Im Nationalrat wurde heute die Umsetzung des Energiekostenausgleichs beschlossen. Die österreichische E-Wirtschaft unterstützt die vorgesehenen Maßnahmen. „Internationale Entwicklungen haben in den vergangenen Monaten zu massiven Verwerfungen an den Energiemärkten geführt. Es lässt sich nicht verhindern, dass diese Entwicklungen mittelfristig auch die heimischen Verbraucher in Form von Preissteigerungen erreichen“, erklärt Barbara Schmidt, Generalsekretärin von Oestreichs Energie, der Interessenvertretung der E-Wirtschaft. „Mit dem heutigen Beschluss werden Mehrkosten, die den Haushalten in den kommenden Monaten voraussichtlich entstehen, genau dann abgefedert, wenn sie in den meisten Fällen anfallen – bei der Jahresabrechnung. Aus unserer Sicht ist das eine gute Lösung, die den Kostendruck für Haushalte mindert.“
Die starken Preissteigerungen an den internationalen Energiebörsen stellen Verbraucher und Energielieferanten vor eine Herausforderung. Auch wenn viele Stromkunden diese Preissteigerungen aufgrund der langfristigen Beschaffungsstrategien der Lieferanten derzeit finanziell noch nicht spüren – auf lange Sicht lässt sich eine Weitergabe von steigenden Beschaffungskosten kaum vermeiden. „Mit dem Energiekostenausgleich, dem Aussetzen der Ökostromfinanzierung und der zuletzt angekündigten Senkung der Energieabgaben werden die Haushalte in dieser Situation rasch entlastet. Allein eine dieser beiden Maßnahmen wird in vielen Fällen ausreichen, um die Mehrkosten bei Strom heuer abzumildern“, sagt Schmidt.
Gutschrift über die Jahresabrechnung
Um in den Genuss des Energiekostenzuschusses zu kommen, erhalten Stromkunden bzw. jeder Haushalt ab April vom Bund einen Gutschein. Nach der Verarbeitung des ausgefüllten und retournierten Gutscheins an den Bund erfolgt bei Anspruchsberechtigten die Übermittlung des Gutscheins an den entsprechenden Stromlieferanten und damit die Gutschrift von 150 Euro direkt auf der nächsten Jahresabrechnung.
Im Hinblick auf eine erfolgreiche Abwicklung des Energiekostenausgleichs begrüßt die E-Wirtschaft, dass mit dem Bundesrechenzentrum ein kompetenter und erfahrener Umsetzungspartner als zentrale Drehscheibe und „Single Point of Contact“ für alle Kundenanfragen zur Gutscheinabwicklung mit den Anspruchsberechtigten gewonnen werden konnte. „In Österreich gibt es derzeit rund 120 Netzbetreiber und mehr als 150 Stromlieferanten – alle bis zu einem gewissen Grad mit unterschiedlichen Abläufen und Prozessen. Ohne zentrale Anlaufstelle für alle Anfragen ist eine kundenorientierte und österreichweit einheitliche Abwicklung dieses Vorhabens kaum vorstellbar“, so Schmidt.
Genehmigungsverfahren und Flächen
Weiters befürwortet die E-Wirtschaft, die am Sonntag angekündigten Maßnahmen – allen voran die Senkung der Energieabgaben – sowie die Investitionsoffensive für Windkraft und Photovoltaik-Projekte. „Selbstverständlich begrüßen wir jede weitere Initiative in diesem Bereich. Wichtig wären darüber hinaus Fortschritte bei der Umsetzung des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes und der Novellierung des UVP-Gesetzes. Die größten Hürden bei der Umsetzung von Erneuerbaren-Projekten sehen wir derzeit bei der Verfügbarkeit geeigneter Flächen und langwierige Genehmigungsverfahren“, sagt Schmidt.
Quelle: Österreichs Energie