Iberdrola:

Bundestagsdelegation besucht grüne Wasserstoffproduktionsanlage in Puertollano

von Jasmin Fuerbach
Foto: © Pixabay

Grüner Wasserstoff wird eine Schlüsselrolle bei der Reduzierung von CO2-Emissionen in Europa spielen. Gerade bei Industrieprozessen, die nur schwer dekarbonisiert werden können wie z.B. die Herstellung von Düngemitteln oder die Stahlproduktion, können erhebliche CO2-Reduzierungen erreicht werden.

Am 23. März besuchte eine Delegation deutscher Abgeordneter unter der Leitung von Klaus Ernst (Die Linke) die Anlage von Iberdrola zur Produktion von grünem Wasserstoff in Puertollano (Spanien). Die Delegation bestand aus Klaus Ernst (Die Linke), Dr. Nina Scheer und Markus Hümpfer von der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), Oliver Grundmann von der Christlich Demokratischen Union/Christlich Soziale Union (CDU/CSU), Olaf in der Beek von der Freien Demokratischen Partei (FDP) und Dr. Rainer Kraft von der Alternative für Deutschland (AfD). Der Gruppe gehörten zudem Uwe Jaensch, Sekretär des Klima- und Energieausschusses und politischer Berater des Bundestages, Christoph Wolfrum, Ministerialrat der Deutschen Botschaft und Valerie Möhring, stellvertretende Leiterin der Wirtschaftsabteilung der Deutschen Botschaft, sowie Vertreter von Iberdrola aus Spanien und aus Deutschland an.

Um bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen und die Energieunabhängigkeit zu fördern, arbeitet Europa daran, bis 2030 10 Millionen Tonnen erneuerbaren Wasserstoff in Europa zu produzieren und gleichzeitig 10 Millionen Tonnen zu importieren. Hierzu gehört neben der Rückführung von Importen fossiler Brennstoffe die Elektrifizierung der Wirtschaft in Sektoren, die sich nur schwer dekarbonsieren lassen wie etwa die Schifffahrt oder die Herstellung von Düngemitteln oder Stahl.

Im Rahmen ihrer globalen Wachstumsstrategie entwickelt Iberdrola auch das Wasserstoffgeschäft in Deutschland und verhandelt bereits mit mehreren deutschen Industriekunden, die sich fest verpflichtet haben, ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Felipe Montero, CEO von Iberdrola Deutschland, sagte: „Wir freuen uns über den Besuch der Delegation des Deutschen Bundestages in der grünen Wasserstoffanlage von Iberdrola in Puertollano. Es ist die größte in Betrieb befindliche Anlage Europas mit einem Elektrolyseur, der 3.000 Tonnen grünen Wasserstoff für die Herstellung von Düngemitteln pro Jahr produzieren kann.“

„Durch dieses Projekt hat Iberdrola das notwendige Fachwissen erworben, um Industriekunden in ganz Europa Lösungen für grünen Wasserstoff anzubieten. So arbeiten wir auch in Deutschland ambitioniert daran, diese Technologie praktisch anwendbar und wirtschaftlich tragfähig zu machen. Damit tragen wir dazu bei, dass ein Markt für grünen Wasserstoff entsteht“, so Montero weiter. Puertollano, die größte Anlage für grünen Wasserstoff zur industriellen Nutzung in Europa.

Mit einer Gesamtinvestition von 150 Millionen Euro produziert die wegweisende Anlage in Puertollano auf der Basis von erneuerbaren Energiequellen 100 % grünen Wasserstoff ohne CO2-Emissionen. Der Elektrolyseur besteht aus 16 Zellen mit je 1,25 MW Leistung. In der Anlage kommt ein 20-MW-PEM (Proton Exchange Membrane)-Feststoffelektrolyseur zum Einsatz, der eine flexible Anpassung an Lastschwankungen ermöglicht. Dies ist besonders relevant, da der Strom aus einer Photovoltaikanlage kommt, deren Produktion deutlich schwanken kann.

Die 100-MW-Photovoltaikanlage hat Iberdrola nach dem neuesten Stand der Technik errichtet. So ist sie mit bifazialen Paneelen ausgestattet, die mit ihren zwei lichtempfindlichen Oberflächen die Produktion erhöhen. Module dieser Art nutzen die direkte Einstrahlung auf der Vorderseite als auch indirektes Licht auf der Rückseite zur Stromerzeugung. Zusätzlich ist ein 5-MW-Lithium-Ionen-Batteriespeichersystem mit einer Speicherkapazität von 20 MWh verbaut, das die Flexibilität der Anlage erhöht. Die Jahresproduktion der PV-Anlage beträgt rund 156 000 MWh grünen Strom.

Zusammengenommen vermeiden die PV-Anlage und die grüne Wasserstoffanlage den Ausstoß von mehr als 80.000 Tonnen CO2 pro Jahr. Auch auf der Wasserstoffseite ist die Anlage über ein System zur Speicherung von grünem Wasserstoff in insgesamt 11 Tanks mit erheblicher Flexibilität ausgestattet. Somit ist das Gesamtsystem darauf ausgelegt, die Schwankungen bei der Erzeugung von erneuerbarem Strom abzufedern und grünen Wasserstoff somit auch als Speichermedium zu nutzen.

Der in der Iberdrola-Anlage produzierte grüne Wasserstoff wird in der Ammoniakfabrik der Fertiberia-Gruppe in Puertollano zur Herstellung von Düngemitteln verwendet, wodurch der Erdgasbedarf der Anlage um bis zu 10 % reduziert wird.

Weitere Informationen auf www.iberdrola.com/home

Quelle: Kreab Germany

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