Die digitale Transformation ist das Schlagwort der Stunde. Dies wurde auch im Rahmen des OVE-Normentags deutlich, der Ende des vergangenen Jahres im Haus der Ingenieure in Wien stattfand. Längst arbeiten Expertinnen und Experten auf internationaler, europäischer und nationaler Ebene daran, die normativen Rahmenbedingungen für die Elektrotechnik und Informationstechnik in Hinblick auf die unaufhaltbare Digitalisierung festzulegen.
Ing. Werner Fischer, Präsident des Österreichischen Nationalkomitees von IEC und CENELEC, begrüßte die zahlreichen Teilnehmer/innen an der bereits traditionellen Informationsveranstaltung und gab einen kurzen Ausblick auf aktuelle Themen und Trends: „Die Digitalisierung stellt zweifelsohne eine große Herausforderungen für die elektrotechnische Normung dar, die keine Normungsorganisation für sich alleine bewältigen kann. Umso wichtiger ist es, sich auf europäischer wie internationaler Ebene aktiv einzubringen. Nur gemeinsam – auch im Austausch zwischen den jeweiligen Standardisierungsorganisationen – können zukunftsorientierte und belastbare Ergebnisse erreicht werden“.
Technologischer Wandel passiert – aktives Mitgestalten zählt
Ganz in diesem Sinne präsentierte Dr. Ralph Sporer, Vize-Präsident der IEC und Vorsitzender des IEC Standardization Management Board, den jüngst erstellten IEC Masterplan. Sporer zeigte sich von einem raschen technologischen Wandel überzeugt und appellierte gleichzeitig an alle Expert/innen, am Normungsprozess mitzuwirken. Nur wer sich aktiv beteiligt, kann die anstehenden Veränderungen entsprechend mitgestalten.
Ähnlich lautete die Botschaft von Dipl.-Phys. Dirk Weiler, Vorsitzender des Boards von ETSI, der europäischen Organisation für Standardisierung im Informations- und Kommunikationsbereich. Weiler informierte in seinem Vortrag über Nutzen und Möglichkeiten der Mitarbeit bei ETSI.
OVE-Award für Ing. Josef Witke
Nach einem umfassenden Bericht von Dipl.-Ing. Christian Gabriel, Leiter des Bereichs Normung im OVE Österreichischer Verband für Elektrotechnik, über die internationalen, europäischen und nationalen Aktivitäten des Verbandes, folgte der Höhepunkt der Veranstaltung: Technischer Rat Ing. Josef Witke, langjähriger Bundesinnungsmeister der Elektro-, Gebäude-, Alarm- und Kommunikationstechniker bis Ende März 2017, wurde für seine Verdienste zum Aufbau der hervorragenden Zusammenarbeit zwischen Bundesinnung und OVE mit dem OVE-Award ausgezeichnet. OVE-Generalsekretär Dipl.-Ing. Peter Reichel würdigte die „heute in jeder Hinsicht ausgezeichnete Zusammenarbeit, die von gegenseitigem Verständnis, Kollegialität und Respekt geprägt ist und lange Zeit keine Selbstverständlichkeit war.“ Ing. Witke hat außerdem dafür gesorgt, den OVE in weiten Kreisen der Branche stärker sichtbar zu machen und damit die Anerkennung des OVE als Normungsorganisation und kompetente Stelle in allen Belangen der elektrotechnischen Regelsetzung gefördert.
In gewohnter Weise klang die Veranstaltung gesellig aus und bot noch ausreichend Gelegenheit zu fachlichen und informellen Austausch.