Für Experten ist das Ergebnis nicht überraschend und eine Studie würde hierzulande wohl ähnlich ausfallen. „Das Problem liegt daran, dass es für diese Äquivalentwerte noch keine echte Kontrolle gibt“, erklärt Karsten Köth, Leiter des Licht- und Strahlungslabors am Fachgebiet Lichttechnik der TU Berlin http://www.li.tu-berlin.de, im Gespräch mit pressetext. Immerhin besteht die Hoffnung, dass sich das zumindest bei LED-Beleuchtungslösungen ändern wird.
Energiespar-Enttäuschung
„Die Öffentlichkeit gibt sich oft enttäuscht, wenn Glühlampen durch angeblich äquivalente Energiesparlampen ersetzt werden. Unsere Studie zeigt, dass das absolut gerechtfertigt ist“, meint Dain. Denn von 33 getesteten Energiesparlampen, die als einer 75-Watt-Glühbirne entsprechend angepriesen wurden, entsprachen trotz der technischen Fortschritte der letzten Jahre lediglich neun auch tatsächlich diesem Anspruch.
Dass es ein derartiges Auszeichnungsproblem gibt, ist indes Köth zufolge nicht verwunderlich. „Meist wird als Vergleichsbasis ein Katalogwert für den Lichtstrom einer Glühlampe genommen“, so der Experte. Doch schon diese Werte seien oft falsch, da es auch dafür historisch keine wirklichen Kontrollen gab. Selbst, wenn ein unabhängiges Institut von einem Hersteller mit genauen Messungen beauftragt wird, würden meist zu wenige Energiesparlampen vermessen, um eine wirklich repräsentative Testreihe zu erhalten.
Kfz-Vorbild und LED-Chance
„Theoretisch gibt es in der EU Richtlinien, wie Messungen erfolgen müssten, aber de facto keine Kontrolle“, meint Köth. In Deutschland etwa sei das zur Ländersache erklärt worden und die Zuständigkeit läge teils bei Eichämtern, die keine entsprechende Lichtmesskompetenz besitzen. „Prinzipiell ist es aber möglich, dass die Werte auf der Verpackung auch stimmen“, betont der Experte. Er verweist diesbezüglich auf den ECE-Standard bei der Kfz-Beleuchtung. Hier gäbe es entsprechend strenge Regeln, Vorgaben und auch Nachkontrollen für Produkte im Verkauf.
Ein konsumentenfreundlicher Zugang im Allgemeinbeleuchtungsbereich wäre zumindest bei der aufkommenden LED-Technologie möglich. „Bei LEDs haben wir noch die Chance, die Rahmenbedingungen von Anfang an sauber aufzusetzen“, sagt Köth. In Deutschland gäbe es Gespräche zwischen Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und lichttechnischen Instituten über ein entsprechendes Projekt. Allerdings liege die vom BMBF bisher vorgeschlagene Finanzierung noch um einen Faktor drei bis vier unter den wirklich nötigen Mitteln. (quelle: pressetext.deutschland)