Die Energiekrise infolge des russischen Überfalls auf die Ukraine gefährdet in vielen europäischen Ländern die Versorgungssicherheit. Das gilt besonders für Deutschland mit seiner Abhängigkeit von russischem Gas. Deshalb hat die deutsche Bundesregierung für den Winter Energieeffizienz-Maßnahmen verordnet und ein Energiesparziel von 20 % gegenüber der Vorkrisenzeit ausgerufen, viele andere EU-Länder verfolgen ebenfalls ehrgeizige Sparpläne.
Einen wesentlichen Beitrag zur Verbrauchsreduzierung können Energieeffizienz-Maßnahmen leisten. Diese ermöglichen es Unternehmen aus Deutschland nach eigenen Angaben bis zum Jahr 2025 im Schnitt 29 % ihrer aktuell eingesetzten Energie einzusparen. Außerhalb der DACH-Region können Firmen ihren Verbrauch damit sogar durchschnittlich um 34 % senken, im europäischen Schnitt sind es 31 %. Das sind Ergebnisse einer Befragung von Führungskräften aus der DACH-Region sowie Großbritannien, Schweden, Frankreich, Spanien und Italien im Auftrag von Interroll.
Den größten Teil ihrer Energie verbrauchen die deutschen Unternehmen derzeit in der Produktion. Fast ein Drittel entfällt auf diesen Bereich. Dahinter folgen IT-Systeme (18 %) und Gebäudemanagement wie zum Beispiel Beleuchtung oder Heizen (15 %). Immerhin 14 % der Energie werden im Materialfluss eingesetzt. Europaweit ist die Verteilung nahezu identisch. Der Stellenwert für künftige Energieeinsparungen in den Unternehmen leitet sich maßgeblich aus dem Verbrauch ab. So sehen 69 % der deutschen Entscheider Einsparpotenzial im Bereich Produktion, gefolgt von IT-Systemen (57 %), Gebäudemanagement (47 %) und Materialfluss (38 %). Ähnlich ist es mit Blick auf Europa. Deutsche Firmen wollen laut Umfrage vor allem in Energieeffizienz im Materialfluss investieren
Doch zur Steigerung der Energieeffizienz planen deutsche Unternehmen in den nächsten fünf Jahren vor allem Investitionen im Bereich Materialfluss. 53 % der Befragten haben entsprechende Pläne, in der Produktion sind es nur 43 %. Das hat mit den bereits durchgeführten Energieeffizienz-Maßnahmen zu tun. 49 % der deutschen Firmen haben schon in der Produktion investiert, aber nur 36 % im Materialfluss.
Drei von vier Befragten aus Deutschland halten politische Vorgaben für notwendig, um die Energieeffizienz der Firmen zu steigern. Das hat vor allem finanzielle Gründe. 78 % der deutschen Führungskräfte sagen, dass ihre Unternehmen sich Energieeffizienzmaßnahmen jenseits der gesetzlich vorgegebenen häufig nicht leisten können.
«Unsere Studie zeigt, dass gerade im Materialfluss das Potenzial für Energieeinsparungen hoch ist», sagt Ingo Steinkrüger, CEO bei Interroll. «Mit Investitionen in energieeffiziente Technologien in diesem Bereich können Unternehmen einen wichtigen Beitrag leisten, um die Auswirkungen der aktuellen Energiekrise abzumildern.»
Zur Studie geht es hier entlang: www.interroll.de
Quelle: Interroll Group