Sorgen über Ausfälle: Bei der Umfrage belegt IT-Sicherheit den dritten Platz und das Thema Smart Grid/E-Energy Platz neun. Das Thema Smart Grid ist erstmals in den Top-10 vertreten, IT-Sicherheit hat im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent zugelegt. „Wir spüren die Verunsicherung der Energiewirtschaft beim Smart Grid. Die meisten Sorgen beziehen sich auf mögliche Ausfälle und auf Sicherheitslöcher. Beide Bedrohungsszenarien entstehen durch die vielen verschiedenen Komponenten, aus denen das Smart Grid entsteht“, erläutert Dietschmann.
Im intelligenten Netz verschmelzen neue Technologien mit der bestehenden Energie-Infrastruktur. Wind, Solar, Bioenergie, die dezentral aus ganz Deutschland Energie liefern, müssen mit der klassischen Energieerzeugung verwoben werden und in die sich verändernden Netze integriert werden. Die Steuerung des Smart Grids läuft über das Web, was noch mehr Integrationsarbeit bedeutet. „Wir müssen dies von Anfang an beachten“, sagt Dietschmann, die für einen branchenübergreifenden Dialog über die Standards und die Architektur des Netzes plädiert.
Smart Energy Testing Framework
Ein Beispiel für die verschiedenen Komponenten, die im Smart Grid berücksichtigt werden müssen, sind die »Smart Meter Gateways«. Darin werden die Energieverbrauchswerte von vielen Anschlussnutzern, wie zum Beispiel in Mehrfamilienhäusern oder großen Liegenschaften, erfasst, gesammelt und weitergeleitet. Das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, hat dazu ein »Schutzprofil« entworfen. Die Gateways sind ein Knotenpunkt von vielen, und sie alle müssen ordentlich gesichert sein. Auf der E-World zeigen die Stuttgarter Netzwerkspezialisten ihr »Smart Energy Testing Framework« am Smart-Energy-Gemeinschaftsstand.
„Das Framework kann letztlich jeden beliebigen Knotenpunkt oder ganze Netzbereiche im Smart Grid simulieren oder emulieren. Wir testen die Schnittstellen, indem wir sie mit Datenpaketen beschießen und überprüfen so, ob sie auch unter sehr starker Belastung halten“, erläutert Dietschmann. Die Ausfallsicherheit des intelligenten Stromnetzes müsse letztlich mindestens so hoch liegen, wie beim Telefonnetz, nämlich bei einer Verfügbarkeit von 99,999 Prozent der Gesamtzeit – oder einer Ausfallzeit von maximal fünf Minuten im Jahr. Für ausgewählte Netzwerkelemente sind durchaus auch höhere Verfügbarkeiten zu erreichen.