Umfrage zeigt:

Drei Viertel aller Hausbesitzer wollen ein Solardach

von Siawasch Aeenechi
Foto: © Pixabay

Laut einer Umfrage des Bundesverband Solarwirtschaft wollen rund 75 Prozent aller privaten Hausbesitzer in Deutschland ein Photovoltaik-Dach, jeder Fünfte sogar in den kommenden 12 Monaten. Der Photovoltaik-Geschäftsklimaindex ist auf einem Allzeithoch und der Bundesverband Solarwirtschaft rechnet mit einem anhaltenden Solarboom.

Drei Viertel aller privaten Hausbesitzer:innen, die über ein geeignetes Dach verfügen, liebäugeln mit einer eigenen Solaranlage, jede:r Fünfte plant diese sogar bereits in den kommenden 12 Monaten. Dies ist das beeindruckende Ergebnis einer vom Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) in Auftrag gegebenen und heute veröffentlichten YouGov-Repräsentativbefragung unter 1.022 Immobilienbesitzer:innen in Deutschland.

Vier von fünf Hausbesitzer:innen, die sich die Anschaffung einer Photovoltaik-Anlage vorstellen können, wünschen sich zugleich einen Stromspeicher, um den selbst erzeugten Solarstrom rund um die Uhr nutzen zu können. Für dieses Jahr rechnet der BSW mit einem Installationsplus von rund 30 Prozent im Stromsektor (Photovoltaik) und rund 10 Prozent im Wärmesektor (Solarthermie). Auch für 2023 erwartet der Verband eine weiter anziehende Solartechnik-Nachfrage. Die seit dem Jahr 2005 vom BSW ermittelten Geschäftsklima- und Geschäftserwartungsindizes befinden sich auf einem Allzeithoch.

BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig: „Die Auftragsbücher sind gut gefüllt, wir erwarten einen länger anhaltenden Solarboom. Getragen wird dieser vor allen Dingen von Privathaushalten. Doch nur wenn die Solartechnik jetzt in allen Anwendungsbereichen entfesselt wird und wir das in diesem Jahr erzielte Marktwachstum auch in den kommenden vier Jahren jeweils beibehalten, wird die Solarbranche im politisch gewünschten Umfang zum Erreichen der Klima- und Energiewendeziele beitragen.“

Politischen Nachholbedarf sieht der BSW für 2023 insbesondere bei der Verbesserung der Investitionsbedingungen für gewerbliche Investoren. Zwar registriert der Verband auch hier ein grundsätzlich gewachsenes Investitionsinteresse. Unverhältnismäßige Auflagen beim Netzanschluss, zu viel Bürokratie in den Genehmigungsverfahren sowie zu restriktive Auktionsbedingungen würden jedoch viele Unternehmen schließlich davon abhalten, ihr Firmendach tatsächlich mit Solarzellen zu bestücken oder zeitnah in einen Photovoltaik-Park zu investieren.

Hintergrund zu den aktuellen BSW-Befragungen von Immobilienbesitzer:innen (Yougov, Ende November 2022) und Solarunternehmer:innen (GKI, Dezember 2022)

Für dieses Jahr rechnet der BSW bei der Photovoltaik mit einem Marktwachstum in Höhe von rund 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2022: rd. 7,7 Gigawatt, 2021: rd. 6 GW neu installierte PV-Leistung). Von den Hausbesitzer:innen, die die Anschaffung einer PV-Anlage planen oder sich dies vorstellen können, nennen 61 Prozent steigende Strompreise als Grund für die Anschaffung, gefolgt von Unabhängigkeit von Energieversorgern (52 Prozent). Umwelt- und Klimaschutz werden von 39 Prozent der Investitionswilligen als Kaufmotivation angegeben. 32 Prozent wollen ihrer PV-Anlage aus Ersparnissen finanzieren, rund ein Viertel (26%) anteilig mit Krediten und rund ein Viertel (23%) sagen, sie würden die Solarstromanlage gerne mieten.

Der vom Bundesverband Solarwirtschaft e. V. mit Unterstützung der Intersolar Europe erhobene Geschäftsklimaindex (GKI) für die PV-Branche ist im 4. Quartal 2022 um 7,6 Punkte auf 149,0 Indexpunkte gestiegen. Dies stellt einen knappen Höchststand seit Beginn der Datenerfassung dar – denn im 1. Quartal 2022 hatte der GKI bereits einmal den Stand von 148,9 Indexpunkten erreicht. Im 4. Quartal 2022 steigt die Einschätzung der Geschäftserwartungen um 10,2 Punkte auf 146,3 Punkte und erreicht damit den Höchststand seit Beginn der Erfassung. Die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage der PV-Unternehmen steigt um 4,8 Punkte auf 151,7 Punkte auf den zweithöchsten Wert seit Beginn der Datenerfassung.

Weitere Informationen: www.solarwirtschaft.de

Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft e. V.

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