haben Sie in der runderneuerten »Bauernspeis« in Wagram / Donau gemacht?

Markus Unger: Wir haben mit der Strom-Zuleitung zum Grundstück das „Herz“ neu gemacht, eine Photovoltaikanlage installiert und die Stromversorgung des Profi-Geräteparks z.B. für die Kühlung von Waren und Räumen sowie den Gastronomiebetrieb sichergestellt.

Worin lagen die Herausforderungen?

Unger: Der Platz für Verkabelungen in einem Holzbau mit Betonkernaktivierung für die Fußbodenheizung war ebenso beschränkt, wie der Platz für den Schaltschrank. Im Gewerbebetrieb ist es wichtig, dass nicht das gesamte System ausfällt, wenn ein Gerät durch einen Fehler abgeschaltet werden muss. Es geht um Sachwerte und Personenschutz gleichermaßen und diese Sicherheitsaspekte konnten wir mit Siemens Sentron-Produkten gut umsetzen.

Welche Lösungen bietet die Sentron-Produktserie dafür?

Thomas Reifetshammer: 90% Prozent der Strom-Unfälle treten im Niederspannungsbereich auf, also im Haushalt, auf Baustellen und in Betrieben. Mit unserer Fehlerlichtbogen-Schutzeinrichtung (AFDD/ Arc Fault Detection Device), allgemein als Brandschutzschalter bekannt, haben wir aktuell die weltweit kleinste AFDD-Leitungsschutzschalter-Kombination am Markt. In der »Bauernspeis« kommen kombinierte FI/LS-Schalter und AFDD/LS zum Einsatz. Beide in nur einer Teilungseinheit. In dieser kompakten Bauform konnten Fehlerstromerfassung, Kurzschluss-, Überstrom- und präventiver Brandschutz umgesetzt werden.

Was sind Fehlerlichtbögen und wodurch werden sie verursacht?

Reifetshammer: Fehlerlichtbögen entstehen bereits bei kleinen Mängeln in der Elektroinstallation: durch beschädigte Kabelisolierungen, gequetschte Leitungen, abgeknickte Stecker oder lose Kontaktstellen. Diese können zu einer Überhitzung und so zum Gebäudebrand führen. Man schätzt, dass rund ein Drittel aller elektrisch verursachten Brände in Österreich auf das Konto von Fehlerlichtbögen gehen. Herkömmliche FI- oder LS-Schalter können Fehler wie einen Nagetierverbiss oder eine lose Klemme nicht zuverlässig erkennen. Die Siemens Geräte mit AFDD schließen diese Schutzlücke bestmöglich.

Wie profitiert die »Bauernspeis«, ein Hofladen mit Veranstaltungsraum und Gartencafé von diesen Lösungen?

Unger: In einem Gewerbebetrieb braucht es Ausfallsicherheit und bei der Menge an Verbrauchern darf der Ableitstrom nicht unterschätzt werden. Moderne Elektrogeräte haben durch Schaltnetzteile oder Frequenzumrichter neue Charakteristika. Dazu kommen dezentrale Energieerzeuger wie Photovoltaik-Anlagen oder Ladevorrichtungen für Elektrofahrzeuge. Das erfordert neue Schutzkonzepte und geeignete Sicherungen für jedes Gerät, die den Strom im Fehlerfall verlässlich abschalten. Bei einem unzulässigen Betriebszustand sollte nur der betroffene Stromkreis vom Netz gehen.

Reifetshammer: Weil der Schaltschrank so klein dimensioniert war und die Planung zeitkritisch war, haben wir den Verteiler gemeinsam geplant. Mit den platzsparenden Schutzschaltern haben wir alles untergebracht und zusätzlich eine Reserve für weitere Ausbauten freihalten können.

Wie kann der Brandschutzschalter auf Funktionsfähigkeit getestet werden?

Reifetshammer: Es ist ein selbst prüfendes System mit Ampelsystem. Bei Rot muss nicht eingegriffen werden. Gelb blinkend bedeutet, dass ein Fehlerlichtbogen festgestellt wurde. Den Fehler suchen kann das Gerät nicht. Die betroffene Fehlerstelle kann aber sehr gut eingegrenzt werden. Nach einem schnellen Blick in den Verteiler weiß man, welche Art von Fehler vorliegt und in welchem Stromkreis sich dieser befindet.

Weitere Informationen unter www.siemens.at/schutzkonzept

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