Klimahouse Startup Award 2018

Das Münchner Unternehmen Kewazo war mit dabei in der Endrunde

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Der intelligente Roboter für den Gerüstbau aus der bayrischen Landeshauptstadt war Favorit bei dem europaweiten Gründerwettbewerb. Organisiert wurde die Competition von Klimahouse, italienische Referenzmesse im Bereich Energieeffizientes Bauen und Sanieren.

Teilgenommen an der diesjährigen Ausgabe haben hochinnovative Projekte aus Italien, Deutschland und Österreich. Mit dabei in der internationalen Fachjury: Inkubatoren aus München und Leipzig.

Kewazo – das intelligente Roboter-Gerüstbau-Transportsystem aus München – hat es in die Endrunde der zweiten Ausgabe des Klimahouse Startup Awards geschafft. Bei dem europaweiten Gründerwettbewerb, organisiert von Klimahouse, Referenzmesse im Bereich Energieeffizientes Bauen und Sanieren, sind nachhaltige und innovative Projekte aus Italien, Deutschland und Österreich gegeneinander angetreten. Im Finale der Competition, am 26. Januar in Bozen, konnte sich Powahome – ein intelligentes Home-Automation-System aus Rom – gegen das Münchner Start-up Kewazo und das Mailländer Jungunternehmen Ribes Tech durchsetzen. Der Spezialpreis der Südtiroler KlimaHaus-Agentur – Agentur für die energetische Zertifizierung von Gebäuden in Südtirol – hingegen ging an Ricehouse, ein junges Unternehmen aus Biella, das sich zum Ziel gesetzt hat, die Verwendung von Reisstroh und -spreu als Baustoff zu fördern. Insgesamt 29 Start-ups aus ganz Europa haben sich für die Teilnahme am Klimahouse Startup Award 2018 beworben. Nach einer ersten Auswahlrunde haben es 10 hochkarätige Projekte ins Finale geschafft.

Hausautomation und ein Roboter für den Gerüstbau: Die Finalisten des Awards

Kewazo heißt das Start-up aus München, welches es bei der diesjährigen Ausgabe des Awards bis in die Endrunde geschafft hat. Das junge Team – gefunden haben sich die Gründer im Rahmen eines Studentenprojekts an der Technischen Universität München – hat ein Robotersystem für den Gerüstbau entwickelt, welches dafür sorgt, dass während der Montage alle Teile zur richtigen Zeit an den richtigen Ort geliefert werden. Diese innovative Technologie ermöglicht nicht nur eine signifikante Zeit- (die Geschwindigkeit der Montage kann um bis zu 42 % erhöht werden) und Kostenersparnis (bis zu 30 %), sondern macht den Gerüstbau darüber hinaus auch um einiges flexibler und sicherer. Der Sieger der zweiten Edition des Klimahouse Startup Awards hingegen heißt Powahome. Das Start-up aus Rom hat ein Home-Automation-System entwickelt, welches ganz leicht in die bereits vorhandenen Schalter und Steckdosen eines Hauses integriert werden kann. Powahome ermöglicht es, alle Funktionen per Fernzugriff via Smartphone oder Tablet zu steuern. Die Installation des Systems nimmt nicht mehr als 2 Stunden in Anspruch und erfordert keine Eingriffe an der elektrischen Anlage des Gebäudes. Das System kann programmiert werden und merkt sich gespeicherte Einstellungen selbst bei einem totalen Stromausfall.

Ein Preis für innovative Projekte im Bauwesen

»Nature of building, nature of living«: So der Titel der zweiten Edition des Klimahouse Startup Awards. Bei dem Gründerwettbewerb – organisiert von Messe Bozen, IDM Alto Adige – Südtirol und Blum – sind europäische Start-ups gegeneinander angetreten, die mit nachhaltigen Technologien in den Bereichen Smart Building, Smart Living und Smart City ein besonderes Augenmerk auf das harmonische Verhältnis zwischen Mensch und Natur legen. Mit dem Ziel, dem GreenTech-Sektor neue Impulse zu geben und junge Unternehmen auf konkrete Art und Weise am Markt zu unterstützen, wurde die Competition im Rahmen der Klimahouse Innovation Days ausgetragen, ein intensives Vier-Tage-Programm (vom 24. bis zum 27. Januar) im Zeichen des Matchmakings zwischen Start-ups, Investoren und strategischen Businesspartnern.

„Bauen im Einklang mit der Natur heißt Wohnen im Einklang mit der Natur“, erklärt Thomas Mur, Direktor der Messe Bozen. Ein Konzept, das hier in Südtirol tief verwurzelt ist. So sehr, dass auch der neue Technologiepark NOI (Nature of Innovation) sich diesem Konzept gemäß positioniert hat. Durch das sinnvolle Verbinden von Umweltschutz und neuen Technologien, können wir ein neues »Ökosystem« erschaffen, in dem Mensch und Natur im Zentrum stehen. Mit dem Klimahouse Startup Award 2018 möchten wir diesen unseren Ansatz nun auch nach außen kommunizieren, auf internationaler Ebene, wobei wir hierbei nicht nur auf die KlimaHaus-Richtlinien im Bauwesen Bezug nehmen, sondern auch im weiteren Sinne auf alle Bautechniken und Technologien, die darauf abzielen, Gebäude intelligenter und komfortabler zu machen. Die Klimahouse Innovation Days 2018 haben zum Ziel, Innovationen zu fördern, die dazu beitragen, dass der Mensch sich als Teil eines Ganzen fühlt: zu Hause, in intelligenten und vernetzten Wohnräumen, wie auch außerhalb seiner vier Wände in den Smart Cities von morgen».

„Dadurch, dass wir die Ausschreibung dieses Jahr für Start-ups aus ganz Europa geöffnet haben“, erklärt Luca Barbieri, wissenschaftlicher Leiter der Veranstaltung, „haben wir nicht nur Kandidaturen aus Italien erhalten, sondern auch aus Deutschland und Österreich, zwei Staaten, die im Bereich der nachhaltigen Technologien ganz vorne mit dabei sind, sowohl auf europäischer Ebene als auch weltweit. Voll und ganz europäisch war dieses Jahr auch die Jury des Klimahouse Startup Awards. Dank der Teilnahme einiger der innovativsten Projekte im Green-Tech-Bereich und der internationalen Fachjury mit namhaften Experten war die Veranstaltung ein voller Erfolg.“

Eine internationale Fachjury

Nicht nur die Kandidaten, sondern auch die Jury des Klimahouse Startup Awards war dieses Mal voll und ganz europäisch. Mit dabei waren Jacob Gajšek (ABC Accelerator, Slowenien), Daniel Grassinger (Xpreneurs Incubator, München), Gert Gremes (Investor im Silicon Valley), Christian Heckemann (GATE, München), Hubert Hofer (Development Department, IDM Südtirol), Karl Manfredi (Brennercom), Thomas Mur (Messe Bozen), Ulrich Santa (KlimaHaus-Agentur), Wolfram Sparber (Eurac Research) und Eric Weber (SpinLab, Leipzig).

Preisgelder im Wert von 20.000 Euro

Die Preisgelder belaufen sich auf insgesamt 20.000 Euro und beinhalten auch die Kosten für die Teilnahme der zehn Finalisten an den Klimahouse Innovation Days. Der erste Preis des Klimahouse Startup Awards besteht aus einem umfassenden Servicepacket: Das Sieger-Start-up wird die Möglichkeit haben, kostenfrei an der Klimahouse 2019 teilzunehmen, als Aussteller auf der Messe und als Redner bei den Side Events. Darüber hinaus wird es vom 13. bis zum 15. April 2018 als Aussteller an der Klimahouse Toscana in Florenz teilnehmen können. Im Zusammenhang mit der Teilnahme an der Messe Klimahouse 2019 wird das Sieger-Start-up ein umfassendes Publicity-Servicepacket in Anspruch nehmen können, bestehend aus Pressemitteilung, Video-Interview, Teilnahme als Redner an der Hauptkonferenz sowie Platzierung im Katalog und auf der offiziellen Webseite der Messe. Des Weiteren beinhaltet der erste Preis ein Competency Mapping light durchgeführt von IDM Südtirol, Agentur für wirtschaftliche Entwicklung und Innovation der Autonomen Provinz Bozen und der Handelskammer Bozen. Ganz neu mit dabei: die Verleihung eines Spezialpreises der Südtiroler KlimaHaus-Agentur. Organisiert wird der Klimahouse Startup Award von Messe Bozen, IDM und der Kommunikationsagentur Blum.

Die 10 Finalisten

E2T: Das Spin-off der Technischen Universität Graz hat einen leicht handhabbaren Plug&Play-Photovoltaik-Speicher für den Balkon entwickelt. Das kleine Gerät – für die Installation braucht es keinen Techniker, das Gerät kann ganz bequem an die Steckdose angeschlossen werden – ist in der Lage, den aktuellen Energieverbrauch der jeweiligen Behausung zu messen und dann die gleiche Menge an Strom wieder in das Versorgungsnetz einzuspeisen. www.e2t.at

Glass to Power: Das mehrfach ausgezeichnete Mailänder Startup ist ein Spin-off der Universität Mailand-Bicocca und hat sich auf die Entwicklung von Solarfenstern spezialisiert. Ein hoch innovatives und patentiertes Produkt, basierend auf der sogenannten »Luminescent Solar Concentrator (LSC)«-Technologie. Hierbei handelt es sich um semi-transparente Plastikplatten, in welche spezielle Nanoteilchen integriert sind, die das Sonnenlicht einfangen. Dadurch können gewöhnliche Fenster in Solarzellen verwandelt werden, die den gesamten Energiebedarf eines Gebäudes abdecken. www.glasstopower.com

Innovacrete: Das Spin-off der Polytechnischen Universität Marken ist auf die Entwicklung und Produktion von hochleistungsfähigen Baumaterialien auf Betonbasis spezialisiert. Die Mission des Jungunternehmens ist es, den klassischen Beton zu revolutionieren. Zu diesem Zweck hat das Start-up eine Reihe an Produkten auf den Markt gebracht, die folgende Besonderheiten aufweisen: hohe Leistungsfähigkeit dank einer extrem kompakten Matrix und der Zugabe von Fasern; Wettbewerbsfähigkeit dank eines vorteilhaften Verhältnisses zwischen Belastbarkeit und Gewicht; Umweltfreundlichkeit dank der Verwertung von industriellen Nebenprodukten. www.innovacrete.it/en

Kewazo: Das Start-up aus München hat ein Robotersystem für den Gerüstbau entwickelt, welches dafür sorgt, dass während der Montage alle Teile zur richtigen Zeit an den richtigen Ort geliefert werden. Diese innovative Technologie ermöglicht nicht nur eine signifikante Zeit- (die Geschwindigkeit der Montage kann um bis zu 42% erhöht werden) und Kostenersparnis (bis zu 30%), sondern macht den Gerüstbau darüber hinaus auch um einiges flexibler und sicherer. www.kewazo.com

Mind: Das Start-up aus Modena hat ein innovatives System für die Hausautomation entwickelt, welches auf einer Reihe von intelligenten Algorithmen basiert und sich durch sein italienisches Design auszeichnet. Ein Netzwerk von Sensoren sammelt und interpretiert die Gewohnheiten und Vorlieben jedes Bewohners und passt sich an die verschiedenen Lebensstile an. Dank dieser Informationen ist das System in der Lage, die Geräte und Anlagen des Wohngebäudes zu aktivieren, auszuschalten und zu regulieren und so den Wohnraum so angenehm wie möglich zu gestalten. Die Bewohner können das System per Sprachbefehl oder via App kontrollieren. www.mind.cc

Mogu: Das Start-up aus Varese hat Bauplatten entwickelt, die aus Pilzen bestehen und zu 100 % kompostierbar sind. Der innovative Baustoff besteht aus Pilzgeflechten und Abfallprodukten der Agrar- und Lebensmittelindustrie und kann entweder für Fußböden oder zur Wärme- und Lärmdämmung von Häusern verwendet werden. Der Pilz, welcher sowohl in als auch um das pflanzliche Material wächst fungiert als natürlicher Kleber und verleiht dem Biomaterial Stabilität. www.mogu.bio

Nathal Energy: Das Start-up aus Villach, Österreich, produziert und vermarktet energieautarke Mehrzweck-Versorgungscontainer für Strom, Wärme, Kälte und Wasser auf regenerativer Basis. Die mobilen Versorgungscontainer sind nach internationalen technischen Standards konzipiert und können problemlos jederzeit via Straße oder Helikopter auch in entlegene Gebiete transportiert werden. Hauptanwendungen sind die humanitäre Hilfe, der Klimaschutz, der Grenzschutz und zukünftig auch militärische und dezentrale kommunale Anwendungen. www.nathal-energy.com

Powahome: Das Start-up aus Rom hat ein Home-Automation-System entwickelt, welches ganz leicht in die bereits vorhandenen Schalter und Steckdosen eines Hauses integriert werden kann. Powahome ermöglicht es, alle Funktionen per Fernzugriff via Smartphone oder Tablet zu steuern. Die Installation des Systems nimmt nicht mehr als 2 Stunden in Anspruch und erfordert keine Eingriffe an der elektrischen Anlage des Gebäudes. Das System kann programmiert werden und merkt sich gespeicherte Einstellungen selbst bei einem totalen Stromausfall. www.powahome.com

Ribes Tech: Das Start-up aus Mailand hat eine innovative Methode entwickelt, um biegbare Solarzellen herzustellen. Die Solarzellen werden in großen Mengen auf kostengünstige Plastikfolien in allen möglichen Formen und Farben gedruckt und sind darüber hinaus recyclebar und extrem leicht (wenige hundert Gramm pro Quadratmeter). Dank dieser einmaligen Eigenschaften, haben die Solarzellen von Ribes Tech das Potential, neue Märkte zu eröffnen und in Bereichen zum Einsatz zu kommen, die für die traditionellen Photovoltaik-Technologien bisher nicht zugänglich waren. www.ribestech.it

Ricehouse: Das junge Unternehmen aus Biella hat sich zum Ziel gesetzt, die Verwendung von Reisstroh und -spreu als Baustoff zu fördern, um auf sozialer Ebene sowie im Hinblick auf Wirtschaft und Umwelt einen positiven Kreislauf in Gang zu setzen. Ricehouse entwickelt, produziert und vermarktet diese Bio-Verbundwerkstoffe, welche sich im Bauwesen durch hohe Energieeffizienz, akustischen Komfort und Ökokompatibilität auszeichnen. www.ricehouse.it

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